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Matthaeus 6

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1 Habt acht auf eure Almosen, daß ihr die nicht gebet vor den Leuten, daß ihr von ihnen gesehen werdet; ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel.

2 Wenn du Almosen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler tun in den Schulen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.

3 Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut,

4 auf daß dein Almosen verborgen sei; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.

5 Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.

6 Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.

7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.

8 Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.

9 Darum sollt ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.

10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

11 Unser täglich Brot gib uns heute.

12 Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.

13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

14 Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben,

15 Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.

16 Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer sehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.

17 Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht,

18 auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, welcher verborgen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.

19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen.

20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen.

21 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

22 Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib Licht sein;

23 ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!

24 Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

25 Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung?

26 Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?

27 Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen möge, ob er gleich darum sorget?

28 Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.

29 Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins.

30 So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen?

31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden?

32 Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet.

33 Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.

34 Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.

   

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Erforschung der Bedeutung von Matthäus 6

Po Ray and Star Silverman (strojno prevedeno u Deutsch)

A man praying at a Japanese Shintō shrine, by Kalandrakas ([http://www.flickr.com/people/86251769@N00 カランドラカス]) from Kanagawa, Japan

Kapitel 6.


Gott an die erste Stelle setzen


1. "Seht zu, dass ihr eure Almosen nicht vor den Menschen tut, um von ihnen beobachtet zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater in den Himmeln.

2. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her trompeten, wie es die Heuchler tun, in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Menschen verherrlicht werden. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn.

3. Wenn du aber ein Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,

4. Auf daß dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten in dem, was offenbar ist.

5. Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, im Stehen zu beten in den Synagogen und an den Straßenecken, damit sie vor den Menschen erscheinen können. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn.

6. Du aber, wenn du betest, gehe in deine Kammer und schließe deine Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten, was offenbar ist.

7. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht lange reden, wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört durch ihre vielen Worte.

8. Darum seid nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr ihn bittet.

9. Auf diese Weise sollt ihr beten: Vater unser in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name;

10. Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

11. Unser tägliches Brot gib uns heute.

12. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.

13. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen; denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

14. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch auch euer himmlischer Vater vergeben.

15. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater auch eure Verfehlungen nicht vergeben."


Der Schwerpunkt der vorangegangenen Lehrreihe lag auf der Liebe zum Nächsten. Diese Liebe sollte so umfassend sein, dass sie über die Grenzen der Familie, über die Grenzen der Nachbarschaft und sogar über die Grenzen einer bestimmten religiösen Gruppe hinausgeht. Sie sollte auf die ganze Menschheit ausstrahlen, wie die Sonne, gleichmäßig und unparteiisch auf die Bösen und die Guten, wie der Regen auf die Gerechten und die Ungerechten - so wie die Liebe Gottes auf alle Menschen scheint, so wie die Weisheit Gottes wie Regen überall hinfällt. Mit anderen Worten: Das Gute (dargestellt durch die Sonne) und die Wahrheit (dargestellt durch den Regen), die von Gott einströmen, sollten sich auf die gesamte Menschheit ausdehnen.

In diesem nächsten Kapitel verschiebt sich jedoch der Schwerpunkt. Während die vorangegangene Reihe von Lehren unsere Aufmerksamkeit auf den Nächsten richtete, richtet die vorliegende Reihe von Lehren unsere Aufmerksamkeit auf Gott - die wahre Quelle aller guten Werke. Gute Werke sind natürlich notwendig, aber sie müssen im richtigen Geist getan werden. Deshalb sagt Jesus: "Seht zu, dass ihr eure guten Werke nicht vor den Menschen tut, um von ihnen gesehen zu werden, sonst habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel" (6:1).

Jesus hat die Hälfte seiner Predigt hinter sich und sitzt immer noch auf dem Berg. Er hat seine Jünger in den Schriften unterwiesen, damit sie sie richtig verstehen. Aber ein genaues Verständnis der Schriften ist nicht genug. Auch das zu tun, was sie lehrt, reicht nicht aus. Wenn diese Werke im richtigen Geist getan werden sollen, dürfen sie nicht um der Ehre, des Ansehens oder des persönlichen Gewinns willen getan werden. Deshalb sagt Jesus jetzt: "Wenn ihr ein Werk der Nächstenliebe tut, sollt ihr nicht in die Trompete blasen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, damit sie sich bei den Menschen rühmen können. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn" (6:2).

