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5 Mose 4

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1 Und nun höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich euch lehre, daß ihr sie tun sollt, auf daß ihr lebt und hineinkommet und das Land einnehmet, das euch der HERR, eurer Väter Gott, gibt.

2 Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf daß ihr bewahren möget die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete.

3 Eure Augen haben gesehen, was der HERR getan hat wider den Baal-Peor; denn alle, die dem Baal-Peor folgten, hat der HERR, dein Gott, vertilgt unter euch.

4 Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget, lebt alle heutigestages.

5 Siehe, ich habe euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, daß ihr also tun sollt in dem Lande, darein ihr kommen werdet, daß ihr's einnehmet.

6 So behaltet's nun und tut es. Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Völkern, wenn sie hören werden alle diese Gebote, daß sie müssen sagen: Ei, welch weise und verständige Leute sind das und ein herrlich Volk!

7 Denn wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Götter also nahe sich tun als der HERR, unser Gott, so oft wir ihn anrufen?

8 Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe wie all dies Gesetz, daß ich euch heutigestages vorlege?

9 Hüte dich nur und bewahre deine Seele wohl, daß du nicht vergessest der Geschichten, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen kommen all dein Leben lang. Und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kundtun

10 den Tag, da du vor dem HERRN, deinem Gott, standest am Berge Horeb, da der HERR zu mir sagte: Versammle mir das Volk, daß sie meine Worte hören und lernen mich fürchten alle ihre Lebtage auf Erden und lehren ihre Kinder.

11 Und ihr tratet herzu und standet unten an dem Berge; der Berg brannte aber bis mitten an den Himmel, und war da Finsternis, Wolken und Dunkel.

12 Und der HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hörtet ihr; aber keine Gestalt saht ihr außer der Stimme.

13 Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu tun, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.

14 Und der HERR gebot mir zur selben Zeit, daß ich euch lehren sollte Gebote und Rechte, daß ihr darnach tätet in dem Lande, darein ihr ziehet, daß ihr's einnehmet.

15 So bewahret nun eure Seelen wohl, denn ihr habt keine Gestalt gesehen des Tages, da der HERR mit euch redete aus dem Feuer auf dem Berge Horeb,

16 auf daß ihr nicht verderbet und machet euch irgend ein Bild, das gleich sei einem Mann oder Weib

17 oder Vieh auf Erden oder Vogel unter dem Himmel

18 oder Gewürm auf dem Lande oder Fisch im Wasser unter der Erde,

19 daß du auch nicht deine Augen aufhebest gen Himmel und sehest die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen, welche der HERR, dein Gott, verordnet hat allen Völkern unter dem ganzen Himmel.

20 Euch aber hat der HERR angenommen und aus dem eisernen Ofen, nämlich aus Ägypten, geführt, daß ihr sein Erbvolk sollt sein, wie es ist an diesem Tag.

21 Und der HERR war so erzürnt über mich um eures Tuns willen, daß er schwur, ich sollte nicht über den Jordan gehen noch in das gute Land kommen, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbteil geben wird,

22 sondern ich muß in diesem Lande sterben und werde nicht über den Jordan gehen; ihr aber werdet hinübergehen und solch gutes Land einnehmen.

23 So hütet euch nun, daß ihr des Bundes des HERRN, eures Gottes, nicht vergesset, den er mit euch gemacht hat, und nicht Bilder machet irgend einer Gestalt, wie der HERR, dein Gott, geboten hat.

24 Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifriger Gott.

25 Wenn ihr nun aber Kinder zeuget und Kindeskinder und im Lande wohnet und verderbt euch und machet euch Bilder irgend einer Gestalt, daß ihr übel tut vor dem HERRN, eurem Gott, und ihr ihn erzürnet:

26 so rufe ich heutigestages über euch zu Zeugen Himmel und Erde, daß ihr werdet bald umkommen von dem Lande, in welches ihr gehet über den Jordan, daß ihr's einnehmet; ihr werdet nicht lange darin bleiben, sondern werdet vertilgt werden.

27 Und der HERR wird euch zerstreuen unter die Völker, und wird euer ein geringer Haufe übrig sein unter den Heiden, dahin euch der HERR treiben wird.

28 Daselbst wirst du dienen den Göttern, die Menschenhände Werk sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen.

29 Wenn du aber daselbst den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn wirst von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen.

30 Wenn du geängstet sein wirst und dich treffen werden alle diese Dinge in den letzten Tage, so wirst du dich bekehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen.

