Bibliorum

 

1 Mose 49

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1 Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich euch verkündige, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten.

2 Kommt zuhauf und höret zu, ihr Kinder Jakobs, und höret euren Vater Israel!

3 Ruben, mein erster Sohn, du bist meine Kraft und meine erste Macht, der Oberste im Opfer und der Oberste im Reich.

4 Er fuhr leichtfertig dahin wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste sein; denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du mein Bett besudelt mit dem Aufsteigen.

5 Die Brüder Simeon und Levi ihre Schwerter sind mörderische Waffen.

6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in ihrer Kirche; denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erwürget und in ihrem Mutwillen haben sie den Ochsen verderbet.

7 Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er so störrig ist! Ich will sie zerteilen in Jakob und zerstreuen in Israel.

8 Juda, du bist's, dich werden deine Brüder loben. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Halse sein; vor dir werden deines Vaters Kinder sich neigen.

9 Juda ist ein junger Löwe. Du bist hoch kommen, mein Sohn, durch große Siege. Er hat niedergekniet und sich gelagert wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will sich wider ihn auflehnen?

10 Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden, noch ein Meister von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden die Völker anhangen.

11 Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und seiner Eselin Sohn an den edlen Reben. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Weinbeerblut.

12 Seine Augen sind rötlicher denn Wein und seine Zähne weißer denn Milch.

13 Sebulon wird an der Anfurt des Meers wohnen und an der Anfurt der Schiffe und reichen an Sidon.

14 Isaschar wird ein beinerner Esel sein und sich lagern zwischen die Grenzen.

15 Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lustig ist; er hat aber seine Schultern geneiget zu tragen, und ist ein zinsbarer Knecht worden.

16 Dan wird Richter sein in seinem Volk, wie ein ander Geschlecht in Israel.

17 Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Ferse beißen, daß sein Reiter zurückfalle.

18 HERR, ich warte auf dein Heil!

19 Gad, gerüstet, wird das Heer führen und wieder herumführen.

20 Von Asser kommt sein fett Brot, und er wird den Königen zu Gefallen tun.

21 Naphthali ist ein schneller Hirsch und gibt schöne Rede.

22 Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie an einer Quelle. Die Töchter treten einher im Regiment.

23 Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und wider ihn kriegen und ihn verfolgen,

24 so bleibt doch sein Bogen fest und die Arme seiner Hände stark durch die Hände des Mächtigen in Jakob. Aus ihnen sind kommen Hirten und Steine in Israel.

25 Von deines Vaters Gott ist dir geholfen, und von dem Allmächtigen bist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der Tiefe, die unten liegt, mit Segen an Brüsten und Bäuchen.

26 Die Segen deines Vaters gehen stärker denn die Segen meiner Voreltern, nach Wunsch der Hohen in der Welt; und sollen kommen auf das Haupt Josephs und auf die Scheitel des Nasir unter seinen Brüdern.

27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen, aber des Abends wird er den Raub austeilen.

28 Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist's, das ihr Vater mit ihnen geredet hat, da er sie segnete, einen jeglichen mit einem sondern Segen.

29 Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu meinem Volk; begrabet mich bei meine Väter in der Höhle auf dem Acker Ephrons, des Hethiters,

30 in der zwiefachen Höhle, die gegen Mamre liegt, im Lande Kanaan, die Abraham kaufte, samt dem Acker, von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis.

31 Daselbst haben sie Abraham begraben und Sara, sein Weib. Daselbst haben sie auch Isaak begraben und Rebekka, sein Weib. Daselbst habe ich auch Lea begraben,

32 in dem Acker und der Höhle, die von den Kindern Heths gekauft ist.

33 Und da Jakob vollendet hatte die Gebote an seine Kinder, tat er seine Füße zusammen aufs Bett und verschied und ward versammelt zu seinem Volk.

   

Commentarius

 

Prophezeiungen über Jesus

By New Christian Bible Study Staff (machina translata in Deutsch)

By Meister des Ludwig-Psalters [Public domain], via Wikimedia Commons. Currently at Bibliothèque Nationale de France.

Für Christen ist die Weihnachtszeit eines der heiligsten und freudigsten Feste des Jahres. Aber was ist mit den Menschen, die darüber nachdenken, sich aber nicht sicher sind, was der "Grund für diese Jahreszeit" ist? Was wissen wir wirklich darüber, was vor 2000 Jahren in Judäa geschah?

Wir werden versuchen, uns diesem Thema von einem neutralen Standpunkt aus zu nähern, und sehen, wohin uns das führt.

Es ist allgemein bekannt, dass Jesus existiert hat. Er war physisch und historisch real. Natürlich gibt es zahlreiche Beweise aus christlichen Quellen. Jesus Christus wurde auch in nichtchristlichen historischen Dokumenten erwähnt, die aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. Josephus, der jüdische Historiker, erwähnt ihn zweimal in seinem Werk "Antiquities of the Jews", das 93-94 n. Chr. veröffentlicht wurde. Tacitus, der römische Historiker, der um 116 n. Chr. schrieb, erwähnt ebenfalls, dass "Christus" von den Römern unter Pontius Pilatus hingerichtet wurde.

War Jesus etwas Besonderes? Selbst Skeptiker müssten sich fragen, warum und wie dieser Mann aus einem kleinen Dorf in Galiläa eine Religion aus der Taufe heben konnte, die für mindestens die nächsten zwei Jahrtausende der Menschheitsgeschichte die größte und einflussreichste werden sollte.