Jesus bezieht sich hier auf die oberflächliche, vorübergehende Belohnung, von anderen geschätzt zu werden. Es ist zwar nichts Falsches daran, Dinge zu tun, die Dankbarkeit, Lob und Bewunderung hervorrufen könnten, aber das ist nicht die Art von "Belohnung", die ein Mensch sucht, der nach Vollkommenheit strebt. Menschen, die danach streben, ihren Geist ständig zu vervollkommnen, suchen nicht das Lob und die Bewunderung anderer, sondern wollen nur den Willen des Herrn tun, weil sie wissen, dass die Belohnung für diese Art von Anstrengung - innerer Friede, stille Freude und gesegnete Gewissheit - im Verborgenen gegeben wird. Deshalb sagt Jesus: "Wenn du eine wohltätige Tat vollbringst, dann lass deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. So werden deine Wohltaten im Verborgenen geschehen, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten in dem, was offenbar ist" (6:2-3). 1

Während Jesus seine wertvolle Lektion fortsetzt, Gott an die erste Stelle zu setzen - und nicht den eigenen Ruhm und materiellen Gewinn - gibt er Anweisungen, wie man mit Gott kommuniziert. Zuallererst sollte das Gespräch mit Gott unter vier Augen stattfinden und nicht mit dem Ziel, öffentliches Lob zu erhalten: "Wenn du betest, geh in deine Kammer und schließe die Tür zu ... und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten in dem, was offenbar ist" (6:6).

Der "innere Raum", der manchmal mit "Schrank", "Kammer" oder "Schlafzimmer" übersetzt wird, ist ταμεῖόν (tameion), was auch "geheime Kammer" bedeutet. Wenn wir dies wörtlich nehmen, scheint es sich um einen ruhigen Ort für ungestörtes Gebet zu handeln. Das ist zwar ein guter, praktischer Rat, aber die Wortwahl deutet auch auf das Innere des menschlichen Geistes hin - unseren "inneren Raum". Es geht darum, nach innen zu gehen, sich von allen sinnlichen Ablenkungen und materiellen Sorgen zu lösen und zu versuchen, in stille Gemeinschaft mit Gott zu treten.

Wenn wir "die Tür schließen", lassen wir die Sorgen der Welt und alle Belange des Egos hinter uns. Wir bringen unseren Verstand zur Ruhe und konzentrieren uns ausschließlich auf unsere Beziehung zu Gott und auf Gottes Beziehung zu uns. Durch den Propheten Jesaja heißt es: "Du bewahrst den in vollkommenem Frieden, der an dich denkt" (Jesaja 26:3).

Als Jesus seine Anweisung fortsetzt, wie man mit Gott in Verbindung tritt, lehrt er, dass Gebete nicht mit "eitlen Wiederholungen" gefüllt werden sollten (6:7), noch ist es notwendig, viele Worte zu machen. Zur Veranschaulichung gibt Jesus ein Beispiel für ein einfaches Gebet, das, wie alle Gebete, mit einer direkten Ansprache an Gott beginnt, der unser aller Vater ist - unser Vater. Diese einfache Formulierung soll uns daran erinnern, dass wir alle Brüder und Schwestern desselben himmlischen Vaters sind.

Die Implikationen sind mächtig und tiefgreifend. Sie erinnert uns daran, dass wir keinen unsichtbaren, fernen Tyrannen anbeten, sondern einen liebenden Vater, zu dem wir eine tiefe, innige persönliche Beziehung haben. All dies und noch viel mehr ist in den einleitenden Worten dieses anschaulichen Gebets enthalten: "Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe" (6:10).

Das Gebet beginnt auf diese Weise, um uns zu helfen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren - unsere Liebe und Verehrung für Gott, insbesondere die Wichtigkeit, seinen Willen zu tun. Nach dieser Anrufung ist das Gebet voll von Ausdrücken, die den Nächsten einbeziehen - häufig werden die Worte "wir" und "unser" wiederholt: gib uns heute unser tägliches Brot; vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern; führe uns nicht in Versuchung; erlöse uns von dem Bösen. Mit anderen Worten, dieses Gebet bezieht sich sowohl auf uns selbst als auch auf andere. Aber das Gebet endet, wie es beginnt, mit einer klaren Ausrichtung auf Gott: "Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit" (6:12-13).

Im nächsten Vers kehrt Jesus zu einem der zentralen Themen des Gebets zurück: der Vergebung. Damit seine Zuhörer diesen wichtigen Punkt nicht übersehen, macht er deutlich, dass die Vergebung der anderen nicht von der Vergebung Gottes uns gegenüber getrennt werden kann: "Wenn ihr den Menschen ihre Schuld vergebt, wird euch auch euer himmlischer Vater vergeben" (6:14). Das ist nicht so zu verstehen, als ob Gott seine Vergebung in irgendeiner Weise zurückhalten würde, bis wir unseren Teil getan haben. Vielmehr bedeutet es, dass wir, wenn wir anderen Gutes tun, den Weg öffnen, um die Vergebung zu erfahren, die ständig von Gott hereinströmt.

