Bibliorum

 

1 Mose 31:23

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23 Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach sieben Tagereisen und ereilete ihn auf dem Berge Gilead.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #4063

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4063. „Und er hörte die Reden der Söhne Labans, daß sie sprachen“, 1 Mose 31:1, bedeutet das Wahre des Guten, das durch Laban bezeichnet wird, wie es beschaffen sei in bezug auf das daraus erworbene Gute im Natürlichen vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, insofern sie Wahrheiten sind, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 3337, und aus der vorbildlichen Bedeutung Labans, insofern er das seitenverwandte Gute des gemeinsamen Stammes ist, worüber Nr. 3621, 3665, 3778, somit ein solches Gutes, das zur Einführung in echtes Gutes und Wahres dienen kann: Nr. 3974, 3982, 3986, hier, daß es gedient hat, denn es wird gehandelt von der Trennung derselben.

Daß Jakob die Reden gehört hat, schließt im inneren Sinn in sich, wie beschaffen sie waren in bezug auf das vom Herrn im Natürlichen erworbene Gute, wie aus dem nun Folgenden erhellen kann, denn es waren (Worte) des Unwillens, und sie sagten, Jakob habe alles genommen, was ihres Vaters sei, und Jakob sah auch das Angesicht Labans, daß es keineswegs war wie gestern und wie vorgestern.

Daß Jakob das Natürliche des Herrn vorbildet und im vorigen Kapitel das Gute des Wahren in demselben, sehe man Nr. 3659, 3669, 3775, 3829, 4009. Wie es sich mit dem unter Laban verstandenen Guten in bezug auf das Gute des Wahren, das durch Laban vorgebildet wird, verhält, kann aus dem, was 1. Mose Kapitel 30 gesagt und gezeigt worden ist, erhellen; dasselbe kann noch weiter durch den Zustand der Wiedergeburt beim Menschen erläutert werden, von dem auch im vorbildlichen Sinn hier gehandelt wird.

Wenn nämlich der Mensch wiedergeboren wird, dann wird er vom Herrn in einem sozusagen mittleren Guten gehalten. Dieses Gute dient zur Einführung von echtem Guten und Wahren. Nachdem aber solches Gute und Wahre eingeführt worden, wird jenes von demselben getrennt.

Jeder, der von der Wiedergeburt und vom neuen Menschen etwas weiß, kann begreifen, daß der neue Mensch ein völlig anderer ist als der alte, denn der neue Mensch befindet sich in der Neigung zu geistigen und zu himmlischen Dingen, denn diese machen seine Freude und Seligkeit aus, aber der alte Mensch ist in der Neigung zu weltlichen und irdischen Dingen, und diese sind seine Freude und Ergötzlichkeit. Daher hat der neue Mensch sein Absehen auf die Zwecke im Himmel, der alte Mensch aber auf die Zwecke in der Welt. Hieraus geht hervor, daß der neue Mensch ein völlig anderer ist und ganz verschieden vom alten. Damit aber der Mensch aus dem Zustande des alten Menschen in den des neuen gebracht werde, müssen die weltlichen Begierden abgelegt und die himmlischen Neigungen angenommen werden. Dieses geschieht durch zahllose Mittel, die dem Herrn allein bekannt sind und von denen mehrere auch den Engeln vom Herrn bekannt gemacht werden, aber nur wenige, wenn irgendwelche, den Menschen. Dennoch aber sind sie im ganzen und im einzelnen geoffenbart im inneren Sinn des Wortes.

Wenn daher der Mensch aus dem alten Menschen ein neuer,

d.h. wiedergeboren wird, so geschieht es nicht in einem Augenblick, wie einige glauben, sondern während mehrerer Jahre, ja während des ganzen Lebens des Menschen bis zu seinem Ende, denn seine Begierden müssen ausgerottet und himmlische Neigungen eingeflößt werden, und es muß dem Menschen ein Leben gegeben werden, das er früher nicht hatte, ja von dem er früher kaum etwas wußte. Wenn daher die Zustände seines Lebens so sehr verändert werden müssen, so muß er notwendig lange Zeit in einem gewissen mittleren Guten gehalten werden, nämlich in dem Guten, das sowohl an weltlichen als an himmlischen Neigungen teilnimmt, und wenn er nicht in diesem mittleren Guten gehalten wird, so nimmt er niemals das himmlisch Gute und Wahre an. Dieses mittlere Gute ist es, was durch Laban und dessen Herde bezeichnet wird (1 Mose 31:4). Doch wird der Mensch in diesem mittleren Guten nicht länger gehalten, als es zu seinem Nutzen dient. Wenn es aber gedient hat, dann wird es getrennt. Von dieser Trennung wird in diesem Kapitel gehandelt.