Eines der faszinierenden Dinge an Jesus ist, dass seine Geburt und sein Leben Prophezeiungen aus dem Alten Testament zu erfüllen scheinen, die bis in die Zeit Moses zurückreichen - mindestens 1500 Jahre vor Christus - und auf weitaus ältere Geschichten in einer mündlichen Tradition zurückgehen. Diese Prophezeiungen existierten in Texten, die lange vor Beginn der christlichen Ära geschrieben wurden.

Was waren einige dieser Prophezeiungen? Es gibt viele von ihnen! Swedenborg listet einige auf in Die Lehre vom Herrn 6. In diesem Artikel werden wir uns nur auf einige von ihnen konzentrieren.

In dieser sehr frühen Prophezeiung wird angedeutet, dass der Messias als Sohn einer Frau geboren werden würde:

"Und Jehova Gott sprach zu der Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht über alles Vieh und über jedes Tier auf dem Felde; auf deinem Leibe sollst du gehen, und Staub sollst du fressen dein Leben lang, und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; der soll dir den Kopf zertreten, und du sollst ihm in die Ferse stechen. 1 Mose 3:14-15. Dies wird bestätigt durch die Geschichte in Matthaeus 1:20.

In Micha, viel später in der Bibel, lesen wir, dass der Messias in Bethlehem, in Judäa, geboren werden würde:

"Aber du, Bethlehem Ephratha, die du klein bist unter den Tausenden von Juda, aus dir soll mir einer kommen, der ein Herrscher in Israel sein soll, dessen Ausgang von alters her, von Ewigkeit her ist." Micha 5:2.

Dies wird bestätigt durch die Geschichte in Matthaeus 2:1, und Lukas 2:4-6.

Bei Jesaja lesen wir, dass der Messias von einer Jungfrau geboren werden würde:

"Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie wird seinen Namen Immanuel nennen." Jesaja 7:14. Dies wird bestätigt durch die Geschichte in Matthaeus 1:22-23, und in Lukas 1:26-31.

Auch die Abstammung war ein wichtiger Faktor. Es werden mindestens 5 Vorfahren des verheißenen Erlösers genannt. Erstens wurde prophezeit, dass er aus dem Geschlecht Abrahams stammen würde, dem Stammvater vieler Völker des modernen Nahen Ostens, darunter die Juden, die Araber, die Libanesen, die Drusen und andere. Siehe 1 Mose 12:3, und 1 Mose 22:18. Diese Prophezeiung wird bestätigt in Matthaeus 1:1, und Roemer 9:5.

In der nächsten Generation, so die Prophezeiung, würde der Erlöser aus dem Geschlecht Isaaks, einem der beiden Söhne Abrahams, stammen. Siehe 1 Mose 17:19, und 1 Mose 21:12. Dies wird bestätigt durch Lukas 3:34.

Für die dritte Generation sagt das Wort, dass der Messias ein Nachkomme Jakobs sein würde. Es wird prophezeit in 4 Mose 24:17, und bestätigt in Matthaeus 1:2.

In der vierten Generation konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf den Stamm Juda, der einer der zwölf Söhne Jakobs war (dessen Name in Israel geändert wurde). Siehe 1 Mose 49:10, und dann Lukas 3:33, und Hebraeer 7:14.

Viele Generationen später, im zweiten Buch Samuel und wiederum bei Jesaja, wird prophezeit, dass der Messias den Thron von König David erben wird. Lesen Sie 2 Samuel 7:12-13, und Jesaja 9:7. Dann siehe Lukas 1:32-33, und Roemer 1:3.

Es gibt noch viele weitere Prophezeiungen, auf die wir in einem späteren Artikel näher eingehen werden. Aber um die eben aufgeführten Prophezeiungen zusammenzufassen, was würden die Leser des Alten Testaments in der Zeit von Cäsar Augustus erwarten?

In Bethlehem würde eine Jungfrau einen Sohn gebären. Er würde von Abraham abstammen, in der Linie von Isaak, Jakob, Juda und David. So wird die Geschichte in den Evangelien erzählt.

Es ist klar, dass das Alte Testament nicht verändert wurde, um es an die "Tatsachen vor Ort" anzupassen. Die Prophezeiungen finden sich bereits in vorchristlichen Schriftrollen. Das lässt zwei Möglichkeiten zu:

1) Szenario A: Das Neue Testament könnte geschrieben worden sein, um die Tatsachen so zu verdrehen, dass sie mit den alten Prophezeiungen übereinstimmen. Gläubige Juden warteten auf den Messias; sie hätten passende Geschichten finden wollen. In diesem Szenario hätte Jesus ein ganz normaler Mann sein können, aber ein herausragender Führer, Lehrer und Heiler. Er war so inspirierend, dass seine Apostel Entbehrungen und Tod in Kauf nahmen, um das zu verbreiten, was zu einer weltweiten Religion wurde. Die Geschichten über ihn wurden übertrieben oder verändert, um den Prophezeiungen zu entsprechen.

2) Szenario B: Der Text des Alten Testaments enthält eine tiefe innere Bedeutung, und seine Prophezeiungen waren tatsächlich prophetisch und wahr. Die Tatsachen der Geburt, des Lebens und des Dienstes Jesu entsprachen tatsächlich den Prophezeiungen und erfüllten sie. In diesem Szenario war Jesus wirklich ein Wunderkind.

Welches Szenario ist richtig? In beiden Fällen wird anerkannt, dass die Lehren Jesu Weisheit enthielten und dass sie von großem Wert sind. Im neuen christlichen Denken fällt die Wahl auf Szenario B - dass Jesus wirklich der Christus, der lang erwartete Messias oder Erlöser war.