Jesus macht aber auch deutlich, dass das Umgekehrte genauso gilt: "Wenn ihr den Menschen ihre Schuld nicht vergebt, wird euch euer Vater eure Schuld auch nicht vergeben" (6:15). Mit anderen Worten: In dem Maße, in dem wir anderen vergeben, erfahren wir die Vergebung Gottes. Und in dem Maße, in dem wir anderen nicht vergeben, verschließen wir uns dem Segen, den Gott uns schenken möchte. Die Entscheidung liegt immer bei uns. Deshalb lehrt uns Jesus, Gott um Vergebung zu bitten: Vergib uns unsere Schuld, beten wir, damit wir Vergebung empfangen können; wenn wir wiederum von Gottes Vergebung erfüllt werden, können wir anderen Vergebung anbieten: "Vergib uns unsere Schuld", beten wir, "damit wir denen vergeben können, die sich an uns versündigen."


Es beginnt alles in Gott.



Der Umgang mit Verzweiflung


16. "Und wenn ihr fastet, so seid nicht wie die Heuchler, die ein trauriges Gesicht haben; denn sie verderben ihr Gesicht, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Amen, ich sage euch, dass sie ihren Lohn haben.

17. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,

18. damit du nicht den Menschen als Fastender erscheinst, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten in dem, was offenbar ist."


Die Konzentration auf Gott setzt sich fort, als Jesus nun seine Aufmerksamkeit auf eine andere geistliche Praxis richtet: das Fasten. "Und wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die ein trauriges Gesicht machen. Denn sie entstellen ihr Gesicht, damit es den Menschen so vorkommt, als ob sie fasten würden" (6:16). Auch hier sind die wörtlichen Anweisungen ganz klar. So wie Jesus davor warnt, gute Taten zu tun, um bewundert zu werden, oder in der Öffentlichkeit zu beten, um als fromm zu gelten, so warnt er auch vor heuchlerischem Fasten. Diese spirituelle Praxis sollte nicht dazu benutzt werden, um in den Augen anderer als gerecht zu erscheinen. Sie sollte auch nicht dazu dienen, dem Herrn zu zeigen, wie sehr wir trauern oder wie tief unsere Verzweiflung ist, in der Hoffnung, dass er uns zu Hilfe kommt.

Die Vorstellung, dass wir dem Herrn "beweisen" müssen, dass wir wirklich leiden, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen und sein Mitleid zu verdienen, ist eine alte Idee. Die alten Israeliten glaubten, dass das Zerreißen von Kleidern, das Einwickeln in Sackleinen, das Wälzen in Asche und das Fasten nur einige der vielen Möglichkeiten waren, "die Seele zu betrüben". Diese Praktiken umfassten nicht nur äußerliche Demonstrationen innerer Qualen, sondern auch äußerliche Zeichen der Reue, die in der Hoffnung auf Gottes Aufmerksamkeit erfolgten. In einer anschaulichen Episode aus den hebräischen Schriften wird König Ahab mitgeteilt, dass er wegen seiner Bosheit bald ins Verderben stürzen würde. Als Ahab dies hörte, "zerriss er seine Kleider, legte einen Sack über sein Fleisch, fastete und ging mutlos umher" (1 Könige 21:27). Ahabs Schauspiel des Leidens und der Traurigkeit schien zu wirken. Weiter heißt es: "Und es geschah das Wort des Herrn zu Elia, der sprach: Siehst du, wie sich Ahab vor mir demütigt? Weil er sich vor mir demütigt, will ich das Unglück nicht in seine Tage bringen" (1 Könige 21:28). 2

Aber Jesus widerspricht dieser Vorstellung und lehrt, dass es einen besseren Weg gibt, mit dem Leiden umzugehen. Er weiß, dass das Leiden in Zeiten auftritt, in denen wir einen geistigen Mangel spüren - einen Mangel an Gutem und Wahrem in unserem Leben. In diesen Zeiten der seelischen Not neigen wir dazu, niedergeschlagen, traurig und düster umherzugehen und uns von Gott verlassen zu fühlen. Es scheint keine geistige Nahrung vorhanden zu sein. Was wir vielleicht nicht erkennen, ist, dass wir uns inmitten einer geistlichen Versuchung befinden - unsere Seele hungert und dürstet nach der Güte und Wahrheit des Herrn. 3

Jesus bietet das Gegenmittel an: "Wenn ihr fastet", sagt er, "dann salbt euer Haupt und wascht euer Gesicht, damit es nicht so aussieht, als würdet ihr fasten" (6:17). Das ist ein guter praktischer Rat; es nützt nichts, Trübsal und Verzweiflung zu verbreiten. Aber die Worte Jesu enthalten auch eine tiefere Botschaft. In der ganzen Heiligen Schrift ist das "Öl" ein Symbol für Gottes Liebe und das "Wasser" ein Symbol für Gottes Wahrheit. Geistlich gesehen gibt Jesus also einen guten Rat, was man in Zeiten der Verzweiflung tun sollte: "Salbe dein Haupt mit dem Öl der Liebe Gottes", sagt er, "und wasche dein Gesicht mit der Wahrheit der Weisheit Gottes."

