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Hesekiel 36

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1 Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, höret das Wort Jehovas!

2 So spricht der Herr, Jehova: Weil der Feind über euch spricht: Haha! und: Die ewigen Höhen, sie sind uns zum Besitztum geworden!

3 darum weissage und sprich: So spricht der Herr, Jehova: Darum, ja darum, daß man euch von allen Seiten her verwüstet und angeschnaubt hat, so daß ihr dem Überrest der Nationen ein Besitztum geworden und ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute gekommen seid:

4 darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn, Jehovas! So spricht der Herr, Jehova, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern, und zu den wüsten Trümmern und zu den verlassenen Städten, welche dem Überrest der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind-

5 darum, so spricht der Herr, Jehova: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich geredet wider den Überrest der Nationen und wider ganz Edom, die sich mein Land zum Besitztum gemacht haben, mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung der Seele, um es zur Plünderung auszuleeren!

6 Darum weissage von dem Lande Israel und sprich zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt.

7 Darum, so spricht der Herr, Jehova: Ich, ich habe meine Hand erhoben: Wenn nicht die Nationen, welche rings um euch her sind, ihre eigene Schmach tragen sollen!

8 Ihr aber, Berge Israels, ihr sollt meinem Volke Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.

9 Denn siehe, ich will zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und besät werden.

10 Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt; und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden.

11 Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt machen, wie in euren Vorzeiten, und werde euch wohltun, mehr als in euren Anfängen. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin.

12 Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch wandeln lassen, und sie werden dich besitzen, und du wirst ihnen zum Erbteil sein; und du wirst sie hinfort nicht mehr der Kinder berauben. -

13 So spricht der Herr, Jehova: Weil sie zu euch sprechen: Du verzehrst Menschen und hast deine Nation der Kinder beraubt,

14 darum wirst du nicht mehr Menschen verzehren, und wirst deine Nation nicht mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jehova.

15 Und ich will dich nicht mehr die Schmähung der Nationen hören lassen, und den Hohn der Völker sollst du nicht mehr tragen; und du sollst deine Nation nicht mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jehova.

16 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:

17 Menschensohn, das Haus Israel wohnte in seinem Lande, und sie verunreinigten es durch ihren Weg und durch ihre Handlungen; ihr Weg war vor mir wie die Unreinigkeit eines unreinen Weibes.

18 Da goß ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten.

19 Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; ich richtete sie nach ihrem Wege und nach ihren Handlungen.

20 Und als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: Jehovas Volk sind diese, und aus seinem Lande sind sie gezogen.

21 Aber ich habe meinen heiligen Namen verschont, welchen das Haus Israel entweiht hat unter den Nationen, wohin sie kamen. -

22 Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jehova: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid.

23 Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin, spricht der Herr, Jehova, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige. -

24 Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.

25 Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen.

26 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.

27 Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, daß ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut.

28 Und ihr werdet in dem Lande wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe; und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein.

29 Und ich werde euch befreien von allen euren Unreinigkeiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und es mehren, und keine Hungersnot mehr auf euch bringen;

30 und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes mehren, auf daß ihr nicht mehr den Schimpf einer Hungersnot traget unter den Nationen.

31 Und ihr werdet eurer bösen Wege gedenken und eurer Handlungen, die nicht gut waren, und werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen eurer Missetaten und eurer Greuel.

32 Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr, Jehova, das sei euch kund; schämet euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel! -

33 So spricht der Herr, Jehova: An dem Tage, da ich euch reinigen werde von allen euren Missetaten, da will ich die Städte bewohnt machen, und die Trümmer sollen aufgebaut werden.

34 Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daß es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden.

35 Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt.

36 Und die Nationen, welche rings um euch her übrigbleiben werden, werden wissen, daß ich, Jehova, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun. -

37 So spricht der Herr, Jehova: Auch noch um dieses werde ich mich vom Hause Israel erbitten lassen, daß ich es ihnen tue: Ich werde sie an Menschen vermehren wie eine Herde.

38 Wie eine geheiligte Herde, wie die Herde Jerusalems an seinen Festen, also werden die verödeten Städte voll Menschenherden sein. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.

   

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #9818

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9818. „Die Ich erfüllt habe mit dem Geist der Weisheit“,

2. Mose 28:3, bedeutet, denen das göttlich Wahre eingeschrieben ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geistes der Weisheit, wenn von denen (die Rede ist), die im himmlisch Guten sind, insofern er das göttlich Wahre bezeichnet, worüber folgen wird. Es wird gesagt, daß sie damit erfüllt werden, wenn es eingeschrieben bleibt. Damit verhält es sich in folgender Weise: Die, welche im himmlischen Reiche des Herrn sind, wissen die Wahrheiten nicht aus einem Wissen und aus diesem durch Glauben, sondern aus einem innerlichen Innewerden; denn solche sind im Guten der Liebe vom Herrn, und diesem Guten wohnt alles Wahre inne. Das Gute selbst ist ihrem Willensgebiet eingepflanzt und das Wahre daraus ihrem Verstandesgebiet. Das Willensund das Verstandesgebiet wirken bei ihnen ganz und gar als eines. Anders aber ist es bei denen, die im geistigen Reich sind. Daher kommt es, daß diejenigen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, aus ihrem Verstandesgebiet die Wahrheiten nicht wissen, sondern inne werden, denn das dem Willen eingepflanzte Gute stellt sich seiner Beschaffenheit und seiner Form nach im Verstand dar und hier in einem Licht, das gleichsam flammend ist. Die Form des Guten und dessen Beschaffenheit ist ihnen das Wahre, das nicht gesehen, sondern aus dem Guten (innerlich) wahrgenommen wird. Daher kommt es, daß bei ihnen niemals Streit ist über die Wahrheiten, und zwar so wenig, daß, wenn von Wahrheiten die Rede ist, sie nur sagen: „Es ist so“ oder: „Es ist nicht so“, und weiter nichts; denn wenn noch ein Weiteres hinzugefügt wird, so ist es nicht aus dem Guten. Sie sind es, die bei Matthaeus 5:37 verstanden werden (wo es heißt): „Eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein; was darüber ist, das ist vom Bösen“.