Dies setzt natürlich ein gewisses Maß an Glauben an Wunder voraus - Prophezeiungen, die Erfüllung von Prophezeiungen, die Jungfrauengeburt, Engel, die Botschaften bringen, Heilungen, die Speisung der Menschenmassen. Können Wunder wirklich geschehen? Ist das wissenschaftlich möglich? Vielleicht schon... vielleicht werden wir mit dem Fortschritt der Wissenschaft diese Grenzen besser verstehen.

Glauben nicht die meisten von uns in gewisser Weise an Wunder - an das Wunder der Existenz des Universums selbst, an lebende Organismen, die sich fortpflanzen können, an menschliches Leben und an die Liebe?

Wie soll dieser Artikel enden? Das ganze Thema der Wunder bedarf weiterer Überlegungen. Und jetzt haben wir den 22. Dezember, und... anstatt analytischer zu werden, möchte ich jetzt einfach nur in den heiligen Tagen von Weihnachten "sein".

Wenn Sie skeptisch sind, schauen Sie doch mal unter Himmlischen Geheimnissen 2568, und Himmlischen Geheimnissen 2588. Sie bieten eine interessante Perspektive!

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Eine Quelle für diesen Artikel war "100 Prophezeiungen, die von Jesus erfüllt wurden: Messianische Prophezeiungen, die vor der Geburt Christi gemacht wurden", von Rose Publishing.

(Notae: Die Lehre vom Herrn 6)

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #2588

Studere hoc loco

  
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2588. „Des Weibes (uxoris) Abrahams willen“, 1 Mose 20:18, daß dies bedeutet, damit das geistig Wahre verbunden würde dem himmlisch Guten, erhellt aus der Vorbildung der Sarah als Gattin (uxoris) sofern sie ist das geistig Wahre, verbunden mit dem himmlisch Guten, wovon Nr. 1468, 1901, 2063, 2065, 2172, 2173, 2198. 2507 und aus der Vorbildung Abrahams, sofern er ist das himmlisch Gute, verbunden dem geistig Wahren, wovon Nr. 2011, 2172, 2198, 2501. Ob man sagt das geistig Wahre und das himmlisch Gute oder der Herr, ist dasselbe, weil der Herr das Wahre selbst und das Gute selbst ist und die eigentliche Ehe (ipsum) des Wahren und Guten, sowie des Guten und Wahren. Wie sich dies verhält, kann zwar aus der Erklärung erhellen, weil es aber zu dem gehört, was zu dieser Zeit dunkel ist, so möge es, soweit es geschehen kann, beleuchtet werden:

Es wird hier von der Glaubenslehre gehandelt, von welcher der Herr im Knabenalter gedacht hat, nämlich ob es erlaubt sei in sie durch das Vernünftige einzugehen, und so sich Vorstellungen über sie zu bilden; daß so gedacht worden, geschah in der Liebesabsicht, für das Menschengeschlecht zu sorgen, das so geartet ist, daß es nicht glaubt, was es nicht auf vernünftige Weise faßt; aber Er ward aus dem Göttlichen inne, daß dies nicht geschehen dürfe, daher hat Er aus dem Göttlichen Sich geoffenbart und alsdann aus demselben auch alles im Weltall, was untergeordnet ist, nämlich was zu Vernünftigem, und was zu Natürlichem gehört.

Wie es sich mit den Lehren des Glaubens bei den Menschen verhält, ist oben Nr. 2568 gesagt worden, nämlich daß zwei Prinzipien sind, aus denen sie denken, ein verneinendes und ein bejahendes, und zwar aus dem verneinenden Prinzip diejenigen, die nichts glauben, wenn sie nicht durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ja durch Sinneswahrnehmungen überwiesen werden; und aus dem bejahenden diejenigen, die glauben, daß es wahr ist, weil es der Herr im Wort gesagt hat, somit die Glauben haben an den Herrn.

Die in der Verneinung sind, daß das, was im Wort steht, wahr sei, indem sie im Herzen sagen, daß sie alsdann glauben wollen, wenn sie durch Vernunftmäßiges und Wißtümliches überzeugt werden, mit denen ist es so, daß sie eigentlich gar nicht glauben, auch nicht wenn sie selbst durch leibliche Sinneswahrnehmungen, als durch Gesicht und Gehör und durch den Tastsinn überwiesen würden, denn sie würden immer wieder neue Vernunftschlüsse dagegen bilden, so daß sie zuletzt allen Glauben ganz auslöschen, und zugleich das Licht der Vernunft in Finsternis, weil in Falsches, verwandeln.

Welche aber in der Bejahung sind, d.h., die glauben, daß es wahr ist, weil der Herr so gesagt hat, mit denen ist es so, daß sie durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ja durch Sinneswahrnehmungen fort und fort bestärkt und ihre Vorstellungen erleuchtet und bekräftigt werden; denn der Mensch bekommt nicht anderswo her Licht, als durch Vernunftgründe und Wißtümliches, ein jeder macht es auch so; bei diesen lebt so des Lebens die Lehre, und es wird von ihnen gesagt, daß sie geheilt werden und gebären; bei jenen aber stirbt des Todes die Lehre und wird von ihnen gesagt, daß ganz verschlossen werde der Mutterleib.

Hier aus diesem wird klar, was es heißt, durch Vernunftmäßiges in die Lehre des Glaubens eingehen, und was es heißt, aus der Glaubenslehre in Vernunftmäßiges eingehen, aber dies soll durch Beispiele beleuchtet werden.