Der Ratschlag Jesu wirkt sowohl auf der natürlichen als auch auf der geistlichen Ebene. Auch in schwierigen Zeiten mit einer fröhlichen Einstellung umherzugehen, bedeutet nicht nur, eine steife Oberlippe zu bewahren oder so zu tun, als ob wir glücklich wären. Wenn wir Gottes Liebe im Herzen und Gottes Wahrheit im Kopf haben, wird es nicht so aussehen, als würden wir fasten. Wie schwierig der Kampf auch sein mag, wir werden von innen heraus gestärkt werden: "Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten in dem, was offenbar ist" (6:18). Auch wenn sich die äußere Situation nicht ändert, kann Gott ein inneres Wunder bewirken, indem er Trost spendet, wenn wir verzweifelt sind, Hoffnung, wenn wir uns hoffnungslos fühlen, und Ermutigung, wenn wir niedergeschlagen sind.

In diesem Abschnitt macht Jesus deutlich, dass uns diese geheimen Belohnungen immer zur Verfügung stehen, wenn wir uns dem Herrn zuwenden, uns seiner Liebe öffnen und seine Weisheit suchen. Ob wir nun wohltätige Taten vollbringen, beten oder eine Zeit der Verzweiflung durchleben - wenn wir uns an den Herrn wenden, werden wir mit Sicherheit Gefühle des inneren Friedens, der stillen Freude und der gesegneten Zuversicht verspüren. So belohnt uns der Herr, "der im Verborgenen sieht", ganz offen.


Die Schätze im Himmel


19. "Hütet euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost sie verderben und wo Diebe sie durchwühlen und stehlen;

20. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie verderben, und wo die Diebe nicht graben noch stehlen.

21. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

22. Die Leuchte des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib erleuchtet sein;

23. Ist aber dein Auge böse, so wird dein ganzer Leib finster sein; ist nun das Licht in dir Finsternis, wie groß ist die Finsternis!"


Im weiteren Verlauf der Bergpredigt betont Jesus, wie wichtig es ist, sich auf die himmlischen Dinge zu konzentrieren und sie über die irdischen Dinge zu stellen: "Ihr sollt euch nicht Schätze auf der Erde sammeln" (6:19) sagt Jesus. Stattdessen "sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie zerstören und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen" (6:20). Wir sollen die Dinge des Himmels höher schätzen als die Dinge der Erde, denn die Dinge der Erde werden vergehen, aber die Schätze des Himmels - die Weisheit, die wir aus dem Wort empfangen, und die geistlichen Eigenschaften, die wir kultivieren, wenn wir nach dieser Weisheit leben - werden ewig bleiben. "Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort Gottes bleibt ewiglich" (Jesaja 40:8).

Das Wort Gottes und die himmlische Weisheit, die wir durch es empfangen können, ist in der Tat ein großer Schatz; es schärft unsere geistige Sicht und erleuchtet unseren Verstand: "Wenn nun dein Auge gut ist, wird dein ganzer Leib voll Licht sein" (6:22). Ein richtiges Verständnis von

Gottes Wort zeigt uns, dass alles, was geschieht, zum Guten gewendet werden kann, ganz gleich, wie sehr es unserem Willen im Moment zu widersprechen scheint.

Wenn wir uns jedoch nicht dafür entscheiden, die Schätze der himmlischen Weisheit für uns selbst aufzusparen oder himmlische Eigenschaften zu entwickeln, wird unsere Lebensanschauung durch die dunkleren Sorgen unseres niederen Selbst getrübt: "Wenn dein Auge schlecht ist, wird dein ganzer Körper voller Dunkelheit sein" (6:23). Jesus warnt uns daher vor den Folgen, die es hat, wenn wir alle Dinge in Bezug auf unsere egoistischen Wünsche sehen, denn dadurch stürzen wir uns selbst in Dunkelheit und Elend. Seine Warnung ist unmissverständlich formuliert: "Wie groß ist diese Finsternis!" (6:23)

Jesus unterscheidet hier zwischen irdischen und himmlischen Belohnungen. Jeder zeitliche, materielle Lohn - alles, was rostet, was Motten zerstören oder Diebe einbrechen und stehlen können - wird vergehen. Aber himmlische Belohnungen können niemals verloren gehen; sie sind ewig. Die Freude, die wir einmal empfunden haben, wenn wir jemandem selbstlos geholfen haben, kann uns nie genommen werden; die Befriedigung über eine gut erledigte Arbeit kann zu einer bleibenden Erinnerung werden; das Gefühl, von einem gütigen Großelternteil wirklich geliebt zu werden - all das sind himmlische Schätze, die nichts auf Erden zum Rosten bringen kann, die Motten nicht fressen und die Diebe nicht stehlen können. Sie werden für immer bei uns sein. Selbst wenn die Erinnerung verblasst, werden diese Schätze noch da sein.