Daß diejenigen, die in dem himmlischen Reich des Herrn sind, so geartet sind, sehe man Nr. 2715, 2718, 3246, 4448, 5113, 6367, 7877, 9166 E, 9543. Was für ein Unterschied aber besteht zwischen denen, die im himmlischen Reich sind, und denen, die im geistigen Reich sind, sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen.

Hieraus kann man nun erkennen, was darunter verstanden wird, daß die göttlichen Wahrheiten eingeschrieben sind.

An vielen Stellen im Wort wird der Ausdruck „Geist“ gebraucht, und wenn vom Menschen (die Rede ist), dann wird durch Geist das dem Verstandesgebiet eingeschriebene Gute und Wahre bezeichnet und folglich dessen Leben. Daß der Geist, wenn vom Menschen gesprochen wird, dieses bedeutet, kommt daher, daß der Mensch in Ansehung seines Inneren Geist ist und auch eins mit den Geistern in Ansehung seines Inneren, worüber man sehe, was früher ausführlich gezeigt worden ist, nämlich daß Geister und Engel beim Menschen sind, und daß der Mensch durch sie vom Herrn regiert werde: Nr. 50, 697, 986, 2796, 2886, 2887, 4047, 4048, 5846-5866, 5976-5993; daß der Mensch unter solchen Geistern und Engeln ist, wie er selbst ist: Nr. 4067, 4073, 4077, 4111; daß bei einem jeden Menschen ein Geist ist, durch den sein Körper Leben hat: Nr. 4622. Daraus kann man erkennen, was unter Geist, wenn vom Herrn (gehandelt wird), zu verstehen ist, daß er nämlich das aus Seinem göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre bezeichnet und daß dieses Göttliche, wenn es beim Menschen einfließt und von ihm aufgenommen wird, der Geist der Wahrheit ist, der Geist Gottes und der Heilige Geist; denn er fließt unmittelbar vom Herrn ein und auch mittelbar durch die Engel und Geister; man sehe das Nr. 9682 Angeführte.

Daß es der Geist der Wahrheit, der Geist Gottes und der Heilige Geist ist, wird man im Folgenden sehen; denn zuerst muß gezeigt werden, daß Geist im Worte, wenn vom Menschen (die Rede ist), das seinem Verstandesgebiet eingeschriebene Gute und Wahre bezeichnet, und demnach das Leben desselben ist, denn es gibt ein Leben des Verstandesgebietes und ein Leben des Willensgebietes. Das Leben des Verstandesgebietes ist: wissen, sehen und verstehen, daß das Wahre wahr ist und das Gute gut ist; das Leben des Willensgebietes aber ist: das Wahre um des Wahren willen und das Gute um des Guten willen wollen und lieben; dieses Leben heißt im Wort Herz, jenes aber Geist. Daß es so ist, erhellt aus den folgenden Stellen im Wort:

Ezechiel 18:31: „Machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist; warum wollet ihr sterben, Haus Israel?“.

Ezechiel 36:26: „Ich will euch ein neues Herz geben, und Ich will euch einen neuen Geist geben in eurer Mitte“: ein neues Herz bedeutet einen neuen Willen, und einen neuen Geist bedeutet einen neuen Verstand.

Sacharja 12:1: „Jehovah spannt die Himmel aus und gründet die Erde und bildet den Geist des Menschen in dessen Mitte“: die Himmel ausspannen und die Erde gründen, bedeutet eine neue Kirche; daß diese der Himmel und die Erde ist, sehe man Nr. 1733, 1850, 2117, 2118 E, 3355 E, 4535; den Geist des Menschen in dessen Mitte bilden heißt, ihn wiedergebären in betreff des Verständnisses des Wahren und des Guten.

Psalm 51:12-14, 19: „Schaffe in mir, o Gott, ein reines Herz, und einen festen Geist erneuere in meiner Mitte; verwirf mich nicht von Dir, und nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir; gib mir wieder die Freude Deiner Hilfe, und ein williger Geist unterstütze mich; ein (wohlgefälliges) Opfer für Gott ist ein gebrochener Geist; ein gebrochenes und zerschlagenes Herz verschmäht Gott nicht“: ein reines Herz bedeutet den Willen, das Böse zu verabscheuen, das unrein ist; ein fester (gewisser) Geist bedeutet das Verständnis und den Glauben des Wahren; ein gebrochener Geist und ein zerschlagenes Herz bezeichnen den Zustand der Versuchung und daher der Demütigung des zweifachen Lebens. Daß der Geist das Leben bedeutet, geht deutlich hervor aus dem einzelnen dieser Stelle; das göttlich Wahre, aus dem dieses Leben kommt, ist der Heilige Geist.

Psalm 78:8: „Ihre Väter waren ein Geschlecht, das sein Herz nicht richtig (rechtschaffen) machte, und dessen Geist nicht beständig (treu) war gegen Gott“: es machte sein Herz nicht richtig, bedeutet, daß der Wille nicht recht war, sein Geist war nicht beständig gegen Gott bedeutet, daß das Verständnis und der Glaube an das göttlich Wahre nicht beständig war.

5. Mose 2:30: „Jehovah Gott hatte den Geist Sihons, des Königs von Hesbon, verhärtet und sein Herz verstockt“: hier steht auch Geist und Herz für beiderlei Leben, das verstockt heißt, wenn kein Wille vorhanden ist, das Wahre und das Gute zu verstehen und zu tun.

Ezechiel 21:12: „Verzagen wird jedes Herz, und erschlaffen werden alle Hände und sich ängstigen jeder Geist“: ebenso (zu erklären).