Aus der Lehre des Wortes ergibt sich, daß das erste und die Hauptsache der Lehre ist: Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Diejenigen nun, die in der Bejahung in diesem Punkt sind, können in alle beliebigen Vernunft- und wissenschaftlichen Gründe, ja sinnliche Wahrnehmungen eingehen, jeder nach seiner Gabe, seiner Wissenschaft und seiner Erfahrung; ja, je mehr sie eingehen, desto mehr werden sie bestärkt, denn die ganze Natur ist des Bestärkenden voll. Die aber diesen ersten und Hauptpunkt der Lehre verneinen und vorher durch wissenschaftliche und Vernunftgründe wollen überwiesen werden, daß es so sei, die lassen sich, weil sie es im Herzen verneinen, gar nicht überweisen, und stehen fortwährend für ein anderes Prinzip, das sie für das wesentliche halten, ein. Und ebendieselben verblenden sich durch die Bestärkungen ihres Prinzips zuletzt so, daß sie nicht einmal wissen können, was Liebe zum Herrn und was Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; und weil sie sich im Gegenteil bestärken, so tun sie dies endlich auch darin, daß sie sich einbilden, daß es keine andere Liebe geben könnte, die mit einer Lust verbunden wäre, als die Selbst- und Weltliebe, und zwar bis dahin, daß sie, wo nicht in der Lehre, so doch im Leben, die höllische Liebe anstatt der himmlischen umfassen. Mit jenen aber, die weder in der Verneinung noch in der Bejahung sind, sondern im Bezweifeln, ehe sie verneinen oder bejahen, verhält es sich wie Nr. 2568 gesagt worden, nämlich daß die, welche zum Leben des Bösen hinneigen, in die Verneinung fallen, die aber zum Leben des Guten (hinneigen), in die Bejahung geführt werden.

Ein anderes Beispiel: Unter die Hauptsätze der Lehre gehört der, daß alles Gute vom Herrn und alles Böse vom Menschen oder von dem eigenen Ich kommt. Welche in der Bejahung sind, daß dem so sei, die können sich durch vieles, was vernunftmäßig und wissenschaftlich ist, bestärken, als: daß überall nichts Gutes einfließen kann, als vom Guten selbst, d.h. von der Quelle des Guten, somit vom Herrn, und daß der Urgrund des Guten nirgend anders sein kann; indem sie sich es klar machen durch alles, was in ihnen, in anderen, im allgemeinen, ja, im geschaffenen Weltall, wahrhaft gut ist. Hingegen die, welche in der Verneinung sind, die bestärken sich in dem Gegenteil durch alles, was sie je denken, zuletzt so weit, daß sie nicht wissen, was gut ist, indem sie miteinander streiten, welches das höchste Gut sei, in tiefer Unwissenheit, daß das himmlisch und geistig Gute vom Herrn es ist, durch das alles Gute, das geringer ist, belebt wird, und daß der Lustreiz aus demselben wahrhaft ein Lustreiz ist. Einige sagen (wähnen) von nirgendwo anders her als nur von ihnen selbst könne das Gute (kommen).

Noch ein Beispiel sei das, daß die in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, die Wahrheiten der Lehre annehmen und Glauben an das Wort haben können, nicht aber die im Leben der Selbst- und Weltliebe sind, oder was das gleiche, daß die im Guten sind, glauben können, nicht aber die im Bösen. Die, welche in der Bejahung sind, können dieses mit Unzähligem vernunftmäßig und wissenschaftlich begründen: vernunftmäßig, daß das Wahre und das Gute zusammenstimme, nicht aber das Wahre und das Böse, und daß, wie im Bösen, so auch aus dem Bösen alles Falsche sei, und wenn einige dennoch das Wahre haben, so sei es auf den Lippen, nicht im Herzen; (sie können) wissenschaftlich durch vieles beweisen, daß Wahres das Böse flieht und daß Böses das Wahre verschmäht. Die aber in der Verneinung sind, bestärken sich darin, daß ein jeder, möge er geartet sein, wie er wolle, wenn er auch in fortwährendem Haß, in den Lustreizen der Rache und in Betrügereien lebt, wie andere glauben können, und zwar bis daß sie das Gute des Lebens ganz aus der Lehre verwerfen, und wenn dieses verworfen ist, glauben sie gar nichts.

Damit weiter klar werde, wie es sich verhält, noch ein Beispiel: Die in der Bejahung sind, das Wort sei so geschrieben, daß es einen inneren Sinn hat, der nicht im Buchstaben erscheint, die können sich mit vielem, auch durch Vernunftgründe, bestärken, wie daß durch das Wort der Mensch mit dem Himmel in Verbindung kommt; daß es Entsprechungen natürlicher Dinge mit geistigen Dingen gibt, und daß diese nicht so in die Erscheinung treten; daß die Vorstellungen des inwendigeren Denkens ganz andere sind als die materiellen Vorstellungen, die in Worte der Sprache fallen, daß der Mensch, während er in der Welt ist, auch im Himmel sein kann, weil er zum Leben in beiden geboren worden, durch das Wort, das für beide ist, daß ein göttliches Licht bei einigen ins Verständige und in die Neigungen einfließt, wenn das Wort gelesen wird; daß notwendig etwas geschrieben worden sein muß, das aus dem Himmel herabgekommen ist, und daß mithin dasselbe nicht so beschaffen sein kann in seinem Ursprung wie im Buchstaben, daß es nur heilig sein kann vermöge einer inwendig liegenden Heiligkeit; auch kann er sich durch wissenschaftliche Gründe bestärken, wie, daß sie ehemals in den Vorbildungen gewesen sind, und daß die Schriften der Alten Kirche so beschaffen waren; ferner infolgedessen auch die Schriften mehrerer unter den Heiden; und daß die Schreibart daher in den Kirchen als heilig, und bei den Heiden als gelehrt verehrt wurde; es können auch die Bücher mehrerer erwähnt werden. Aber die, welche in der Verneinung sind, wenn sie es nicht leugnen, glauben sie dies alles doch nicht; und bereden sich, daß das Wort sei so wie im Buchstaben, zwar weltlich erscheinend, daß es aber dennoch geistig sei; wo aber das Geistige verborgen liegt, darum bekümmern sie sich nicht, doch wollen sie (es für geistig gehalten wissen) aus mehrfacher Ursache; und dies können sie mit vielem begründen.