Aus diesem Grund fordert Jesus uns auf, uns in erster Linie auf die Dinge des Himmels zu konzentrieren: den Herrn, das Wort und ein Leben im Dienst. Dies sollte unser "Meister" sein; alles andere sollte zweitrangig sein. Wie Jesus es ausdrückt: "Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen treu sein und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon" (6:24) 4

Materialismus und das Streben nach Reichtum ("Mammon") können uns daran hindern, die feineren Segnungen des Himmels zu erfahren. Wir können nicht sagen, dass wir die Dinge des Himmels und die Dinge der Welt gleichermaßen lieben. Der Versuch, dies zu tun, wäre so, als ob wir mit einem Auge nach oben und mit dem anderen nach unten schauen würden! 5 Wir müssen unsere Liebe zum Himmel über unsere Liebe zur Welt stellen.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass nicht der Reichtum an sich zu verachten und zu hassen ist, sondern vielmehr die Liebe zu ihm als Selbstzweck. Wann immer unser Hauptaugenmerk auf uns selbst gerichtet ist, auf unser eigenes Glück, unsere eigene Sicherheit, Bedeutung und Bequemlichkeit, dienen wir eher uns selbst als Gott.

Natürlich ist es nicht falsch, für sich selbst und für die Familie zu sorgen. Wir müssen jedoch darauf achten, dass unser Wunsch nach angemessenem Komfort und Sicherheit in unserem eigenen Leben nicht zu einer treibenden Leidenschaft und Hauptsorge wird. Es sollte auch nicht mit unserer Liebe zu Gott und unserer Liebe zum Himmel konkurrieren. In dem Maße, in dem weltlicher Ehrgeiz uns beherrscht, werden wir zu Sklaven, und der Mammon wird unser Herr. Jesus lehrt, dass es einen besseren Weg gibt. Die Dinge dieser Welt haben zwar ihre Reize und Freuden, ihre Belohnungen und Befriedigungen, aber sie müssen immer den Dingen des Himmels untergeordnet werden. Es gibt keinen anderen Weg. Wir können nicht Gott und dem Mammon dienen. Deshalb fordert Jesus uns auf, uns "Schätze im Himmel" zu sammeln.


Sei nicht ängstlich


24. "Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen festhalten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.

25. Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure Seele, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht die Seele mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?

26. Seht die Vögel des Himmels an; denn sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht mehr wert als sie?

27. Und wer von euch kann durch seine Besorgnis eine Elle zu seiner Größe hinzufügen?

28. Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Seht die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht und spinnen auch nicht;

29. Ich sage euch aber, dass selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht so gekleidet war wie eine von diesen.

30. Und wenn Gott das Gras auf dem Felde so bekleidet, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er euch Kleingläubige nicht viel mehr bekleiden?

31. So seid nun nicht besorgt und sprecht: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Womit sollen wir uns kleiden?

32. Denn das alles suchen die Völker; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht.

33. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles zugerechnet werden.

34. Darum sorgt euch nicht um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird um sich selbst besorgt sein. Dem Tag genügt das Übel, das er anrichtet.

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Jesus schließt diesen Abschnitt seiner Lehren mit den Worten: "Seid nicht besorgt". Dies wird oft mit "Macht euch keine Sorgen" oder "Macht euch keine Gedanken" übersetzt, aber das griechische Wort, das in diesem Fall verwendet wird, ist μεριμνάω (merimnaō), was "sich übermäßig sorgen", "sehr besorgt sein" und "auseinandergerissen werden" bedeutet. Im Lichte der Lehre Jesu, dass wir nicht Gott und dem Mammon dienen können, dürfen wir nicht zulassen, dass unsere weltlichen Sorgen oder weltlichen Ambitionen uns auseinanderziehen oder uns von unserer Liebe zu Gott trennen. 6

Das ist ein guter Ratschlag. Wenn wir die Worte Jesu jedoch zu wörtlich nehmen, kann das wie eine Alles-oder-Nichts-Situation klingen. Was wird mit uns geschehen, wenn wir uns entscheiden, Gott zu dienen, egal wie es ausgeht? Werden wir genug zu essen haben? Werden wir genug zu trinken haben? Werden wir in der Lage sein, unsere Familien mit Kleidung und Obdach zu versorgen? Jesus nimmt diese Sorgen vorweg, wenn er sagt: "Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet" (6:25).