31 Denn der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht lassen noch verderben, wird auch nicht vergessen des Bundes, den er deinen Vätern geschworen hat.

32 Denn frage nach den vorigen Zeiten, die vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da Gott den Menschen auf Erden geschaffen hat, von einem Ende des Himmels zum andern, ob je solch großes Ding geschehen oder desgleichen je gehört sei,

33 daß ein Volk Gottes Stimme gehört habe aus dem Feuer reden, wie du gehört hast, und dennoch lebest?

34 oder ob Gott versucht habe hineinzugehen und sich ein Volk mitten aus einem Volk zu nehmen durch Versuchungen, durch Zeichen, durch Wunder, durch Streit und durch eine mächtige Hand und durch einen ausgestreckten Arm und durch sehr schreckliche Taten, wie das alles der HERR, euer Gott, für euch getan hat in Ägypten vor deinen Augen?

35 Du hast's gesehen, auf daß du wissest, daß der HERR allein Gott ist und keiner mehr.

36 Vom Himmel hat er dich seine Stimme hören lassen, daß er dich züchtigte; und auf Erden hat er dir gezeigt sein großes Feuer, und seine Worte hast du aus dem Feuer gehört.

37 Darum daß er deine Väter geliebt und ihren Samen nach ihnen erwählt hat, hat er dich ausgeführt mit seinem Angesicht durch sein große Kraft aus Ägypten,

38 daß er vertriebe vor dir her große Völker und stärkere, denn du bist, und dich hineinbrächte, daß er dir ihr Land gäbe zum Erbteil, wie es heutigestages steht.

39 So sollst du nun heutigestages wissen und zu Herzen nehmen, daß der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und keiner mehr;

40 daß du haltest seine Rechte und Gebote, die ich dir heute gebiete: so wird dir's und deinen Kindern nach dir wohl gehen, daß dein Leben lange währe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt ewiglich.

41 Da sonderte Mose drei Städte aus jenseit des Jordans, gegen der Sonne Aufgang,

42 daß dahin flöhe, wer seinen Nächsten totschlägt unversehens und ihm zuvor nicht Feind gewesen ist; der soll in der Städte eine fliehen, daß er lebendig bleibe:

43 Bezer in der Wüste im ebnen Lande unter den Rubenitern und Ramoth in Gilead unter den Gaditern und Golan in Basan unter den Manassitern.

44 Das ist das Gesetz, das Mose den Kindern Israel vorlegte.

45 Das sind die Zeugnisse und Gebote und Rechte, die Mose den Kindern Israel sagte, da sie aus Ägypten gezogen waren,

46 jenseit des Jordans, im Tal gegenüber Beth-Peor, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon saß, den Mose und die Kinder Israel schlugen, da sie aus Ägypten gezogen waren,

47 und nahmen sein Land ein, dazu das Land Ogs, des Königs von Basan, der zwei Könige der Amoriter, die jenseit des Jordans waren, gegen der Sonne Aufgang,

48 von Aroer an, welches am Ufer liegt des Baches Arnon, bis an den Berg Sion, das ist der Hermon,

49 und alles Blachfeld jenseit des Jordans, gegen Aufgang der Sonne, bis an das Meer im Blachfelde, unten am Berge Pisga.

   

De obras de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #9503

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9503. „Und in die Lade sollst du das Zeugnis legen“, 2 Mose 25:16, bedeutet das göttlich Wahre, das der Herr im Himmel ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lade, sofern sie den Himmel bezeichnet, wovon oben; und aus der Bedeutung des Zeugnisses, sofern es das göttlich Wahre, somit der Herr im Himmel ist, worüber folgt.

Daß das göttlich Wahre der Herr im Himmel ist, beruht darauf, daß der Herr das Gute selbst und das Wahre selbst ist, denn beides geht von Ihm aus, und was von Ihm ausgeht, das ist Er. Daher kommt es, daß der Herr der Himmel ist; denn das göttlich Wahre, das von Ihm kommt und von den Engeln aufgenommen wird, macht den Himmel. Daher kommt es auch, daß die Engel, je vollkommener sie das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, somit den Herrn aufnehmen, desto vollkommenere menschliche Gestalten sind und zuletzt so vollkommene, daß ihre Schönheit über den Glauben hinausgeht. Wer sie sehen wird, wie ich, wird staunen, denn sie sind himmlische Liebe und Liebtätigkeit in Gestaltung, und diese ist die wahre menschliche Gestalt. Die Engel sind aber menschliche Gestalten aus dem Grund, weil das Göttliche im Himmel der Herr ist, und weil die, welche das göttlich Wahre im Guten von Ihm aufnehmen, Seine Ebenbilder sind.