Jesaja 42:5: „Jehovah gibt Seele dem Volke auf Erden, und Geist denen, die darauf wandeln“: Seele dem Volke geben bedeutet, das Leben des Glaubens (geben); daß Seele (anima) das Leben (vita) des Glaubens bedeutet, sehe man Nr. 9050; und den Geist geben, bedeutet das Verständnis des Wahren (geben).

Jesaja 26:9: „Mit meiner Seele verlange ich nach Dir in der Nacht; und auch mit meinem Geiste in meiner Mitte erwarte ich Dich des Morgens“.

Jesaja 33:11: „Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebäret ihr, euren Geist wird das Feuer verzehren“: der Geist, den das Feuer verzehrt, bedeutet das Verständnis des Wahren, somit die Einsicht; Feuer bedeutet die Begierde, die, weil sie aus dem Bösen ist, (das Wahre) zerstört.

Ezechiel 13:3: „Wehe den törichten Propheten, die ihrem Geiste folgen“.

Ezechiel 20:32: „Was sich erhebt aus eurem Geist, wird niemals geschehen“.

Maleachi 2:15: „Tat dies nicht der eine und die Übriggebliebenen, in denen der Geist war; was tat denn der eine? Er suchte den Samen Gottes; darum hütet euch durch euren Geist, daß er gegen das Weib deiner Jugend nicht treulos handle“.

Psalm 32:2: „Selig der Mensch, dem Jehovah die Missetat nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist“.

Matthaeus 5:3: „Selig sind die Armen am Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel“.

Matthaeus 26:41: „Jesus sprach zu den Jüngern: Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet; der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach“.

Daß in diesen Stellen unter Geist das eigentliche Leben des Menschen verstanden wird, ist ganz klar. Daß es das Leben des Verstandes oder das Leben des Wahren ist, kann man daraus ersehen, daß unter Geist im natürlichen Sinn das Leben des Atmens des Menschen verstanden wird; und das Atmen, das Sache der Lunge ist, entspricht dem Leben des Wahren, welches das Leben des Glaubens und daher des Verständnisses ist, während der Pulsschlag, der vom Her-zen ausgeht, dem Leben des Willens entspricht, somit der Liebe. Daß dies die Entsprechung der Lungen und des Herzens ist, sehe man Nr. 3883-3896, 9300, 9495. Hieraus kann man ersehen, welches Leben im geistigen Sinn unter Geist verstanden wird.

Daß der Geist im allgemeinen Sinn das Leben des Atmens im Menschen bedeutet, erhellt ganz deutlich bei

Psalm 104:29, 30: „Verbirgst Du Dein Antlitz, so erschrecken sie; Du nimmst weg ihren Geist, so vergehen sie; Du sendest aus Deinen Geist (Odem), so werden sie geschaffen“.

Psalm 143:7: „Erhöre mich, Jehovah, verschmachtet ist mein Geist, verbirg Dein Antlitz nicht vor mir“.

Hiob 17:1: „Mein Geist ist verschmachtet, meine Lebenstage sind erloschen“.

Lukas 8:54, 55: „Jesus ergriff die Hand des gestorbenen Mädchens und sprach: Mädchen, stehe auf; daher kehrte ihr Geist zurück, und alsbald stand sie auf“.

Jeremia 10:14; 51:17: „Alle Menschen sind zu Narren geworden durch ihre Kunst; Lüge ist das Schnitzbild und kein Geist in demselben“.

Ezechiel 37:1, 5, 9, 10: „Er führte mich hinaus in dem Geiste Jehovahs und ließ mich nieder in der Mitte des Tales; und daselbst sprach der Herr Jehovih zu den dürren Gebeinen: Siehe, Ich will Geist in euch bringen, daß ihr lebet; so spricht der Herr Jehovih: Von den vier Winden komme Geist und hauche in diese Getöteten! Und der Geist kam in sie, und sie lebten wieder auf“.

Offenbarung 11:7, 11: „Die zwei Zeugen wurden getötet von dem Tier, das aus dem Abgrund aufstieg; aber nach drei Tagen und einem halben kam Geist des Lebens aus Gott in sie und sie standen auf ihren Füßen“.

Aus diesen Stellen erhellt ganz klar, daß der Geist das Leben des Menschen bedeutet.

Daß er insbesondere das Leben des Wahren bezeichnet, welches das Leben des Verstandesgebietes im Menschen ist und Einsicht genannt wird, geht klar hervor bei

Johannes 4:23, 24: „Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; Gott ist Geist, und darum sollen diejenigen, die Ihn anbeten, Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“.

Daniel 5:12, 14: „Es war in ihm ein vortrefflicher Geist, wie auch Wissenschaft und Einsicht“.

Lukas 1:80: „Johannes wuchs heran und wurde stark am Geist“.

Lukas 2:40 über den Herrn: „Der Knabe Jesus wuchs und wurde stark am Geist und von Weisheit erfüllt“.

Johannes 3:34: „Der, den der Vater gesendet hat, redet Worte Gottes, denn Gott hat Ihm den Geist nicht nach dem Maß gegeben“: hier steht Geist für Einsicht und Weisheit, Worte Gottes reden heißt, göttliche Wahrheiten (aussprechen).

Hieraus wird nun klar, was durch den Geist bezeichnet wird bei

Johannes 3:5, 6: „Jesus sprach zu Nikodemus: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht eingehen in das Reich Gottes; was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, was aber vom Geist geboren ist, das ist Geist“: wiedergeboren werden aus Wasser heißt, (wiedergeboren werden) durch das Wahre, und wiedergeboren werden aus Geist bedeutet das Leben daraus vom Herrn, welches das geistige Leben heißt. Daß das Wasser das Wahre bedeutet, durch das die Wiedergeburt (zustande kommt), sehe man Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568, 9323. Das Fleisch aber ist das Eigene des Menschen, in dem kein geistiges Leben ist: Nr. 3813, 8409. Dasselbe wird durch Geist und Fleisch bezeichnet bei

Johannes 6:63: „Der Geist ist es, der da lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze; die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben“: die Worte, die der Herr redet, sind göttliche Wahrheiten, das Leben aus ihnen ist der Geist.