Wirklich? Meint Jesus das wirklich? Sagt Jesus, dass wir alle Sorgen um unsere irdischen Bedürfnisse loslassen sollen? Sollen wir uns überhaupt keine Gedanken darüber machen, ob wir die Miete bezahlen oder das Essen auf den Tisch stellen können? Klingt das nicht ein wenig unverantwortlich? Was meint Jesus wirklich mit diesen Aussagen?

Je nachdem, wie wir diese Aussagen lesen, können uns die Worte Jesu als die beunruhigendsten oder als die tröstlichsten Worte erscheinen, die je gesprochen wurden. Beunruhigend ist der Gedanke, dass wir aufgerufen sind, uns nicht mehr um die Dinge zu kümmern, die für unser Überleben wichtig sind - Essen, Trinken, Kleidung und Unterkunft. Was wird dann aus uns werden? Unser Selbsterhaltungstrieb rebelliert natürlich gegen diese Vorstellung.

Auf der anderen Seite haben wir andere Instinkte - höhere, edlere Instinkte. Dazu gehört ein intuitives Gefühl, dass Gott uns liebt, unser Glück will und für alle unsere Bedürfnisse sorgen wird. Jesus spricht von diesem höheren Instinkt, wenn er sagt: "Seht die Vögel unter dem Himmel an, denn sie säen nicht, ernten nicht und sammeln nicht in die Scheunen; und doch ernährt sie euer himmlischer Vater. Seid ihr nicht mehr wert als sie?" (6:26). So gesehen ist die Aufforderung Jesu, sich nicht zu ängstigen, ein großer Trost. "Wer von euch kann durch Sorgen eine Elle größer werden als er ist? (6:27).

Die Worte des Trostes und der Beruhigung gehen weiter: "Warum sorgt ihr euch also um die Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Felde an, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht und spinnen nicht; und doch sage ich euch, dass selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet war wie eine von ihnen" (6:28-29). Dann wiederholt Jesus den wichtigsten Refrain dieser Lektion: "Seid nicht ängstlich". Stellt keine Fragen wie: "Was sollen wir essen?" oder "Was sollen wir trinken?" oder "Was sollen wir anziehen?" Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all diese Dinge braucht (6:31-32).

Dann bekräftigt Jesus den Gedanken, der in diesem Teil seiner Rede im Mittelpunkt steht: Die Ausrichtung auf Gott muss in unserem Denken an erster Stelle stehen, über allem anderen: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit", sagt er. Und dann beruhigt er uns sofort mit diesen Worten des Trostes: "und dies alles wird euch hinzugefügt werden" (6:33).

Es ist beruhigend zu wissen, dass "all dies hinzukommen wird". Aber wir würden uns irren, wenn wir annehmen, dass Gott will, dass wir alle Interessen an dieser Welt aufgeben, uns selbst und unsere Familien vernachlässigen und nur noch das Reich Gottes suchen. Jesus predigt nicht rücksichtslose Hingabe und Verantwortungslosigkeit. Vielmehr lehrt er uns über Prioritäten; er lehrt uns, was in unserem Leben an erster Stelle stehen muss im Vergleich zu dem, was von untergeordneter Bedeutung ist.

Beachten Sie, dass Jesus nicht sagt, man solle nur das Reich Gottes suchen; er sagt, man solle zuerst das Reich Gottes suchen. Die Aufforderung, zuerst das Reich Gottes zu suchen, bedeutet Ordnung und Unterordnung, nicht Ausschließlichkeit oder völlige Aufgabe. Ein wahrer Gläubiger wird natürlich Gott und den Nächsten (einschließlich sich selbst) lieben, aber die Hingabe an Gott wird immer an erster Stelle stehen. Ein wahrer Gläubiger wird sowohl den Himmel als auch die Dinge der Welt lieben, aber die Hingabe an die Dinge des Himmels wird immer Vorrang vor den Dingen der Welt haben. 7 Ein wahrer Gläubiger wird daher ein verantwortungsbewusster Bürger sein, der den weniger Begünstigten hilft, sich um Kinder kümmert und für ältere Menschen sorgt, aber bei all dem wird ein beständiges, ruhiges inneres Vertrauen in Gott vorhanden sein. Ein solcher Mensch wird die Dinge des täglichen Lebens ruhig und ehrlich angehen, sich von Rückschlägen nicht erschüttern lassen und mit allen Dingen zufrieden sein, ob sie nun zu seinem unmittelbaren Vorteil zu sein scheinen oder nicht. Ein solcher Mensch bleibt auf Gott konzentriert, auch wenn er sich um weltliche Dinge kümmert.