Daß es ein mittleres Gutes gibt, und daß es, nachdem es zu seinem Nutzen gedient hat, abgetrennt wird, kann aus den Veränderungen des Zustandes erhellen, die ein jeder Mensch von früher Kindheit an bis zum Greisenalter erfährt. Es ist bekannt, daß ein anderer Zustand des Menschen in seiner ersten Kindheit stattfindet, ein anderer in seiner Knabenzeit, ein anderer im Jünglingsalter, ein anderer im Mannesalter und ein anderer im Greisenalter. Es ist auch bekannt, daß der Mensch den Zustand der Kindheit mit seinen Spielen ablegt, wenn er in den Zustand des Knabenalters übergeht und dann wieder diesen (Zustand), wenn er in den des Jünglingsalters übergeht und diesen wieder, wenn er in den Zustand des Mannesalters übergeht und endlich diesen, wenn er in den Zustand des Greisenalters übergeht. Und wenn er es überlegt, kann es ihm auch bekannt sein, daß jedes Alter seine Freuden hat, und daß er durch diese allmählich in diejenigen eingeführt wird, die dem folgenden Alter angehören, und daß jene Freuden ihm gedient haben, um zu diesen zu gelangen und endlich zu dem freudigen Gefühl der Einsicht und Weisheit im Greisenalter.

Hieraus wird klar, daß das Frühere immer verlassen wird, wenn ein neuer Zustand des Lebens angenommen wird. Aber diese Vergleichung kann nur dazu dienen, um zu erkennen, daß die Lustreize (jucunda) die Mittel sind, und daß diese verlassen werden, wenn der Mensch in den nachfolgenden Zustand eintritt. Wenn aber ein Mensch wiedergeboren wird, dann wird sein Zustand ein völlig verschiedener von dem vorhergehenden, und zu demselben wird er nicht auf natürliche, sondern auf übernatürliche Weise vom Herrn geführt. Auch kommt niemand zu diesem Zustand, außer durch die Mittel der Wiedergeburt, die vom Herrn allein vorgesehen werden, somit durch das mittlere Gute, von dem die Rede war. Und wenn er zu einem solchen Zustand gebracht ist, daß er nicht mehr das Weltliche, Irdische und Körperliche zum Zweck hat, sondern das, was dem Himmlischen angehört, dann wird jenes mittlere Gute abgetrennt. Etwas zum Zwecke haben heißt, das eine mehr lieben als das andere.

1. Mose 31:1 4064.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #3665

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3665. „Ins Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und hole dir von dort ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter“, 1 Mose 28:2, bedeutet das seitenverwandte äußere Gute und daher Wahre, das verbunden werden soll.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Bethuels, sofern er ist das Gute der Heiden erster Klasse, wovon Nr. 2865; aus der vorbildlichen Bedeutung Labans, sofern er ist die Neigung zum Guten im natürlichen Menschen oder die Neigung zum äußeren Guten, und eigentlich das seitenverwandte Gute gemeinschaftlichen Stammes, wovon Nr. 3129, 3130, 3160, 3612; und aus der Bedeutung von nehmen ein Weib von seinen Töchtern, sofern es ist zugesellt oder verbunden werden den Neigungen zum Wahren, die von daher. Daß ein Weib nehmen heißt, verbunden werden, ist klar, und daß Töchter sind Neigungen, sehe man Nr. 568, 2362, 3024. Hieraus erhellt, was jene Worte bedeuten, nämlich daß das hier durch Jakob vorgebildete Gute des Natürlichen verbunden werden sollte mit den Wahrheiten, die aus dem seitenverwandten äußeren Guten (stammen). Dies verhält sich so:

Wenn der Mensch wiedergeboren wird, dann wird er vom Herrn geführt, zuerst wie ein Kind, darauf wie ein Knabe, hernach wie ein Jüngling und zuletzt wie ein Erwachsener. Die Wahrheiten, die er wie ein kindlicher Knabe erlernt, sind ganz äußerlich und leiblich; denn Inwendigeres kann er noch nicht fassen.

Jene Wahrheiten sind nichts anderes als Erkenntnisse von solchen Dingen, in denen inwendigst Göttliches ist. Denn es gibt Erkenntnisse von Dingen, in denen inwendigst nichts Göttliches ist, und es gibt solche, worin es ist. Die Erkenntnisse, in denen inwendigst Göttliches ist, sind so beschaffen, daß sie mehr und mehr inwendigere Wahrheiten allmählich und der Ordnung nach zulassen, dagegen die Erkenntnisse, in denen nichts Göttliches ist, sind so beschaffen, daß sie (jene) nicht zulassen, sondern abweisen; denn die Erkenntnisse des äußeren und leiblichen Guten und Wahren sind wie ein Boden, der seiner Art nach Samen von dieser, nicht einer anderen Natur zuläßt und eine Gattung von Samen hervorbringt und die andere erstickt.

Die Erkenntnisse, die inwendigst Göttliches enthalten, lassen in sich das geistig und himmlisch Wahre und Gute zu, denn aus dem Göttlichen, das inwendigst ist und ordnet, haben sie diese Art an sich. Hingegen die Erkenntnisse, in denen nichts Göttliches, lassen nur das Falsche und Böse zu, denn ihre Natur bringt das mit sich.