Um es auch den Einfältigen faßlich darzustellen, diene auch ein wissenschaftlicher Gegenstand als Beispiel: Daß das Sehen nicht Sache des Auges, sondern Sache des Geistes ist, der durch das Auge als durch das Organ seines Leibes, das was in der Welt ist, sieht, das können die, welche in der Bejahung sind, mit vielem begründen, z.B. mit den Reden, die man hört, daß sie sich auf ein inwendigeres Sehen beziehen und in dasselbe sich verwandeln, was nicht geschehen könnte, wenn es kein inwendigeres Sehen gäbe, sodann daß alles, was man denkt, mit einem inwendigeren Sehen gesehen wird, von einigen klarer und von einigen dunkler; außerdem daß das Eingebildete sich dem wirklich Gesehenen (visualibus) nicht unähnlich sich darstellt; wie auch wenn der Geist, der im Körper ist, nicht das, was das Auge als Organ auffaßt, sehen würde, so würde der Geist im anderen Leben nichts sehen können, da es doch nicht anders sein kann, als daß derselbe Unzähliges und Staunenswertes sehen wird, was das Auge des Leibes gar nicht sehen kann; außerdem kann er reflektieren über Träume, hauptsächlich der Propheten, in denen ebenso mehreres geschaut wurde, und zwar nicht durch die Augen; endlich wenn er Philosophie versteht, durch den Satz: daß Auswendiges nicht eingehen kann in Inwendiges, wie Zusammengesetztes nicht in Einfaches, somit das, was dem Leibe angehört, nicht in das, was dem Geist angehört, sondern umgekehrt; außer mehrerem anderen, so daß er zuletzt überzeugt ist, daß dem Geiste das Sehen zukommt, dem Auge aber nur vom Geist. Hingegen nennen die, welche in der Verneinung sind, dieses alles entweder natürliche Dinge oder Phantasien, und wenn man ihnen sagt, daß der Mensch in seinem Geist ein viel vollkommeneres Sehen vermöge und genieße als in seinem Leibe, so lachen sie darüber und verweisen es unter die Albernheiten, indem sie glauben, daß sie dann in der Finsternis leben müßten, wenn sie des Gesichtes des Auges beraubt würden, während es doch das Gegenteil ist, daß sie nämlich dann erst im Licht leben.

Aus diesen Beispielen wird klar, was es ist, vom Wahren aus in Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches eingehen und vom Wissenschaftlichen und Vernunftmäßigen aus in Wahres, daß nämlich jenes der Ordnung gemäß, dieses aber gegen die Ordnung ist; und daß, wenn es der Ordnung gemäß geschieht, der Mensch erleuchtet wird, daß er aber, wenn es gegen die Ordnung geschieht, verblendet wird.

Hieraus leuchtet ein, wie viel daran liegt, daß man das Wahre weiß und glaubt; denn vom Wahren wird der Mensch erleuchtet, vom Falschen aber verblendet; vom Wahren aus eröffnet sich dem Vernunftwesen ein unermeßliches und beinahe unbegrenztes Feld, vom Falschen aber, obwohl es nicht so scheint, verhältnismäßig fast gar keines. Daher haben die Engel eine so große Weisheit, weil sie im Wahren sind, denn das Wahre ist das eigentliche Licht des Himmels. Die, welche sich dadurch verblendet haben, daß sie nichts glauben wollten, was sie nicht mit den Sinnen begreifen, bis zu dem Grad, daß sie nichts glaubten, hießen ehedem Schlangen des Baumes der Wissenschaft, denn aus Sinneswahrnehmungen und den Täuschungen aus denselben, die leicht ins Begreifen und Glauben des Menschen fallen, haben sie viel vernünftelt und mehrere verführt; man sehe Nr. 195, 196. Im anderen Leben kann man sie von anderen Geistern leicht unterscheiden, daran, daß sie über alles, was des Glaubens ist, vernünfteln, ob es so sei; wenn ihnen tausend und aber tausendmal gezeigt wird, daß es so sei, so erregen sie dennoch gegen alle Beweisgründe verneinende Zweifel, wenn dies auch in Ewigkeit währen würde. Sie sind demnach so sehr verblendet, daß sie keinen Gemeinverstand haben, d.h. nicht begreifen können was gut und wahr ist; und doch meint ein jeder von ihnen, sie seien weiser als alle in der Welt, indem sie die Weisheit darein setzen, daß sie, was göttlich ist, entkräften und vom Natürlichen ableiten können.

