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2 Mose 23:26

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26 Keine Fehlgebärende und Unfruchtbare wird in deinem Lande sein; die Zahl deiner Tage werde ich voll machen.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #9276

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9276. „Und ihr Übriggelassenes soll essen das Wild des Feldes“, 2 Mose 23:11, bedeutet, durch dies (soll Verbindung) eintreten mit denjenigen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung ihres Übriggelassenen, nämlich der Dürftigen des Volkes, sofern es das bezeichnet, was sie zurückgelassen haben, somit was hinter ihnen ist, hier aber, was durch sie (geschieht), weil von der Verbindung mit denen die Rede ist, die in wenigen Wahrheiten sind, und zwar mit denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind. Daß die Verbindung der Kirche mit diesen durch jene geschieht, wird man unten sehen. Aus der Bedeutung von essen, sofern es eine Mitteilung und Verbindung bezeichnet, wie Nr. 9275; und aus der Bedeutung des Wildes des Feldes, so-fern es die bezeichnet, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind; denn die Tiere bezeichnen im Wort die Neigungen zum Wahren und Guten: die Tiere, die zum Kleinvieh gehören, die Neigungen zum inwendigen Wahren und Guten, und die Tiere, die dem Rindvieh angehören, die Neigungen zum äußeren Wahren und Guten, die wilden Tiere aber solche Neigungen, die sich auf das äußerste Wahre beziehen, denn diese Neigungen sind im Vergleich mit den inwendigen Neigungen wild, weil es Neigungen zu sinnlichen Dingen sind, die Vergnügungen und Lüste genannt werden. Daß es aber mehr Lustreize des Wahren als des Guten sind, hat den Grund, weil das Sinnliche, das mit der Welt durch den Leib unmittelbare Gemeinschaft hat, kaum etwas vom geistigen Guten in sich hat, denn die fleischlichen und weltlichen Triebe haben hier hauptsächlich ihren Sitz.

Daß die Tiere im Wort die Neigungen zum Wahren und Guten bezeichnen, sehe man Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 719, 776, 1823, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 9090;

daß die dem Kleinvieh angehörigen Tiere die Neigungen zum inwendigen Wahren und Guten bezeichnen, und die zum Rindvieh gehören, die Neigungen zum äußeren Wahren und Guten: Nr. 5913, 8937, 9135;

daß das Sinnliche mit der Welt Gemeinschaft hat und das Äußerste bildet: Nr. 4009, 5077, 5089, 5094, 5125, 5128, 5767, 6183, 6201, 6310, 6311, 6313, 6315, 6318, 6564, 6598, 6612, 6614, 6622, 6624, 6844, 6845, 6948, 6949, 7442, 7693, 9212, 9216. Aus dem, was in diesen Abschnitten gezeigt wurde, kann man entnehmen, wie das Sinnliche des Menschen beschaffen ist im Vergleich mit dem Inneren desselben, daß es nämlich ist wie ein wildes Tier.

In diesem Vers ist im inneren Sinne die Rede von denen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, sodann von denen, die in wenigen Wahrheiten sind, aber dennoch belehrt zu werden wünschen, endlich von denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind. Diese drei Gattungen von Menschen machen zusammen die Kirche aus. Die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind, bilden das Innere der Kirche, die aber in wenigen Wahrheiten sind und belehrt zu werden wünschen, somit die, welche in der Neigung zum Wahren aus dem Guten sind, bilden das Äußere der Kirche; die aber, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind, sind die Äußersten und bilden gleichsam den Umkreis und die Einschließung der Kirche.

Die Verbindung des Himmels mit dem Menschengeschlecht,

d.h. die Verbindung des Herrn durch den Himmel mit demselben geschieht durch diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, somit durch das Gute der Liebtätigkeit, denn in diesem ist der Herr gegenwärtig. Der Herr ist nämlich dieses Gute selbst, weil es von Ihm ausgeht. Durch dieses Gute verbindet sich der Herr mit denen, die in der Neigung zum Wahren sind, denn die Neigung zum Wahren kommt vom Guten her, und das Gute ist vom Herrn; durch diese wiederum ist der Herr bei denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind, denn die Lustreize bei diesen kommen größtenteils aus der Selbst- und Weltliebe und haben wenig vom geistig Guten in sich. Von solcher Art ist die Gemeinschaft des Himmels mit dem Menschen, d.h. so beschaffen ist die Gemeinschaft des Herrn durch den Himmel mit ihm, folglich ist auch die Verbindung so beschaffen.