Jesaja 31:3: „Ägypten ist ein Mensch und nicht Gott, und seine Rosse sind Fleisch und nicht Geist“: Ägypten bedeutet das Wissen im allgemeinen; seine Rosse bedeuten das Wißtümliche aus dem Verstandesgebiet, das Fleisch heißt und nicht Geist, weil nichts von geistigem Leben darin ist. Daß Ägypten das Wissen bedeutet, sehe man in dem, was angeführt ist in den Abschnitten Nr. 9340, 9391, daß Rosse das Verstandesgebiet bedeuten: Nr. 2761, 2762, 3217, 5321; und daß die Rosse Ägyptens das Wißtümliche aus dem Verstandesgebiet bezeichnen: Nr. 6125, 8146, 8148. Wer nicht weiß, was Ägypten, was die Rosse, ferner was Fleisch und Geist bedeuten, kann durchaus nicht wissen, was diese Worte in sich schließen. Wenn aber bekannt ist, was der Geist beim Menschen bedeutet, dann kann man auch wissen, was durch Geist bezeichnet wird, wenn er von Jehovah oder vom Herrn gesagt wird, dem alles zugeschrieben wird, was der Mensch hat, wie Gesicht, Augen, Ohren, Arme, Hände, sowie auch Herz und Seele, also auch Geist, der im Worte Geist Gottes, Geist Jehovahs, der Geist Seines Mundes, Geist der Heiligkeit oder der Heilige Geist genannt wird. Daß unter demselben das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre verstanden wird, erhellt aus vielen Stellen im Wort. Der Grund, warum das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre durch Geist Gottes bezeichnet wird, ist, daß das ganze Leben des Menschen aus demselben stammt und auch das himmlische Leben bei denen, die dieses göttlich Wahre im Glauben und in der Liebe aufnehmen. Daß dieses der Geist Gottes ist, lehrt der Herr:

Johannes 6:63: „Die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben“: die Worte, die der Herr redet, sind die göttlichen Wahrheiten.

Johannes 7:37-39: „Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke; jeder, der an Mich glaubt, von dessen Leibe werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen; dies sagte Er von dem Geiste, den empfangen sollten, die an Ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verklärt war“. Daß unter dem Geist, den diejenigen vom Herrn empfangen sollten, die an Ihn glauben, das Leben zu verstehen ist, das vom Herrn ist, nämlich das Leben des Glaubens und der Liebe, geht hier deutlich aus dem einzelnen hervor; denn dürsten und trinken bedeutet, Verlangen haben, das Wahre zu wissen und inne zu werden. Die Ströme lebendigen Wassers, die aus dem Leibe fließen, sind die göttlichen Wahrheiten. Hieraus erhellt, daß der Geist, den sie empfangen sollten und welcher der Heilige Geist genannt wird, das Leben ist, das aus dem vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren stammt, und dieses Leben wird, wie eben gesagt worden, das Leben des Glaubens und der Liebe genannt und ist das eigentliche geistige und himmlische Leben beim Menschen.

Es wird gesagt: „Der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verklärt war“, weil der Herr, als Er in der Welt war, selber das göttlich Wahre lehrte, als Er aber verherrlicht war, was nach der Auferstehung geschah, lehrte Er es durch Engel und Geister. Dieses Heilige, das vom Herrn ausgeht und durch die Engel und Geister beim Menschen einfließt, entweder offenbar oder nicht offenbar, ist bei ihm der Heilige Geist; denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist es, welches das Heilige im Wort genannt wird: Nr. 9680. Daher kommt es, daß vom Heiligen Geist gesagt wird, er sei „ein Geist der Wahrheit und er werde in alle Wahrheit leiten, und er werde nicht reden aus sich, sondern nur das, was er hören werde vom Herrn; und von dem Herrn werde er nehmen, was er verkündigen werde“: Johannes 16:13, 14. Daher kommt es ferner, daß der Herr, als Er von den Jüngern schied, „sie anhauchte und sprach: Nehmet hin den Heiligen Geist“: Johannes 20:21, 22, das Atmen (Anhauchen) bedeutet das Leben des Glaubens: Nr. 9229, 9281; daher bedeutet das Anhauchen des Herrn die ihnen geschenkte Fähigkeit, die göttlichen Wahrheiten zu erkennen und dadurch jenes Leben aufzunehmen. Daher ist auch der Name Geist vom Wehen und vom Winde hergeleitet, weil vom Atmen, weshalb der Geist einige Male Wind genannt wird. Daß das Atmen, das Sache der Lungen ist, dem Glaubensleben entspricht, und der Pulsschlag, der vom Herzen ausgeht, dem Leben der Liebe, sehe man Nr. 3883-3896, 9360, 9495. Das gleiche wird durch Hauch bezeichnet 1 Mose 2:7: „Und Jehovah hauchte in die Nase des Menschen den Odem der Leben“; weshalb der Herr genannt wird „der Atem unserer Nase“: Klagelieder 4:20. Und weil das göttlich Wahre die Bösen verzehrt und verwüstet, darum heißt es:

Psalm 18:16: „Aufgedeckt sind die Gründe des Weltkreises durch das Schnauben des Geistes Deiner Nase“.

Hiob 4:9: „Von dem Hauch Gottes vergehen sie, und von dem Geist Seiner Nase werden sie verzehrt“.

Psalm 33:6: „Durch das Wort Jehovahs sind die Himmel gemacht und durch den Geist Seines Mundes all ihr Heer“: das Wort Jehovahs ist das göttlich Wahre, ebenso der Geist Seines Mundes. Daß dies der Herr ist, erhellt bei

Johannes 1:1-3, 14: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; alle Dinge sind durch dasselbe gemacht; und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“.