Viele, die als Weise in der Welt geachtet wurden, sind vor anderen so geartet, denn je mehr einer Scharfsinn (ingenii dote) und Wissenschaft besitzt und in der Verneinung ist, um so viel mehr ist er im Unsinn als andere, aber je mehr einer Scharfsinn und Wissenschaft besitzt, und in der Bejahung ist, um so viel mehr kann er weise werden. Das Vernünftige durch Wissenschaften ausbilden, ist durchaus nicht verwehrt, aber verboten ist, sich gegen die Wahrheiten des Glaubens, die dem Wort angehören, zu verhärten. Hiervon ist viel die Rede im inneren Sinn des Wortes, hauptsächlich des prophetischen, wo von Aschur und Ägypten gehandelt wird; denn durch Aschur wird bezeichnet die Vernünftelei: Nr. 1119, 1186 und durch Ägypten die Wissenschaft: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462. Von denjenigen, die durch Wissenschaftliches und Vernunftmäßiges in die Lehrsachen des Glaubens und in göttliche Dinge eingehen wollen und daher unsinnig sind, heißt es so bei Jesaja 19:2, 3, 57, 14: „Verwirren werde Ich Ägypter gegen Ägypter, daß streiten wird ein Mann gegen seinen Bruder und ein Mann gegen seinen Genossen, Stadt gegen Stadt und Königreich gegen Königreich, und erschöpft soll werden der Mut den Ägyptern in ihrem Inwendigen und ihren Rat werde Ich verschlingen: versiegen werden Wasser vom Meer, und der Fluß wird ausdorren und vertrocknen; und zurücktreten werden die Ströme, es werden gering werden und ausdorren die Flüsse Ägyptens; Rohr und Schilf werden verwelken; aller Same des Flusses wird vertrocknen. Jehovah hat gemischt in ihrem Inneren den Geist der Verkehrtheiten, daß sie irre gemacht haben Ägypten in all seinem Wort, wie ein Trunkener herumirrt in seinem Gespei“.

Jesaja 30:1-3: „Wehe den widerspenstigen Söhnen, die weggehen, hinabzusteigen nach Ägypten, aber meinen Mund haben sie nicht gefragt, sich zu stärken mit der Stärke Pharaos und zu vertrauen auf den Schatten Ägyptens; und es soll euch die Stärke Pharaos zur Schande geraten, und das Vertrauen auf den Schatten Ägyptens zur Schmach“.

Jesaja 31:1, 3, 8: „Wehe denen, die hinabsteigen in Ägypten um Hilfe und verlassen sich auf Rosse und vertrauen auf Wagen, daß ihrer viel sind, aber nicht blicken auf den Heiligen Israels und Jehovah nicht suchen. Und Jehovah wird ausstrecken Seine Hand, straucheln wird der Helfer und fallen der, dem geholfen wird, und sie alle miteinander werden umkommen. Und fallen wird Aschur vom Schwert nicht eines Mannes, und das Schwert nicht eines Menschen wird ihn fressen“.

Jeremia 2:13, 14, 17, 18, 31, 36: „Zweierlei Böses hat getan Mein Volk: Mich haben sie verlassen, die Quelle lebendiger Wasser, um sich auszuhauen Gruben, zerbrochene Gruben, die nicht halten die Wasser. Ist nicht ein Knecht Israel? wenn er ein Geborener des Hauses ist, warum ist er geworden zur Beute? tust du das dir nicht, damit daß du verläßt Jehovah deinen Gott, in der Zeit, da Er dich leitet auf den Weg? und nun was hast du mit dem Wege Ägyptens zu trinken die Wasser des Schichor? oder was hast du mit dem Wege Aschurs, zu trinken die Wasser des Flusses? O Geschlecht, sehet auf das Wort Jehovahs! Bin Ich eine Wüste gewesen dem Israel, ein Land der Finsternisse? Warum hat gesagt Mein Volk, wir werden Herr sein, nicht werden wir forthin kommen zu dir, was gehst du so tapfer daran zu ändern deinen Weg, auch an Ägypten wirst du zuschanden werden, wie du bist zuschanden geworden an Aschur“.

Jeremia 42:15-17: „Höret das Wort Jehovahs, ihr Überreste Judas, so sprach Jehovah Zebaoth, der Gott Israels, wenn ihr ganz gesetzt habt eure Angesichte zu kommen nach Ägypten und kommet, daselbst fremd zu sein; so wird es geschehen, das Schwert, davor ihr euch fürchtet, wird euch dort ergreifen in Ägyptenland, und der Hunger, davor euch bange ist, wird dort euch anhangen in Ägypten, daß ihr dort sterbet: und es wird geschehen, alle Männer, die gesetzt haben ihre Angesichte, zu kommen nach Ägypten, daselbst fremd zu sein, werden sterben durch Schwert, Hunger und Pest, und sie werden keinen haben, der übrig sei oder entrinne vor dem Übel, das Ich bringe über sie“.

Ezechiel 29:6-9: „Und Erkennen werden alle Bewohner Ägyptens, daß Ich Jehovah bin, darum daß sie gewesen sind ein Rohrstab dem Hause Israels; wenn sie dich fasseten in der Hand, brachest du und spaltetest ihnen die ganze Schulter; und wenn sie sich stützen auf dich, zerbrachst du, und machtest ihnen stehen alle Lenden. Darum so sprach der Herr Jehovah: siehe, Ich bringe über euch das Schwert und werde ausrotten lassen aus dir Mensch und Tier, und es wird das Land Ägyptens zur Ödung und Wüste werden, und sie werden erfahren, daß Ich Jehovah sei, darum daß er gesagt hat: Der Fluß ist mein, und ich habe ihn gemacht“.