Jene Erkenntnisse des äußeren und leiblichen Wahren, die das geistig und himmlisch Wahre und Gute zulassen, werden hier bezeichnet durch die Töchter Labans aus dem Hause Bethuels, hinge-gen die nicht zulassen, werden bezeichnet durch die Töchter Kanaan.

Die Erkenntnisse, die von der Kindheit an bis zum Knabenalter erlernt werden, sind wie die allgemeinsten Gefäße, die mit Gutem anzufüllen sind, und wie sie angefüllt werden, wird der Mensch erleuchtet. Wenn die Gefäße von solcher Art sind, daß in ihnen echtes Gutes sein kann, dann wird der Mensch vom Göttlichen, das inwendig in ihnen, erleuchtet, und zwar allmählich mehr und mehr. Hinge-gen wenn sie von der Art sind, daß in ihnen echtes Gutes nicht sein kann, dann wird er nicht erleuchtet. Es scheint zwar, als ob er erleuchtet würde, aber es ist aus einem Irrlicht, das dem Falschen und Bösen angehört. Aber gleichwohl wird er mehr und mehr in Ansehung des Guten und Wahren verfinstert.

Solche Erkenntnisse sind vielerlei, und zwar so vielerlei, daß sie kaum den Gattungen nach aufgezählt werden, noch weniger den Arten nach unterschieden werden können; denn sie zweigen sich vom Göttlichen vielfältig ab durchs Vernünftige ins Natürliche. Einige fließen unmittelbar ein durch das Gute des Vernünftigen und von da ins Gute des Natürlichen, auch in das Wahre dieses Guten und wieder von da ins äußerlich oder leiblich Natürliche, und dort gehen sie auch in verschiedene Zweige auseinander. Und einige fließen mittelbar ein durch das Wahre des Vernünftigen ins Wahre des Natürlichen, auch ins Gute dieses Wahren und wieder von da ins äußerlich oder leiblich Natürliche, man sehe Nr. 3573, 3616. Es verhält sich dies wie die Völkerschaften, Familien und Häuser und in ihnen die Blutsfreundschaften und Schwägerschaften, sofern es nämlich solche sind, die in gerader Linie vom ersten Vater abstammen, und solche, die in einer Neben- oder Seitenlinie mehr und mehr (sich abzweigen).

In den Himmeln sind diese Verhältnisse auf das genaueste unterschieden, denn die Gesellschaften sind dort alle nach den Gattungen und Arten des Guten und Wahren und daher nach Verwandtschaftsverhältnissen, unterschieden: Nr. 685, 2508, 2524, 2556, 2739, 3612; solche bildeten auch die Uralten vor, die himmlische Menschen waren, dadurch, daß sie so unterschieden in Völkerschaften, Familien und Häusern wohnten: Nr. 470, 471, 483, 1159, 1246. Daher kam es auch, daß befohlen wurde, die Angehörigen der vorbildlichen Kirche sollten heiraten innerhalb der Familien ihres Stammes, denn so konnte durch sie der Himmel und die Verbindung von dessen Gesellschaften in Ansehung des Guten und Wahren vorgebildet werden. Wie jetzt hier durch Jakob, sofern er zum Hause Bethuels, des Vaters seiner Mutter, gehen und sich von da ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders seiner Mutter, holen sollte. Was die Erkenntnisse des äußeren oder leiblichen Wahren selbst betrifft, die aus dem seitenverwandten Guten sind, und wie gesagt, inwendig in sich Göttliches enthalten, und so echtes Gutes zulassen können, wie solche bei den im Kindesalter stehenden Knaben sind, die nachher wiedergeboren werden, so sind es im allgemeinen solche, wie sie sich in den geschichtlichen Büchern des Wortes finden,

z.B. die dort berichtet werden vom Paradies, vom ersten Menschen darin, vom Baum des Lebens in der Mitte desselben, und vom Baum des Wissens, wo die Schlange war, die betrog. Dies sind Erkenntnisse, die Göttliches enthalten und geistig und himmlisch Gutes und Wahres in sich zulassen, weil sie es vorbilden und bezeichnen. Solche Erkenntnisse sind auch das übrige, was in den geschichtlichen Teilen des Wortes vorkommt, z.B. was dort steht von der Stiftshütte und vom Tempel und den Einrichtungen derselben, ebenso was von den Kleidern Aharons und seiner Söhne, dann auch von den Festen der Laubhütten, der Erstlinge von der Ernte und der ungesäuerten Brote und von anderem dergleichen. Wenn dieses und solches ein im Kindesalter stehender Knabe weiß und denkt, dann denken die Engel, die bei ihm, an die göttlichen Dinge, die es vorbildet und bezeichnet. Und weil die Engel von diesem angeregt werden, so wird ihre Regung mitgeteilt und macht die Lust und das Vergnügen, das der Knabe dabei empfindet und bereitet sein Gemüt zur Aufnahme von echtem Guten und Wahren vor. Solches und sehr vieles andere sind die Erkenntnisse des äußeren und leiblichen Wahren aus dem seitenverwandten Guten.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.