Daß das göttlich Wahre, aus dem das Leben des himmlischen Menschen stammt, der Heilige Geist ist, geht aus folgenden Stellen hervor:

Jesaja 11:1, 2: „Es wird ein Sproß ausgehen vom Hause Isai, auf demselben wird ruhen der Geist Jehovahs, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht Jehovahs“: dies wird vom Herrn gesagt, in dem das göttlich Wahre ist, und also wird die göttliche Weisheit und Einsicht der Geist Jehovahs genannt, und dieser der Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Kraft und der Erkenntnis.

Jesaja 42:1: „Ich habe Meinen Geist auf Ihn gelegt, Er wird das Recht unter den Völkern verbreiten“: auch hier ist vom Herrn die Rede. Der Geist Jehovahs auf Ihm ist das göttlich Wahre, demnach die göttliche Weisheit und Einsicht. Das göttlich Wahre heißt auch das Recht: Nr. 2235. Jesaja 59:19: „Er wird kommen wie ein eingeengter Strom, (aber) der Geist Jehovahs wird ein Panier aufrichten wider ihn“.

Jesaja 61:1: „Der Geist des Herrn Jehovih ist auf Mir, darum hat Mich Jehovah gesalbt, um frohe Botschaft den Armen zu verkünden“: auch hier vom Herrn. Das göttlich Wahre, das im Herrn war, als Er in die Welt kam und das Er damals selbst war, ist der Geist Jehovahs.

Daß der Geist Jehovahs das göttlich Wahre ist und aus ihm das himmlische Leben des Menschen kommt, der es aufnimmt, geht auch noch deutlich aus folgenden Stellen hervor:

Jesaja 32:15, 16: „Bis über euch ausgegossen wird der Geist aus der Höhe, dann wird die Wüste zu einem Fruchtfeld werden, und das Recht wird in der Wüste wohnen“: es wird hier von der Wiedergeburt gehandelt. Der Geist aus der Höhe ist das Leben aus dem Göttlichen; denn daß die Wüste zum Fruchtfeld werden solle und das Recht in der Wüste wohnen soll, bedeutet die Einsicht, wo früher keine war, also ein neues Leben.

Ezechiel 37:14: „Damit ihr erkennet, daß Ich Meinen Geist in euch geben werde, auf daß ihr lebet“.

Ezechiel 39:29: „Dann will Ich nicht mehr Mein Antlitz vor ihnen verbergen, weil Ich Meinen Geist über das Haus Israels ausgießen werde“.

Joel 3:2: „Ich will Meinen Geist über alles Fleisch ausgießen, und über die Knechte und über die Mägde; in jenen Tagen will Ich Meinen Geist ausgießen“.

Micha 3:8: „Ich bin erfüllt mit Kraft, mit dem Geiste Jehovahs und mit Recht und Stärke, um Jakob seine Übertretungen anzukündigen und Israel seine Sünde“.

Sacharja 6:8: „Die ausziehen in das Land gegen Norden, die lassen Meinen Geist ruhen im Lande des Nordens“.

Jesaja 44:3: „Ich will Wasser ausgießen auf das Dürstende und Bäche auf das Trockene; Ich werde Meinen Geist über deinen Samen ausgießen“.

Daß in diesen Stellen der Geist Jehovahs das göttlich Wahre ist und durch dasselbe das Leben des Glaubens und der Liebe (kommt), ist klar; daß jenes (göttlich Wahre) unmittelbar vom Herrn und mittelbar durch Geister und Engel von Ihm einfließt, sehe man Nr. 9682 E.

Jesaja 28:5, 6: „An jenem Tage wird Jehovah Zebaoth eine liebliche Krone sein und ein herrlicher Kopfbund dem Überrest Seines Volkes und ein Geist des Rechts dem, der zu Gericht sitzt, und eine Stärke für sie“: liebliche Kronen bedeuten die Weisheit des Guten; herrlicher Kopfbund die Einsicht des Wahren; der Geist des Rechts ist das göttlich Wahre, denn Recht (Gericht) wird vom Wahren gesagt: Nr. 2235, 6397, 7206, 8685, 8695, 9260, 9383. Jesaja 63:9-11, 14: „Der Engel Seines Angesichts befreite sie; um Seiner Liebe willen und um Seiner Gnade willen erlöste Er sie; aber dennoch empörten sie sich und betrübten Seinen Heiligen Geist, darum wurde Er zu ihrem Feind. Er gab in ihre Mitte Seinen Heiligen Geist, der Geist Jehovahs führte sie“: der Heilige Geist ist hier der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, also das göttlich Wahre, das vom Herrn ist; der Engel des Angesichts ist der Herr in Ansehung des göttlich Guten, denn das Angesicht Jehovahs bedeutet Liebe, Barmherzigkeit, Gutes.

Offenbarung 19:10: „Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung“: das Zeugnis Jesu ist das göttlich Wahre, das von Ihm und über Ihm ist: Nr. 9503. Psalm 104:4: „Jehovah Gott macht Seine Engel zu Geistern und Seine Diener zum flammenden Feuer“: die Engel zu Geistern (Win-den) machen, bedeutet, zu Aufnehmern des göttlich Wahren; sie zu flammendem Feuer machen, bedeutet, zu Aufnehmern des göttlich Guten oder der göttlichen Liebe.

Matthaeus 3:11: „Johannes sprach: Ich taufe euch mit Wasser zur Buße, der aber nach mir kommt, der wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen“: taufen bedeutet wiedergebären; mit Heiligem Geist bedeutet, durch das göttlich Wahre; und mit Feuer bedeutet, aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe. Daß taufen bedeutet wiedergebären, sehe man Nr. 5120 E, 9088, und daß das Feuer das göttlich Gute der göttlichen Liebe bezeichnet: Nr. 9406, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324. Lukas 11:13: „Wenn ihr, die ihr schlimm seid, euren Kindern Gutes geben könnt, wieviel mehr wird der Vater, der im Himmel ist, Seinen Heiligen Geist denen geben, die Ihn bitten“: Seinen Heiligen Geist geben heißt, durch das göttlich Wahre erleuchten und daraus Leben verleihen, nämlich das Leben der Einsicht und Weisheit.