Was die Bedeutung des Zeugnisses betrifft, so wird im Wort unterschieden zwischen Gesetzen, Satzungen, Rechten, Geboten, Zeugnissen, Worten, Befehlen, Wahrheiten, Bündnissen; wie aus sehr vielen Stellen erhellen kann, hauptsächlich bei David im 119. Psalm, wo alle diese Ausdrücke vorkommen, und zwar:

Zeugnisse: Psalm 119:2, 14, 31, 46, 59, 88, 91, 111, 119, 129, 138, 144, 168, ebenso

Psalm 19:8-10: „Das Gesetz Jehovahs ist vollkommen, erquicket die Seele, das Zeugnis Jehovahs ist fest, macht weise den Einfältigen; die Befehle Jehovahs sind richtig, erfreuen das Herz; das Gebot Jehovahs ist rein, erleuchtet die Augen; die Rechte Jehovahs sind Wahrheit, gerecht sind sie allzumal“; wie auch 5 Mose 4:45; 6:17, 20; Jeremia 44:23 und anderwärts öfters.

Aus diesem kann erhellen, daß das Zeugnis das göttlich Wahre ist, das vom Herrn zeugt, somit das Wort; denn dieses handelt im höchsten Sinn vom Herrn allein, und daher zeugt es im inneren Sinn von Ihm; d.h. es lehrt Ihn und die Wahrheiten, die Sache des Glaubens sind und das Gute, das Sache der Liebe ist und das von Ihm kommt.

In diesem Sinn kommt das Zeugnis auch vor in der Offenbarung:

Offenbarung 6:9: „Die getötet worden sind um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten“.

Offenbarung 12:11: „Sie haben den Drachen besiegt durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses“: das Blut des Lammes bedeutet das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre: Nr.

7846, 7877, 9127, 9393; und das Wort des Zeugnisses ist das vom Menschen aufgenommene göttlich Wahre; ebenso Offenbarung 12:17; 19:10. Daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre darum Zeugnis heißt, weil es vom Herrn zeugt, erhellt aus den Worten des Herrn selbst bei

Johannes 3:31-33: „Wer vom Himmel kommt, ist über alle; was Er gesehen und gehört hat, das bezeugt Er; ein jeder, der Sein Zeugnis annimmt, der besiegelt es, daß Gott wahrhaftig ist“.

Johannes 8:18: „Ich bin es, der Ich zeuge von Mir selbst, und es zeuget von Mir, der Mich gesandt hat, der Vater“.

Johannes 5:39: „Durchforschet die Schriften, denn eben diese sind es, die von Mir zeugen“.

Johannes 15:26, 27: „Der Paraklet (Beistand, Tröster) der Geist der Wahrheit, der wird zeugen von Mir“.

Hieraus erhellt, daß das göttlich Wahre Zeugnis heißt, weil es vom Herrn zeugt. Dieses Wahre ist das Wort, denn das Wort handelt im höchsten Sinn, vom Herrn allein; daher ist das Wort göttlich, und daher kommt seine Heiligkeit. Auch die zehn Worte oder das Gesetz, das vom Berg Sinai herab verkündigt und auf zwei Tafeln geschrieben und in die Lade gelegt wurde, ist es, was hier das Zeugnis genannt wird. Daß dieses Zeugnis das Wort oder das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre im ganzen Inbegriff bedeutet, sehe man Nr. 9416. Daß der Herr es ist, von dem das göttlich Wahre (ausgeht), erhellt aus Seinen Worten zu Pilatus, Johannes 18:37: „Pilatus sprach: Bist Du ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, Ich bin ein König; Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß Ich Zeugnis gebe der Wahrheit“: durch den König im inneren Sinn wird bezeichnet das göttlich Wahre; man sehe Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 3670, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148, deshalb sprach Er: „Ich bin ein König, und dazu bin Ich geboren, daß Ich Zeugnis gebe der Wahrheit“, d.h. Er selbst sei das göttlich Wahre.

