Bibliorum

 

1 Mose 48:21

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21 Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und Gott wird mit euch sein und wird euch wiederbringen in das Land eurer Väter.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #6277

Studere hoc loco

  
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6277. „Der Gott, Der mich weidete“, 1 Mose 48:15, bedeutet das Göttliche, welches das Gute des geistig Wahren aus dem Natürlichen belebt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von weiden, insofern es beleben ist. Daß weiden bedeutet unterrichten: Nr. 6044, kommt daher, weil die Weide das ist, was das geistige Leben des Menschen unterhält: Nr. 6078. Weiden und Weide wird jedoch dort von der Herde gesagt, hier aber von Jakob, insofern er mit Speisen und Lebensbedürfnissen versorgt wurde, wodurch im inneren Sinn das gleiche bezeichnet wird; denn was das Leben des Körpers erhält und belebt, das bezeichnet im inneren Sinn dasjenige, was das geistige Leben erhält und belebt. Ferner aus der vorbildlichen Bedeutung Israels, insofern er das geistig Gute aus dem Natürlichen bezeichnet, worüber Nr.

5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833; und weil das Gute, das Israel vorbildet, das Gute des Wahren ist, daher wird hier gesagt das Gute des geistig Wahren, denn Israel bedeutet im echten Sinn die geistige Kirche; und das Gute, was dieser Kirche angehört, ist das Gute des Wahren, denn (die Angehörigen derselben) werden durch das Wahre über das Gute unterrichtet, und wenn sie dem Wahren gemäß handeln, in dem sie unterrichtet sind, dann wird dieses Wahre das Gute genannt. Dieses Gute ist es, welches das Gute des Wahren heißt und durch Israel vorgebildet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #6078

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6078. „Weil keine Weide ist für die Herde, die deinen Knechten gehört“, 1 Mose 47:4, bedeutet, daß es an solchen Kenntnissen fehle, in denen das Gute des Wahren ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Weide für die Herde, insofern sie die wißtümlichen Kenntnisse bezeichnet, denen das Gute des Wahren innewohnt, somit bedeutet „keine Weide“ die Kenntnisse, in denen kein Gutes des Wahren liegt.

Die Weide bezeichnet im inneren Sinn das, was das geistige Leben erhält und nährt und besonders das wißtümlich Wahre, denn nach diesem sehnt sich die Seele des Menschen, wie der Körper nach Speise. Von ihm kommen ihre Nahrungsmittel, und deshalb ist weiden soviel als unterrichtet werden: Nr. 5201. Daß die Kenntnisse und Wahrheiten der Seele des Menschen ihren Unterhalt gewähren, erhellt offenbar aus der Wißbegierde des Menschen, wie auch aus der Entsprechung der Speise mit den Kenntnissen: Nr. 1480, 3114, 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5576, 5579, 5915; und diese Entsprechung gibt sich auch beim Menschen kund, wenn er Speisen genießt: geschieht dies, während er spricht oder zuhört, dann öffnen sich die Gefäße, die den Speisesaft (chitus) aufnehmen, und er wird reichlicher ernährt als wenn er allein ist. Die geistigen Wahrheiten und der Unterricht in ihnen würde gleiche Wirkung bei den Menschen haben, wären sie in der Neigung zum Guten.

Daß die Wahrheiten das geistige Leben nähren, zeigt sich besonders deutlich bei den guten Geistern und den Engeln im Himmel: beide hegen fortwährend das Verlangen, zu wissen und weise zu werden, und wenn ihnen diese geistige Speise fehlt, sind sie in (einem Zustand) der Abödung und fühlen eine Erschlaffung des Lebens und gleichsam einen Hunger. Auch werden sie nicht eher erquickt und in die Seligkeit ihres Lebens erhoben, als bis ihrem Verlangen Genüge geschieht. Um aber eine heilsame Ernährung für die Seele zu werden, muß in den Kenntnissen Leben aus dem Guten des Wahren sein. Haben sie aber kein Leben aus diesem, dann erhalten die wißtümlichen Kenntnisse zwar das innere Leben des Menschen, jedoch nur sein natürliches, nicht aber sein geistiges Leben.

Daß die Weide im inneren Sinn das bezeichnet, was dem geistigen Leben des Menschen Nahrung gibt, erhellt auch aus anderen Stellen im Wort, wie

Jesaja 49:8, 9: „Ich habe dich gegeben zum Bunde des Volkes, um das Land wieder herzustellen, um zu sprechen zu den Gefangenen: Gehet heraus! und zu denen, die in Finsternis sind: Erhebet euch! Auf den Wegen werden sie weiden, und auf allen Hügeln wird ihre Weide sein“: auf den Wegen weiden bedeutet, unterrichtet werden in den Wahrheiten; daß die Wege Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 627, 2333, und daß weiden soviel ist wie unterrichtet werden: Nr. 5201. Auf allen Hügeln weiden, bedeutet, unterhalten werden aus dem Guten, denn die Hügel, wie die Berge, bezeichnen das Gute der Liebe: Nr. 795, 796, 1430, 2722, 4210. Jeremia 23:1: „Wehe euch Hirten, die ihr verderbet und zerstreuet die Herde Meiner Weide“: Weide steht für solches, was das geistige Leben unterhält.

Klagelieder 1:6: „Die Fürsten Zions sind geworden wie die Hirsche, die keine Weide gefunden“: sie haben keine Weide gefunden, bedeutet, daß sie kein Wahres aus Gutem haben.

Ezechiel 34:11, 14: „Ich, Ich will Meine Herde suchen; auf guter Weide werde Ich sie weiden, und auf den Bergen der Höhe Israels wird ihre Hürde sein; dann werden sie liegen in guten Hürden, und fette Weiden werden sie haben auf den Bergen Israels“: gute und fette Weide auf den Bergen Israels, bedeutet das Gute des Wahren.

Ezechiel 34:18: „Ist es euch zu wenig, daß ihr gute Weide habt, daß ihr das übrige der Weide mit euren Füßen zertretet?“.

Hosea 13:6: „Ich erkannte dich in der Wüste, im Lande der Dürre; als sie Weide fanden, wurden sie satt, und als sie satt waren, erhob sich ihr Herz“.

Joel 1:18: „Es seufzt das Vieh, bestürzt sind die Rinderherden, weil sie keine Weide haben, auch die Herden des Kleinviehs sind verschmachtet“.

Psalm 23:1-3: „Jehovah ist mein Hirte, auf grüner Weide läßt er mich lagern, zu Wassern der Ruhe führt Er mich, meine Seele wird Er erquicken“.

Psalm 100:3: „Jehovah hat uns gemacht und nicht wir zu Seinem Volke und zur Herde Seiner Weide; darum sind wir Sein, Sein Volk und die Herde Seiner Weide“.

Weide bedeutet an diesen Stellen Wahrheiten, in denen der Mensch unterrichtet wird, und zwar solche, die auf das geistige Leben abzielen; denn das geistige Leben ist von der Art, daß es verschmachtet, wenn ihm diese Weide mangelt und gleichsam verwelkt, wie der Körper, wenn ihm die Speise fehlt.

Daß die Weide Gutes und Wahres bedeutet, das die Seele oder den Geist des Menschen erquickt und ernährt, ist klar aus den Worten des Herrn bei

Johannes 10:9; „Ich bin die Tür, wer durch Mich eingeht, der wird selig werden und ein- und ausgehen und Weide finden“: Weide für Gutes und Wahres, das diejenigen haben, die den Herrn anerkennen und von Ihm allein das Leben suchen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.