Hosea 7:11-13: „Es war Ephraim wie eine dumme Taube; Ägypten riefen sie an, gen Aschur liefen sie; indem sie gehen werden, so werde Ich ausspannen über sie Mein Netz. Wehe ihnen, weil sie ausgeschweift sind von Mir weg“.

Hosea 12:2: „Ephraim weidet Wind und folgt dem Ostwind nach, täglich macht er der Lüge und der Zerstörung mehr, und sie schließen einen Bund mit Aschur, und Öl wird nach Ägypten gebracht“.

Hosea 9:1, 3, 6, 16, 17: „Israel hat gehuret unter seinem Gott, du hast Gewinn lieb gehabt auf allen Tennen des Getreides, zurückkehren wird Ephraim nach Ägypten, und in Aschur werden sie Unreines essen; denn siehe, sie sind hingegangen vor der Zerstörung; Ägypten wird sie sammeln, Moph wird sie begraben. Das Erwünschte ihres Silbers wird der Dorn besitzen, Distel in ihren Zelten. Geschlagen ist Ephraim, ihre Wurzel ist vertrocknet, Frucht werden sie nicht machen; auch wenn sie Kinder zeugen, so werde Ich finden das Erwünschte ihres Bauchs. Verwerfen wird sie mein Gott, weil sie Ihn nicht gehört haben und werden flüchtig sein unter den Völkerschaften“.

Jesaja 10:5, 7, 8, 12, 13, 16: „Wehe Aschur, die Rute Meines Zorns, und der Stab ist in seiner Hand Meines Unwillens. Er denkt nicht recht, und sein Herz sinnet nicht recht, weil zu verderben in seinem Herzen ist, und auszurotten Völkerschaften, nicht wenige. Denn er spricht, sind nicht meine Fürsten allzumal Könige? Heimsuchen werde Ich ob der Frucht der Erhebung des Herzens des Königs von Aschur, weil er gesagt hat: durch die Stärke meiner Hand habe ich es getan und durch meine Weisheit, weil ich verständig bin, und werde entfernen die Grenzen der Völker, und ihre Schätze werde ich plündern und niederwerfen als ein Mächtiger die Einwohner. Darum wird senden der Herr der Herren, Zebaoth, in ihre Fetten die Auszehrung, und anstatt ihrer Herrlichkeit wird gewißlich angezündet werden die Anzündung des Feuers“.

In allen diesen Stellen wird durch Aschur bezeichnet die Vernünftelei; durch Ägypten und Pharao die Wissenschaft; durch Ephraim das Verständliche. Und es wird hier und öfters anderwärts beschrieben, was aus der Vernunft des Menschen wird, wenn sie aus Verneinung über die Glaubenswahrheiten vernünftelt.

Das gleiche ist eingehüllt darin, daß, als Rabschake, vom Könige Aschurs gesandt, wider Jerusalem und den König Hiskias redete, der Engel Jehovahs im Lager des Königs von Aschur alsdann hundertundachtzig und fünftausend schlug, wovon bei Jes. Kapitel 36 und 37 handelt, womit bezeichnet wird, was für eine Niederlage dies Vernunftmäßige des Menschen erleidet, wenn er gegen göttliche Dinge vernünftelt, wenngleich der Mensch sich dünken mag, daß er alsdann weise sei.

Diese Vernünftelei wird auch hie und da genannt: Hurerei mit den Söhnen Ägyptens und mit den Söhnen Aschurs, wie bei

Ezechiel 16:26, 28; 23:3, 5-21: „Gehurt hast du mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die großes Fleisch haben, und hast viel gemacht deiner Hurerei und hast gehuret mit den Söhnen Aschurs, ohne daß du genug bekommen hast“: man sehe Nr. 2466. Von denjenigen aber, die aus der Lehre des Glaubens in Vernunftmäßiges und Wissenschaftliches eingehen und daher weise sind, (heißt es) bei

Jesaja 19:18-21: „An jenem Tage wird ein Altar sein für Jehovah mitten im Lande Ägypten und eine Standsäule an seiner Grenze für Jehovah, und wird sein zum Zeichen und Zeugnis für Jehovah Zebaoth im Lande Ägypten; denn sie werden schreien zu Jehovah wegen der Unterdrücker, und er wird ihnen senden einen Heiland und Fürsten und wird sie befreien; und bekannt wird werden Jehovah Ägypten, und erkennen werden die Ägypter den Jehovah an jenem Tage, und werden machen Opfer und Mincha und werden geloben ein Gelübde dem Jehovah, und werden es halten“.

Jesaja 19:23-25: „An jenem Tage wird ein Pfad sein von Ägypten gen Aschur, und kommen wird Aschur gen Ägypten, und dienen werden die Ägypter dem Aschur; an jenem Tage wird sein Israel der Dritte für Ägypten und Aschur, ein Segen inmitten des Landes, das segnen wird Jehovah Zebaoth sprechend: gesegnet Ägypten Mein Volk und Aschur, Meiner Hände Werk und Israel Mein Erbe“: hier (ist die Rede) von der geistigen Kirche, deren Geistiges ist Israel, das Vernunftmäßige ist Aschur, das Wissenschaftliche ist Ägypten, welche drei jener Kirche Verständiges, das so aufeinanderfolgt, ausmachen; daher wird gesagt: an jenem Tage wird Israel der Dritte sein für Ägypten und Aschur, und gesegnet Ägypten, Mein Volk, Aschur Meiner Hände Werk und Israel, Mein Erbe.