Aus diesem wird nun klar, daß durch das Zeugnis in der Lade bezeichnet wird das göttlich Wahre und somit der Herr im Himmel.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

De obras de Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #2015

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2015. „Und Könige werden aus dir hervorgehen“, 1 Mose 17:6, daß dies bedeutet, von Ihm alles Wahre, erhellt aus der Bedeutung des Königs im Worte sowohl im historischen als prophetischen, so-fern sie ist das Wahre, wie Nr. 1672 zwar gesagt, aber noch nicht so nachgewiesen worden ist. Aus der Bedeutung der Völkerschaften, sofern sie sind Gutes und aus der Bedeutung der Könige, sofern sie sind Wahres, kann erhellen, wie der innere Sinn des Wortes beschaffen ist, sodann auch, wie entfernt er vom Sinne des Buchstabens ist: wer das Wort liest, besonders das historische, glaubt gar nicht anderes, als daß die Völkerschaften dort Völkerschaften seien, und daß die Könige dort Könige seien, und daß so im eigentlichsten Wort (in ippsissimo Verbo) von den Völkerschaften, die genannt werden und von den Königen gehandelt werde; allein die Vorstellung der Völkerschaften sowie der Könige geht ganz verloren, wenn sie von den Engeln aufgenommen wird, und an deren Stelle tritt das Gute und das Wahre. Dies muß notwendig als fremdartig, ja als widersinnig erscheinen, dennoch aber verhält es sich so.

Es kann auch jedem schon daraus einleuchten, daß, wenn im Worte Völkerschaften durch die Völkerschaften und Könige durch die Könige bezeichnet würden, das Wort des Herrn kaum mehr in sich schlösse, als irgendeine andere Geschichte oder irgendeine andere Schrift und so etwas Weltliches wäre, während doch im Worte durchaus alles göttlich, somit himmlisch und geistig ist; wie z.B. schon in diesem Verse, daß Abraham sollte fruchtbar gemacht und zu Völkern gegeben werden und Könige von ihm ausgehen sollten, was wäre dies anderes als etwas ganz Weltliches und gar nichts Himmlisches, denn es ist darin nur eine Weltherrlichkeit, die gar nichts ist im Himmel. Dagegen wenn es das Wort des Herrn ist, so muß es eine Herrlichkeit des Himmels sein und keine der Welt. Daher auch der Buchstabensinn ganz ausgetilgt wird und verschwindet, wenn er in den Himmel übergeht und dergestalt gereinigt wird, daß nichts Weltliches eingemischt ist; denn unter Abraham wird nicht Abraham verstanden, sondern der Herr; unter fruchtbar gemacht werden nicht seine Nachkommenschaft, sofern sie sehr, sehr wachsen sollte; sondern das Gute des menschlichen Wesens des Herrn ins Unendliche sich erweiternd und erhöhend. Unter den Völkerschaften nicht Völkerschaften, sondern Gutes, und unter den Königen nicht Könige, sondern Wahres. Während jedoch die Geschichte nach dem Buchstabensinn gleichwohl in ihrer Wahrheit bleibt, denn es war wirklich wahr, daß zu Abraham so gesagt wurde, sodann auch, daß er so fruchtbar gemacht wurde, und daß Völkerschaften und dann auch Könige von ihm stammten. Daß die Könige Wahrheiten bedeuten, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jesaja 60:10, 16: „Söhne der Fremde werden deine Mauern bauen und ihre Könige dir dienen; du wirst saugen die Milch der Völkerschaften, und die Brüste der Könige wirst du saugen“. Was das Saugen der Milch der Völkerschaften und der Brüste der Könige bedeutet, wird durchaus nicht klar aus dem Buchstabensinn, sondern aus dem inneren Sinn, in dem es bedeutet: mit Gutem begabt und in den Wahrheiten unterrichtet werden.

Jeremia 17:25; 22:4: „Es werden eingehen durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten, die da sitzen auf dem Throne Davids, fahrend zu Wagen und (reitend) auf Pferden“: fahren zu Wagen und reiten auf Pferden, ist ein prophetischer Ausdruck, der den Überfluß an Verständigem bedeutet, wie aus sehr vielen Stellen bei den Propheten erhellen kann. Durch die Worte: durch die Tore der Stadt werden Könige eingehen, wird also im inneren Sinn bezeichnet, daß sie mit den Glaubenswahrheiten ausgerüstet werden sollten. Dieser Sinn des Wortes ist der himmlische, in den der weltliche des Buchstabens übergeht.