Offenbarung 4:5: „Die sieben Lampen, die mit Feuer vor dem Throne brannten, sind die sieben Geister Gottes“.

Offenbarung 5:6: „In der Mitte der Ältesten stand ein Lamm und hatte sieben Hörner und sieben Augen, welches die in alles Land ausgesandten sieben Geister Gottes sind“: daß Geister hier nicht wirkliche Geister bedeuten, geht daraus deutlich hervor, daß die Lampen und die Augen des Lammes Geist Gottes genannt werden, denn die Lampen bedeuten die göttlichen Wahrheiten: Nr. 4638, 7072; die Augen bedeuten das Verständnis des Wahren, und wenn vom Herrn (gesprochen wird), die göttliche Einsicht und Weisheit: Nr. 2701, 4403-4421, 4523-4534, 9051; daraus erhellt, daß die Geister Gottes die göttlichen Wahrheiten bedeuten.

Wenn man nun weiß, daß der Heilige Geist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, welches das Heilige selber ist, so kann man den Sinn des göttlichen Wortes erkennen allenthalben, wo der Geist Gottes und der Heilige Geist genannt wird, wie in den folgenden Stellen:

Johannes 14:16-18, 26: „Ich will den Vater bitten, daß Er euch einen anderen Beistand (Tröster) gebe, damit er bei euch bleibe ewiglich, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt; ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird, Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen. Der Beistand (Paraklet), der Heilige Geist, den der Vater senden wird in Meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern an alles, was Ich euch gesagt habe“.

Johannes 15:26: „Wenn der Beistand kommen wird, den Ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird von Mir zeugen, und ihr werdet (auch) zeugen“.

Johannes 16:7: „Ich sage euch die Wahrheit, es ist euch gut, daß Ich hingehe; wenn Ich nicht hinginge, so würde der Beistand nicht zu euch kommen; nun Ich aber hingehe, will Ich ihn zu euch senden“.

Hieraus wird wiederum klar, daß das vom göttlich Guten (das der Vater ist) ausgehende göttlich Wahre der Paraklet und der Heilige Geist ist; deswegen wird er auch der Geist der Wahrheit genannt. Und es wird von ihm gesagt, daß er bleiben werde in ihnen, daß er sie alles lehren werde, und daß er vom Herrn zeugen werde. Vom Herrn zeugen heißt im geistigen Sinn, Ihn lehren. Es wird gesagt, der Paraklet, der Heilige Geist werde vom Vater im Namen des Herrn gesandt und hernach, daß der Herr ihn senden werde vom Vater, und dann wieder, daß der Herr ihn senden werde, und zwar deshalb, weil der Vater das Göttliche Selbst bedeutet, das im Herrn ist, und weil daher der Vater und Er selbst eins sind, wie der Herr deutlich sagt bei Johannes 10:30; 14:9-11. Matthaeus 12:31, 32: „Jegliche Sünde und Lästerung wird dem Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes wird dem Menschen nicht vergeben werden. Wenn jemand ein Wort redet wider den Sohn des Menschen, dem wird es vergeben werden, wer aber redet wider den Heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der künftigen“: ein Wort reden wider den Menschensohn heißt, wider das göttlich Wahre, das noch nicht dem Leben des Menschen eingepflanzt oder eingeschrieben ist; daß der Menschensohn das göttlich Wahre bedeutet, sehe man Nr. 9807; aber reden wider den Heiligen Geist heißt, wider das göttlich Wahre reden, das dem Leben des Menschen eingepflanzt oder eingeschrieben ist, besonders über das göttlich Wahre des Herrn selbst. Wider dieses reden oder es leugnen, wenn es einmal anerkannt war, ist Entweihung, und diese Entweihung ist von der Art, daß sie das Innere des Menschen gänzlich zerstört. Daher heißt es, daß diese Sünde nicht vergeben werden könne. Was Entweihung ist, sehe man Nr. 3398, 3898, 4289, 4601, 6348, 6960, 6963, 6971, 8394, 8882, 9298. Matthaeus 28:19: „Jesus sprach zu den Jüngern: Gehet hin und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“: der Vater ist hier das Göttliche Selbst, der Sohn ist dasselbe Göttliche in menschlicher Gestalt und der Heilige Geist ist das ausgehende Göttliche; somit ist ein Göttliches, aber dennoch ein Dreieiniges. Daß der Herr das Göttliche Selbst in menschlicher Gestalt ist, lehrt Er selbst:

Johannes 14:7, 9, 10: „Von nun an kennet ihr den Vater und habt Ihn gesehen; wer Mich sieht, der sieht den Vater; Ich bin im Vater und der Vater in Mir“.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #9050

Studere hoc loco

  
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9050. Daß die Seele das geistige Leben bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Seele, insofern sie das Leben des Menschen bezeichnet, nämlich das Leben seines Glaubens, welches das geistige Leben ist.

Im Worte werden an vielen Stellen Herz und Seele genannt, und daselbst durch Herz das Leben der Liebe und durch Seele das Leben des Glaubens bezeichnet. Der Mensch hat nämlich zwei Vermögen, die Leben vom Herrn aufnehmen, das eine wird Wille genannt, das andere Verstand; zu dem Vermögen, das der Wille genannt wird, gehört die Liebe, denn das Gute der Liebe bildet sein Leben; zu dem Vermögen aber, das der Verstand genannt wird, gehört der Glaube, denn die Glaubenswahrheiten machen sein Leben aus. Dennoch bilden diese beiden Leben bei dem Menschen nur eins, und wenn sie eins sind, dann ist das, was Sache des Glaubens ist, auch Sache der Liebe, denn es wird geliebt; und umgekehrt, was Sache der Liebe ist, ist auch Sache des Glaubens, weil es geglaubt wird. Solches Leben haben alle im Himmel.