Jesaja 27:13: „Es wird geschehen an jenem Tage, es wird geblasen werden mit der großen Trompete; da werden kommen die Verlorenen im Lande Aschur, und die Vertriebenen im Lande Ägypten, und werden sich bücken dem Jehovah auf dem Berg der Heiligkeit, in Jerusalem“.

Jesaja 45:14: „So sprach Jehovah: die Arbeit Ägyptens, und der Lohn des Kusch und der Sabäer der Männer des (langen) Maßes: zu Dir werden sie übergehen, und werden Dein sein, sie werden Dir fol-gen und zu Dir sich bücken, zu Dir beten: nur in Dir ist Gott, und kein anderer außerdem ist Gott“: Kusch und Sabäer sind Erkenntnisse: Nr. 117, 1171. Sacharja 14:17, 18: „Ägypten wird hinaufgehen nach Jerusalem, anzubeten den König Jehovah Zebaoth“.

Micha 7:7, 11, 12: „Ich schaue auf Jehovah, ich erwarte den Gott meines Heils; mein Gott wird mich hören. Der Tag zu bauen deine Mauern, der Tag ist da, und bis zu Dir werden sie kommen daher von Aschur, und die Städte Ägyptens, und daher von Ägypten bis zum Fluß“.

Ezechiel 29:13, 14: „So sprach der Herr, Jehovah: Am Ende der vier-zig Jahre werde Ich sammeln Ägypten aus den Völkern, wohin sie zerstreut waren, und werde zurückführen die Gefangenschaft Ägyptens“.

Ezechiel 31:3-8: „Siehe, Aschur war eine Zeder auf Libanon, schön von Ästen und ein schattiger Wald und erhaben von Höhe und zwischen Gebüsch war ihr Zweig. Die Wasser haben sie wachsen gemacht, mit ihren Flüssen gehend um ihre Pflanzung, und ihre Kanäle sandten sie zu allen Bäumen des Feldes. Darum ist hoch geworden ihre Höhe vor allen Bäumen des Feldes, und gemehret sind worden ihre Zweige von vielen Wassern. In ihren Zweigen nisteten alle Vögel der Himmel, und unter ihren Zweigen gebären alle wilden Tiere des Feldes, und in ihrem Schatten wohnten alle großen Völker. Und sie ward schön in ihrer Größe, in der Länge ihrer Zweige, weil ihre Wurzel war an vielen Wassern. Zedern verbargen sie nicht im Garten Gottes; Tannen glichen nicht ihren Zweigen, kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer Schönheit. Schön habe Ich sie gemacht in der Menge ihrer Zweige, und eifersüchtig waren auf sie alle Bäume Edens, im Garten Gottes“: hier wird beschrieben die Älteste Kirche, die eine himmlische war, nach der Beschaffenheit ihres Vernunftwesens, ihrer Weisheit und Einsicht, weil die Kirche aus dem Göttlichen das, was geringer war, und somit aus dem Guten selbst, das Wahre und das, was (demselben) untergeordnet ist, anschaute. Aschur und die Zeder ist das Vernünftige; das Gebüsch, in dem die Zweige sind, ist das Wißtümliche; die Flüsse und Wasser sind das geistig Gute, an dem die Wurzel ist, die Höhe und Länge der Zweige ist ihre Ausdehnung; der Garten Gottes ist die geistige Kirche; die Bäumen Eden sind Innewerdungen.

Aus diesem und Obigem wird klar, wie geartet das Vernunftmäßige und wie geartet das Wißtümliche des Menschen sei, wenn es den göttlichen Wahrheiten untergeordnet wird und denselben zur Bestätigung dient.

Daß das Vernunftmäßige und die Wissenssachen denen, die in der Bejahung sind, zu Mitteln, weise zu sein, dient, ist vorgebildet und bezeichnet dadurch, daß den Söhnen Israels befohlen wurde, sie sollen von den Ägyptern Gefäße von Gold und Gefäße von Silber und Kleider borgen: 2 Mose 3:22; 11:2; 12:35, 36; ebenso durch das, was hie und da im Wort gesagt wird: sie werden der Heiden Güter, Häuser, Weinberge und Ölgärten usw. besitzen; wie auch, daß das Gold und Silber, das den Heiden geraubt worden, heilig werden sollte, wie bei

Jesaja 23:17, 18: „Heimsuchen wird Jehovah Tyrus, und sie wird wiederkommen zu ihrem Hurenlohn und wird huren mit allen Königreichen der Erde auf dem Erd-Boden; und es wird ihre Handelschaft und ihr Hurenlohn dem Jehovah Heiliges sein. Es wird nicht verborgen und nicht zurückgelegt werden, weil denen, die vor Jehovah wohnen, ihre Handelschaft sein wird zum Essen zur Sättigung, und zur vorigen Bedeckung“: die Handelschaft von Tyrus (steht) für Erkenntnisse: Nr. 1201, welche denen, die in der Verneinung sind, ein Hurenlohn, aber denen, die in der Bejahung (stehen), heilig sind.

Das gleiche wird auch verstanden unter den Worten des Herrn bei Lukas 16:9, 11: „Machet euch Freunde von dem Mammon der Ungerechtigkeit, auf daß, wenn ihr hinscheidet, sie euch aufnehmen in die ewigen Wohnungen. Wenn ihr in dem ungerechten Mammon nicht treu seid; wer wird euch das Wahre anvertrauen?“

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.