Klagelieder 2:6, 9: „Jehovah verwarf im Unwillen Seines Zorns den König und den Priester; zur Erde senkten sich die Tore Zions; Er verdarb und zerbrach desselben Riegel; der König und die Fürsten sind unter Heiden, kein Gesetz“: hier der König für das Wahre des Glaubens, der Priester für das Gute der Liebtätigkeit; Zion für die Kirche, die zugrunde gerichtet wird und deren Riegel zerbrochen werden. Daher der König und die Fürsten unter den Heiden,

d.h. das Wahre und das, was dem Wahren angehört, in der Verbannung sein müssen, so daß gar kein Gesetz, d.h. gar keine Lehre des Glaubens mehr vorhanden ist.

Jesaja 7:16: „Ehe der Knabe weiß das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird der Boden verlassen sein, den du verschmähst, vor seinen zwei Königen“: wo vom Kommen des Herrn die Rede ist; der Boden, der verlassen werden wird, für den Glauben, der alsdann gar nicht mehr (da sein wird) und dessen Wahrheiten die Könige sind, vor denen man Ekel haben werde.

Jesaja 49:22, 23: „Ich werde zu den Völkerschaften Meine Hand aufheben und zu den Völkern Mein Panier aufrichten, und sie werden deine Söhne in dem Schoß herbringen, und deine Töchter werden auf den Schultern herbeigetragen werden, es werden Könige deine Pfleger sein, und ihre Gemahlinnen deine Säugeammen“: die Völkerschaften und die Töchter für Gutes, die Völker und die Söhne für Wahres, wie im ersten Teile gezeigt worden. Daß die Völkerschaften für Gutes stehen: Nr. 1259, 1260, 1416, 1849, die Töchter ebenso: Nr. 489, 490, 491; Völker für Wahres: Nr. 1259, 1260; die Söhne ebenso: Nr. 489, 491, 533, 1147. Die Könige also für die Wahrheiten im allgemeinen, von denen sie ernährt und die Gemahlinnen (dominae) für das Gute, mit dem sie gesäugt werden sollen. Ob man sagt Gutes und Wahres, oder diejenigen, die in Gutem und Wahrem sind, ist gleichviel.

Jesaja 52:15: „Er wird besprengen viele Völkerschaften, über Ihm werden Könige ihren Mund zuhalten, weil sie, was ihnen (nicht) erzählt worden ist, gesehen, und was sie nicht gehört, verstanden haben“: wo vom Kommen des Herrn (die Rede ist). Die Völkerschaften für die, welche vom Guten angeregt werden, die Könige für die, welche von Wahrem.

Psalm 2:10-12: „Nun, ihr Könige, seid verständig, laßt euch unterweisen, ihr Richter des Landes; dienet dem Jehovah mit Furcht und freuet euch mit Zittern, küsset den Sohn, daß er nicht etwa zürne und ihr umkommet auf dem Wege“: die Könige für die, welche in den Wahrheiten sind, die auch von den Wahrheiten her hin und wieder genannt werden Söhne des Königs. Der Sohn hier für den Herrn, der hier der Sohn genannt wird, weil Er das Wahre selbst ist, und von Ihm alles Wahre kommt.

Offenbarung 5:9, 10: „Sie werden ein neues Lied singen: Würdig bist du, zu nehmen das Buch und zu öffnen seine Siegel; du hast uns unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, daß wir regieren auf der Erde“: wo die, welche in den Wahrheiten sind, Könige genannt werden; der Herr nennt sie auch Söhne des Reichs, bei

Matthaeus 13:37, 38: „Der den guten Samen säet, ist der Sohn des Menschen, der Acker ist die Welt, der Same sind die Söhne des Reichs und das Unkraut sind die Söhne des Bösen“.

Offenbarung 16:12: „Der sechste Engel goß seine Schale aus über den großen Strom Euphrat, und es vertrocknete dessen Wasser, damit bereitet würde der Weg der Könige, die vom Aufgang der Sonne sind“: daß durch den Euphrat nicht der Euphrat bezeichnet wird noch durch die Könige von Sonnenaufgang Könige von da, ist klar. Was durch den Euphrat (bezeichnet) wird, sehe man Nr. 120, 1585, 1866. Hieraus wird offenbar, was der Weg der Könige ist, die von Sonnenaufgang kommen, nämlich Wahrheiten des Glaubens, die vom Guten der Liebe stammen.

Offenbarung 21:24: „Die Völkerschaften, die gerettet werden, werden in ihrem Lichte wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und Ehre in sie bringen“: wo die Völkerschaften für diejenigen stehen, die in Gutem sind, die Könige der Erde für die, welche in den Wahrheiten sind; was auch daraus klar wird, daß hier Prophetisches, nicht Historisches ist.