Im Worte wird aber das Leben der Liebe oder, was dasselbe ist, der Wille das Herz genannt und das Leben des Glaubens oder, was dasselbe ist, der Verstand wird Seele genannt, weil diejenigen, die in der Liebe zum Herrn sind und Himmlische genannt werden, im Größten Menschen oder im Himmel das Gebiet (provinciam) des Herzens bilden, und diejenigen, die im Glauben an den Herrn und dadurch in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, das Gebiet der Lungen bilden, man sehe Nr. 3635, 3883-3896; daher kommt es, daß das Herz im Worte die Liebe bedeutet, die das Leben des Willens ist, und die Seele den Glauben, der das Leben des Verstandes ist: Nr. 2930, 7542, 8910; denn (das Wort) Seele wird in der Grundsprache von atmen hergeleitet, das Sache der Lungen ist.

Der Glaube gehört zum Verstandesvermögen, weil dieses vom Herrn erleuchtet wird, wenn der Mensch den Glauben aufnimmt; dadurch empfängt er Licht oder Innewerden des Wahren in solchen Dingen, die zum Glauben gehören, wenn er das Wort liest. Und die Liebe bezieht sich auf das Willensvermögen, weil dieses vom Herrn entflammt wird, wenn der Mensch die Liebe aufnimmt; dadurch empfängt er ein (inneres) Lebensfeuer und ein fühlbares Innewerden des Guten.

Hieraus kann man erkennen, was im Worte eigentlich unter Herz und unter Seele verstanden wird, wie in den folgenden Stellen:

5. Mose 6:5, 6: „Du sollst Jehovah, deinen Gott, lieben aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele und aus allen deinen Kräften“.

5. Mose 10:12; 11:13: „Du sollst Jehovah, deinen Gott, lieben und Ihm dienen aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele“.

5. Mose 26:16: „Du sollst die Satzungen und Rechte halten und sie tun von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele“.

Matthaeus 22:37; Markus 12:30, 32; Lukas 10:27: „Jesus sprach: Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinen Gedanken“: Herz bedeutet das Leben der Liebe und Seele das Leben des Glaubens, die Kraft das, was aus dem Leben der Liebe hervorgeht, also was aus dem Herzen oder Willen, und der Gedanke das, was aus dem Leben des Glaubens, also was aus der Seele oder dem erleuchteten Verstande hervorgeht.

Jesaja 44:20: „Das getäuschte Herz führt ihn irre, daß er nicht errettet seine Seele und nicht spricht: Habe ich nicht Lüge (Trug) in meiner Rechten?“.

Jeremia 32:41: „Ich will Mich freuen über sie, ihnen Gutes zu tun und will sie pflanzen in dieses Land, in Wahrheit, mit Meinem ganzen Herzen und mit Meiner ganzen Seele“: hier von Jehovah, d.h. dem Herrn. Herz wird gesagt wegen des göttlich Guten, das Sache der Liebe oder Barmherzigkeit ist, und Seele wegen des göttlich Wahren, das Sache des Glaubens bei dem Menschen ist.

Daß solches durch Herz und Seele im Worte bezeichnet wird, wissen heutzutage nur wenige innerhalb der Kirche, aus dem Grunde, weil sie nicht bedacht haben, daß der Mensch zwei Vermögen hat, die unter sich unterschieden sind, nämlich den Willen und den Verstand, und daß diese beiden Vermögen nur ein Gemüt bilden müssen, damit der Mensch ein wahrer Mensch sei. Auch haben sie nicht bedacht, daß alles im Weltall, sowohl im Himmel als in der Welt, sich auf das Gute und Wahre bezieht, und daß diese verbunden sein müssen, um etwas zu sein und hervorzubringen. Aus der Unkenntnis dieser Dinge ging es hervor, daß man den Glauben von der Liebe trennte; denn wer diese allgemeinen Gesetze nicht kennt, kann nicht wissen, daß der Glaube sich auf das Wahre und die Liebe sich auf das Gute bezieht; und daß, wenn sie nicht verbunden sind, sie nichts sind, denn der Glaube ohne Liebe ist kein Glaube, und die Liebe ohne Glauben ist keine Liebe, weil die Liebe ihre Beschaffenheit vom Glauben und der Glaube sein Leben von der Liebe hat, daher ist der Glaube ohne die Liebe tot, aber der Glaube mit der Liebe lebendig.

Daß es so ist, kann man aus dem einzelnen im Worte erkennen, denn wo vom Glauben gehandelt wird, wird auch von der Liebe gehandelt, damit so eine Ehe des Guten und Wahren, d.h. der Himmel und im höchsten Sinn der Herr in allem und jedem einzelnen in demselben sei. Daß es eine solche gibt, sehe man Nr. 339, 683, 793, 801, 2516, 3712, 4138, 5138, 5502, 6343, 7945, 8339. Hieraus wird nun klar, woher es kommt, daß der Mensch der Kirche bisher nicht wußte, was im Worte unter Herz und unter Seele zu verstehen ist. Daß die Seele im Worte das Leben des Glaubens bezeichnet, kann man deutlich aus den Stellen ersehen, wo von der Seele die Rede ist, z.B. in den folgenden: 5 Mose 24:6: „Du sollst nicht zum Pfande nehmen die Mühle oder den Mühlstein, denn damit nimmst du die Seele selbst zum Pfande“: es wird gesagt, daß der die Seele zum Pfande nehme, der den Mühlstein nimmt, weil im inneren Sinn der Mühlstein dasjenige bedeutet, was Sache des Glaubens ist: Nr. 7780. Jesaja 29:8: „Es wird sein, wie wenn der Hungrige träumt, daß er esse; aber wenn er erwacht, ist seine Seele nüchtern, oder wie wenn der Dürstende träumt, daß er trinke, aber wenn er erwacht, siehe, so ist er erschöpft und seine Seele lechzet“: die nüchterne Seele und die lechzende Seele bedeutet das Verlangen, das Gute und Wahre des Glaubens zu lernen.

