Wahre Christliche Religion #392

Por Emanuel Swedenborg

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392. VII. Kapitel: DIE KARITAS ODER LIEBE ZUM NÄCHSTEN UND DIE GUTEN WERKE

Nachdem wir den Glauben behandelt haben, wenden wir uns nun der Nächstenliebe zu; denn Glaube und Nächstenliebe sind miteinander verbunden wie das Wahre und Gute, und diese ihrerseits wie das Licht und die Wärme im Frühling. Wir gebrauchen diesen Vergleich, weil das geistige Licht, d. h. jenes Licht, das der Sonne der geistigen Welt entspringt, in seinem Wesen das Wahre ist – und dieses leuchtet, wo immer es in der geistigen Welt erscheint, in einem Glanz, der dem Grad seiner Reinheit entspricht –, und weil die geistige Wärme, die ebenfalls jener Sonne entspringt, in ihrem Wesen das Gute ist. Diese Dinge sind hier wieder angeführt worden, weil die Nächstenliebe und der Glaube im gleichen Verhältnis zu einander stehen wie das Gute und Wahre, denn die Nächstenliebe ist der Inbegriff alles Guten, das der Mensch dem Nächsten erweist, und der Glaube der Inbegriff alles Wahren, das der Mensch über Gott und die göttlichen Dinge denkt. Die Tatsache, dass das Wahre des Glaubens geistiges Licht und das Gute der Nächstenliebe geistige Wärme ist, bedeutet, dass zwischen diesem Licht und dieser Wärme ein ähnliches Verhältnis besteht, wie zwischen den beiden Erscheinungen gleichen Namens in der natürlichen Welt; mit anderen Worten: wie die Verbindung von Licht und Wärme dazu führt, dass auf der Erde alles blüht, so führt die Verbindung von geistiger Wärme und geistigem Licht dazu, dass im menschlichen Gemüt alles blüht. Dieses Aufblühen des menschlichen Gemüts ist Weisheit und Einsicht. Zwischen dem durch natürliche Wärme und natürliches Licht bewirkten Erblühen auf der Erde und dem durch geistige Wärme und geistiges Licht hervorgerufenen Erblühen des menschlichen Gemüts besteht daher auch ein Entsprechungsverhältnis. Das Gemüt eines Menschen, in dem die Nächstenliebe mit dem Glauben und ebenso der Glaube mit der Nächstenliebe verbunden ist, wird deshalb im göttlichen Wort mit einem Garten verglichen; auch wird unter dem Garten Eden ein solches Gemüt verstanden, wie in den zu London herausgegebenen «Himmlischen Geheimnissen im Wort Gottes» vollständig nachgewiesen wurde. Weiter gilt zu beachten, dass alles, was oben über den Glauben ausgeführt wurde, so lange nicht voll erfasst werden kann, wie nicht auch die Nächstenliebe dargestellt ist, da ja, wie im vorhergehenden Kapitel gezeigt wurde, ein Glaube ohne Nächstenliebe kein Glaube und eine Nächstenliebe ohne Glauben keine Nächstenliebe ist, und weil beide allein unter dem Einfluss des Herrn Leben haben (Nr. 355-361) und der Herr, die Nächstenliebe und der Glaube ebenso eine Einheit darstellen wie das Leben, der Wille und der Verstand, die alle miteinander zugrunde gehen, wenn man sie trennt, ähnlich wie eine Perle, die zu Staub zerfällt (Nr. 362-367), und schließlich auch deshalb, weil Nächstenliebe und Glaube in den guten Werken beisammen sind. (Nr. 373-378)

  
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