Offenbarung 17:2: „Mit der großen Hure, die auf vielen Wassern sitzt, haben gehuret die Könige der Erde und sind berauscht worden vom Wein ihrer Hurerei“.

Offenbarung 18:3, 9: „Babylon hat vom Wein ihrer Hurerei getränket alle Völkerschaften, und die Könige der Erde haben mit ihr gehurt“: hier ist gleichfalls klar, daß durch die Könige der Erde nicht Könige bezeichnet werden, denn es wird gehandelt von der Fälschung und Schändung der Glaubenslehre, das ist des Wahren, welche ist Hurerei; die Könige der Erde für die Wahrheiten, die verfälscht und geschändet wurden.

Offenbarung 17:12, 13: „Die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die das Reich noch nicht empfangen haben, aber Gewalt als Könige empfangen auf eine Stunde mit dem Tier, diese werden einen Sinn haben und werden ihre Gewalt und Macht dem Tier übergeben“: daß hier die Könige nicht Könige sind, leuchtet auch jedem ein; sonst wäre ganz unverständlich, daß die zehn Könige wie Könige auf eine Stunde Gewalt empfangen würden.

Offenbarung 19:19: „Ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß und mit seinem Heer“: daß der auf dem Pferde Sitzende das Wort Gottes sei, wird hier ausdrücklich gesagt, Vers 13, gegen das, wie es heißt, die Könige der Erde versammelt waren; das Tier für das entweihte Gute der Liebe, die Könige für die geschändeten Wahrheiten des Glaubens. Könige der Erde (oder des Landes) heißen sie, weil innerhalb der Kirche. Daß die Erde (oder das Land), nämlich Kanaan, die Kirche ist: Nr. 662, 1066, 1067, 1262. Das weiße Pferd für das Verständnis des Wahren, der auf dem Pferde Sitzende für das Wort.

Noch deutlicher bei Dan. Kapitel 11: wo die Rede ist von einem Krieg zwischen dem Könige des Mittags und dem Könige der Mitternacht, wodurch bezeichnet wird Wahres und Falsches, die (miteinander) gekämpft haben; die Kämpfe werden hier auch in historischer Form beschrieben.

Weil der König das Wahre bedeutet, so kann erhellen, was es im inneren Sinn ist, daß der Herr König heißt, dann auch Priester, wie auch, was beim Herrn die Könige und was die Priester vorgebildet haben. Die Könige bildeten Sein göttlich Wahres vor und die Priester Sein göttlich Gutes. Alle Gesetze der Ordnung, nach denen der Herr das Weltall als König regiert, sind Wahrheiten; alle Gesetze aber, nach denen Er das Weltall als Priester regiert und nach denen Er auch die Wahrheiten selbst leitet, sind Gutes; denn die Regierung nach den bloßen Wahrheiten würde jeglichen zur Hölle verdammen, die Regierung nach dem Guten aber führt aus derselben heraus und erhebt in den Himmel, man sehe Nr. 1728. Weil diese beiden beim Herrn verbunden sind, so wurden sie auch vor Alters durch das mit dem Priestertum verbundene Königtum vorgebildet, wie bei Melchisedek, der König von Schalem und zugleich Priester für Gott den Höchsten war, 1 Mose 14:18, und nachher bei den Juden, wo die vorbildliche Kirche in ihrer Form eingerichtet war durch die Richter und Priester, später durch die Könige. Weil aber die Könige die Wahrheiten vorbilden sollten, die nicht die Oberherrschaft haben dürften, da sie verdammen, darum mißfiel es (das Königtum dem Herrn) so sehr, daß sie (deshalb) sehr getadelt wurden, und die Beschaffenheit des an sich betrachteten Wahren wurde durch das Recht des Königs beschrieben: 1. Sam. 8:11-18, und schon früher wurde durch Moses: 5 Mose 17:14-18 befohlen, daß man für das echte Wahre, das aus dem Guten stammt, nicht ein unechtes wählen, und daß man es nicht durch Vernünfteleien und wissenschaftliche Klügeleien verunreinigen solle; dies ist es, was die den König betreffende Vorschrift bei Mose in der angeführten Stelle in sich schließt, was gar niemand aus dem Buchstabensinn ersehen kann, gleichwohl jedoch wird es klar aus dem einzelnen im inneren Sinn, und eben hieraus, daß durch den König und das Königtum nichts anderes vorgebildet und bezeichnet worden ist, als das Wahre.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.