Jesaja 58:10: „Wenn du dem Hungrigen deine Seele gibst und die betrübte Seele sättigst“: den Hungrigen seine Seele geben bedeutet, denjenigen in den Glaubenswahrheiten unterrichten, der sich danach sehnt; die betrübte Seele sättigen heißt, im Guten des Glaubens unterrichten.

Jeremia 4:30: „Obschon du dich in Purpur kleidest, ob du dich schmückest mit goldenem Schmuck und deine Augen färbst mit Schminken, so machst du dich doch vergeblich schön. Die Liebhaber werden dich verabscheuen und deiner Seele nachstellen“: Seele bedeutet hier das Leben des Glaubens, somit den Glauben selbst bei dem Menschen, weil dieser sein geistiges Leben ausmacht. Daß es der Glaube ist, der unter Seele verstanden wird, geht aus dem einzelnen in diesem Vers deutlich hervor.

Jeremia 31:12, 25: „Sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions und herzuströmen zu Jehovahs Gütern, zu Weizen und Most, zu Öl und zu den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten. Die ermattete Seele will Ich erquicken und jede Seele, die bekümmert ist“: Seele bedeutet das Glaubensleben bei dem Menschen der Kirche, von dem gesagt wird, daß er wie ein Garten werden soll, weil durch Garten die Einsicht aus den Glaubenswahrheiten bezeichnet wird: Nr. 100, 108, 2702; und es wird gesagt, daß die Seele erquickt (bewässert) werden soll, weil er-quicken bedeutet unterrichtet werden.

Klagelieder 5:9: „Mit Gefahr unserer Seelen bringen wir Brot herbei wegen des Schwertes der Wüste“: die Gefahr der Seelen bezeichnet die Gefahr, den Glauben und daher das geistige Leben zu verlieren; denn das Schwert der Wüste bedeutet das gegen die Glaubenswahrheiten kämpfende Falsche: Nr. 2799, 4499, 6353, 7102, 8294. Ezechiel 27:13: „Javan, Thubal und Meschech waren deine Handelsherren, mit Menschenseelen und mit ehernen Gefäßen betrieben sie deinen Handel“: Menschenseele bedeutet das innere Glaubenswahre aus dem Guten, die ehernen Gefäße bezeichnen das äußere Glaubenswahre aus dem Guten, denn die Gefäße bedeuten die äußeren oder wißtümlichen Wahrheiten: Nr. 3068, 3079, und Erz das natürlich Gute: Nr. 425, 1551; wenn man nicht wüßte, daß die Menschenseele den Glauben bedeutet, könnte man nicht verstehen, was es heiße, mit Menschenseelen und mit ehernen Gefäßen handeln.

Ezechiel 47:9: „Jede lebendige Seele, die sich regt, wird leben, wohin die Flüsse kommen; deshalb werden der Fische sehr viel werden, weil diese Wasser dahin kommen, und (die Wasser des Meeres) gesund werden“: hier vom neuen Tempel, d.h. von der neuen geistigen Kirche, die vom Herrn errichtet wird. Die lebendige Seele, die sich regt, bedeutet die wißtümlichen Wahrheiten des Glaubens, die vielen Fische bezeichnen das Wißtümliche: Nr. 40, 991. Die Flüsse bezeichnen das, was Sache der Einsicht ist, die aus den Glaubenswahrheiten kommt: Nr. 2702, 3051. Auch hier könnte man ohne inneren Sinn nicht wissen, was es bedeutet, daß viele Fische dadurch entstehen, daß die Flüsse dorthin kommen.

Psalm 69:2: „Rette mich, o Gott, denn es dringen die Wasser bis an meine Seele“.

Jonas 2:6: „Es umgaben mich Wasser bis an meine Seele“: Wasser hier für das Falsche und auch für die Versuchungen, die durch das beigebrachte Falsche entstehen: Nr. 705, 739, 756, 790, 8137, 8138. Jeremia 5:29: „So spricht Jehovah: Sollte an einem Volke, wie dieses, Meine Seele nicht Rache nehmen?“.

Jeremia 6:8: „Nimm Zucht an, o Jerusalem, daß nicht Meine Seele sich von dir wende und Ich dich zur Wüste mache“: Seele bedeutet, wenn vom Herrn (die Rede ist), das göttlich Wahre.

Offenbarung 16:3: „Und der zweite Engel goß seine Schale aus über das Meer und es ward Blut, wie eines Toten, und jede lebendige Seele starb im Meere“: Meer für die wißtümlichen Kenntnisse in ihrer Zusammenfassung: Nr. 28; Blut für die Wahrheiten des Glaubens aus dem Guten und entgegengesetzt für die verfälschten und entweihten Glaubenswahrheiten: Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, daher bedeutet die lebende Seele das Leben aus dem Glauben.

Matthaeus 6:25: „Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen und was ihr trinken werdet“: Seele für die Glaubenswahrheiten; essen und trinken bedeutet, im Guten und Wahren des Glaubens unterrichtet werden, denn im inneren Sinn wird hier vom geistigen Leben und dessen Ernährung gehandelt.

Matthaeus 10:39: „Wer seine Seele finden will, wird sie verlieren, und wer seine Seele verliert um Meinetwillen, wird sie finden“: Seele für das Glaubensleben, wie es bei den Gläubigen ist und im entgegengesetzten Sinn für das Leben des Unglaubens, wie es bei den Ungläubigen ist.

Lukas 21:19: „Fasset eure Seelen in Geduld“: die Seelen fassen, bedeutet, dasjenige ergreifen, was Sache des Glaubens und daher des geistigen Lebens ist. Ebenso an mehreren anderen Stellen.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.