Ein wahrer Gläubiger weiß, dass Gott immer für uns sorgt, von Augenblick zu Augenblick, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Ein wahrer Gläubiger vertraut auf Gott und hat ein tiefes Verständnis dafür, was Jesus meint, wenn er sagt: "Sorgt euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen" (6:34). 8

Die Gewissheit, dass Gott ständig für uns sorgt, sollte uns dazu inspirieren, alles in unserer Macht Stehende für andere zu tun, weil wir wissen, dass Gott alles in seiner Macht Stehende für uns tut. Unsere Aufgabe ist es, den Herausforderungen eines jeden Tages mit Mut und Gleichmut zu begegnen, auf Gott zu vertrauen und dafür zu sorgen, dass unser Leben nach seinem Willen geführt wird. Jeden Tag wird es neue Herausforderungen geben, aber solange wir zufrieden in Gott ruhen, können wir alles überstehen, Tag für Tag. Wie Jesus es ausdrückt: "Der Tag hat sein eigenes Übel genug" (6:34).

Im Lichte dieser Lektion sollten wir also weiterhin für uns sorgen, weiterhin für uns sorgen, weiterhin ein guter Hausherr sein, aber nicht zulassen, dass uns irgendetwas "auseinanderzieht" (merimnaō), uns wegzieht oder uns von Gott trennt. Kurz gesagt, bei allem, was wir tun, müssen wir uns an die tröstenden Worte Jesu erinnern: "Seid nicht ängstlich."

Bilješke:

1. In der NKJV lesen wir: "Er wird dich offen belohnen". In der KV heißt es jedoch: "Er wird dich selbst belohnen in dem, was offenkundig ist." Die KV-Übersetzung impliziert, dass der "Lohn", den wir von Gott erhalten, nicht "offen" für alle sichtbar oder "offen" im Sinne von materiellem Gewinn sein wird, sondern eher durch die eher inneren, unsichtbaren (und daher "geheimen") Gefühle von Frieden, Freude und Glückseligkeit "offenkundig" werden wird.

2. Siehe auch Jeremia 6:26: “O Tochter meines Volkes, zieh einen Sack an und wälze dich in Asche; trauere wie um einen einzigen Sohn mit bitterem Wehklagen."

3Die Offenbarung Erklärt 730[41]: “Alle diese Versuchungen des Herrn werden durch die Versuchungen in der Wüste, vierzig Tage und vierzig Nächte, bezeichnet, denn die "Wüste" bedeutet einen Zustand der Versuchungen, und "vierzig Tage und vierzig Nächte" die ganze Dauer dieser Versuchungen. In den Evangelien wurde nichts mehr darüber geschrieben, weil nichts mehr darüber offenbart wurde; dennoch werden sie in den Propheten und besonders in den Psalmen Davids ausführlich beschrieben. Die 'Tiere', bei denen der Herr gewesen sein soll, bedeuten die höllischen Gesellschaften; und 'Fasten' bedeutet hier solche Bedrängnis, wie sie in den Kämpfen der Versuchung vorkommt."

4. Der Begriff "Mammon" ist ein aramäisches Wort für "Reichtum" oder "Vermögen". Es vermittelt aber auch die Vorstellung eines falschen Gottes, eines Götzen, den die Menschen anbeten. Als solcher steht er für das sklavische Streben nach Reichtum und Wohlstand, bis zu dem Punkt, an dem diese Leidenschaft zu einem Verlangen wird, das uns kontrolliert und beherrscht. Infolgedessen bleibt unser Blick auf die Dinge dieser Welt fixiert und nicht auf die Dinge des Himmels. In Paradise Lost verkörpert John Milton diesen Gedanken. Er schreibt: "Mammon führte sie an - Mammon, der am wenigsten aufgerichtete Geist, der vom Himmel fiel; denn selbst im Himmel waren seine Blicke und Gedanken immer nach unten gerichtet, er bewunderte mehr die Reichtümer des himmlischen Pflasters, getretenes Gold, als irgendetwas Göttliches oder Heiliges" (aus Paradise Lost, Buch 1, Zeilen 678-690; leicht modernisiert).

5Die Offenbarung Erklärt 409[7]: “Die Worte "Kein Knecht kann zwei Herren dienen" ... müssen so verstanden werden, dass sie sich auf diejenigen beziehen, die den Herrn und sich selbst gleichermaßen lieben wollen, oder den Himmel und die Welt gleichermaßen. Sie gleichen denen, die mit einem Auge nach oben und mit dem anderen nach unten blicken wollen, d.h. mit einem Auge auf den Himmel und mit dem anderen auf die Hölle, und so zwischen beiden hängen; und doch muss eine dieser Lieben die andere überwiegen; und wo ein Übergewicht besteht, wird das, was sich widersetzt, gehasst und verachtet, wenn es sich widersetzt. Denn die Selbst- und Weltliebe ist das Gegenteil der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten. Deshalb würden diejenigen, die in der himmlischen Liebe sind, lieber sterben oder in der Welt der Ehren und des Reichtums beraubt werden, als durch sie vom Herrn und vom Himmel weggezogen zu werden; denn dieses [die Liebe zum Herrn und zum Nächsten] betrachten sie als das Alles, weil es ewig ist, das erstere [die Liebe zum weltlichen Reichtum] aber als verhältnismäßig nichts, weil es mit dem Leben in der Welt zu Ende geht."

6. Siehe auch den Brief des Paulus an die Römer: "Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Sollen Trübsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert uns trennen? .... Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Höhe noch Tiefe noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn" (Roemer 8:35).

7Himmlischen Geheimnissen 9184: “Der äußere Mensch hat keinen Geschmack an irgendetwas außer an den Dingen der Welt und an sich selbst, d.h. an den Freuden, die durch Gewinn und wichtige Positionen entstehen. Aber wenn sich das Innere durch die Regeneration geöffnet hat, wird die Reihenfolge umgedreht, das heißt, was an erster Stelle stand, wird an die letzte Stelle gesetzt. Wenn dies geschieht, zieht der Herr alle Aspekte des Lebens in einem Menschen zu sich hin, so dass sie nach oben gerichtet sind. Dann werden die Dinge, die dem Herrn und dem Himmel gehören, von der Person als Prioritäten gesehen, und der Herr selbst als die Priorität aller Prioritäten ... Wenn die Lebensordnung in einer Person so ist, sind Gewinn und wichtige Positionen ein Segen; aber wenn diese Ordnung umgedreht wird, sind sie ein Fluch. Die Wahrheit, dass alle Dinge ein Segen sind, wenn eine himmlische Ordnung in einem Menschen besteht, ist die Lehre des Herrn in Matthäus: 'Trachtet zuerst nach dem Himmelreich und seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden.'"

8Himmlischen Geheimnissen 8478[1-2]: “ ‘Trachtet zuerst nach dem Reich der Himmel und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen; darum sorgt euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen" (Matthaeus 6:25, 28, 31-34) … Derjenige, der das Thema nur vom Buchstabensinn her betrachtet, mag glauben, dass man alle Sorge für den morgigen Tag beiseite schieben und somit das Lebensnotwendige täglich vom Himmel erwarten soll. Aber wenn man das Thema tiefer als vom Buchstaben her betrachtet, etwa wenn man es vom inneren Sinn her betrachtet, kann man erkennen, was mit "Sorge für den morgigen Tag" gemeint ist. Damit ist nicht die Sorge gemeint, für sich selbst Nahrung und Kleidung und sogar Mittel für die kommende Zeit zu beschaffen; denn es ist nicht gegen die Ordnung, dass jemand für sich und die Seinen sorgt. Für das Morgen aber sorgen diejenigen, die mit ihrem Los nicht zufrieden sind, die nicht auf das Göttliche vertrauen, sondern auf sich selbst, und die nur auf weltliche und irdische Dinge achten, nicht aber auf himmlische. Bei ihnen herrscht allgemein die Sorge um das Kommende ... Das sind die, die sich um den morgigen Tag sorgen. Ganz anders verhält es sich bei denen, die auf das Göttliche vertrauen. Diese haben zwar Sorge für den morgigen Tag, aber sie haben sie nicht, denn sie denken nicht mit Sorge an den morgigen Tag, geschweige denn mit Besorgnis. Ihr Geist ist unruhig, ob sie die Gegenstände ihrer Begierde erlangen oder nicht, und sie trauern nicht über deren Verlust, weil sie mit ihrem Los zufrieden sind. Wenn sie reich werden, richten sie ihr Herz nicht auf den Reichtum; wenn sie zu Ehren erhoben werden, halten sie sich nicht für würdiger als andere; wenn sie arm werden, sind sie nicht traurig; wenn ihre Lebensumstände schlecht sind, sind sie nicht niedergeschlagen. Sie wissen, dass für diejenigen, die auf das Göttliche vertrauen, alles auf einen glücklichen Zustand in der Ewigkeit zusteuert, und dass alles, was ihnen in der Zeit widerfährt, noch dazu beiträgt."

Biblija

 

Matthew 5:3

Studija

       

3 Blessed are the poor in spirit: for theirs is the kingdom of heaven.