Daß die Gemeinschaft und Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht eine solche ist, erhellt daraus, daß von solcher Art der Einfluß bei einem jeden Menschen der Kirche ist (unter einem Menschen der Kirche wird derjenige verstanden, der im Guten der Liebtätigkeit ist und daher in den Wahrheiten des Glaubens vom Herrn, denn die Liebtätigkeit, aus welcher der Glaube stammt, ist die Kirche selbst beim Menschen, weil beide vom Herrn sind), denn der Herr fließt in dieses Gute ein, das sein Inwendiges ist, und durch dasselbe in die Neigung zum Wahren, das sein Äußeres ist, und durch diese Neigung in die Lustreize des äußeren Wahren, die im Äußersten sind. Wie es sich mit dem Menschen der Kirche im besonderen verhält, so verhält es sich auch mit der Kirche im allgemeinen, d.h. mit allen, welche zusammen die Kirche des Herrn bilden. Der Grund hiervon ist, weil die ganze Kirche vor dem Herrn wie ein Mensch ist; denn der Himmel des Herrn, mit dem die Kirche eins ausmacht, ist vor Ihm wie ein Mensch, wie man aus dem ersehen kann, was in betreff des Himmels als des Größten Menschen am Ende mehrerer Kapitel der Genesis, des 1. Buches Mose gezeigt wurde. Weil es so ist, so verhält es sich mit dem Menschen der Kirche ebenso, denn der Mensch der Kirche im besonderen ist ein Himmel, eine Kirche und ein Reich des Herrn im kleinsten Abbild.

Mit der Kirche verhält es sich ferner wie mit dem Menschen selbst, insofern bei ihm zwei Quellen des Lebens sind, nämlich das Herz und die Lunge. Bekanntlich ist sein erstes Lebensorgan das Herz und sein zweites Lebensorgan die Lunge, und aus diesen beiden Quellen lebt alles und jedes, was im Menschen ist. Das Herz des Größten Menschen, d.h. des Himmels und der Kirche, bilden aber diejenigen, die in der Liebe zum Herrn sind und in der Liebe gegen den Nächsten, also abgesehen von den Personen die Liebe des Herrn und die Liebe des Nächsten. Die Lunge aber im Größten Menschen,

d.h. im Himmel und in der Kirche, bilden diejenigen, die vom Herrn in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und daher im Glauben sind, somit abgesehen von den Personen die Liebtätigkeit und der Glaube vom Herrn. Aber die übrigen Eingeweide und Glieder in jenem Größten Menschen bilden diejenigen, die im äußeren Guten und Wahren sind, somit abgesehen von den Personen das äußere Gute und Wahre, durch welches das inwendige Wahre und Gute eingeführt werden kann. Wie nun das Herz zuerst in die Lunge einfließt und durch diese in die Eingeweide und Glieder des Leibes, so auch der Herr durch das Gute der Liebe in die inneren Wahrheiten und durch diese in das äußere Wahre und Gute.

Hieraus kann man ersehen, daß auf Erden durchaus eine Kirche sein muß, und daß ohne sie das Menschengeschlecht zugrunde gehen müßte; denn dann wäre es, wie ein Mensch, wenn er stirbt, d.h. wenn die Lunge und das Herz aufhören, sich zu bewegen. Aus diesem Grund wird vom Herrn vorgesehen, daß auf Erden immer eine Kirche sich befindet, wo der Herr geoffenbart ist durch das göttlich Wahre, das von Ihm kommt. Dieses göttlich Wahre ist auf unserer Erde das Wort. Daß es so ist, glaubt heutzutage kaum jemand, weil man nicht glaubt, daß alles Leben des Menschen durch den Himmel vom Herrn kommt; denn der Mensch meint, das Leben sei in ihm, und dieses könne bestehen ohne Zusammenhang mit dem Himmel,

d.h. durch den Himmel vom Herrn, während doch diese Meinung eine grundfalsche ist.

Hieraus wird nun klar, wie es zu verstehen ist, daß eine Verbindung durch das Gute der Liebtätigkeit besteht mit denen, die in wenigen Wahrheiten sind und doch belehrt zu werden wünschen, und durch diese mit denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind, was bezeichnet wird durch das „Ruhen- und Freilassen des Landes im siebenten Jahr, und daß alsdann die Dürftigen deines Volkes essen sollen, und ihr Übriggelassenes essen soll das Wild des Feldes“.

Aber über das oben Erwähnte sehe man, was früher gezeigt wurde, nämlich daß der Himmel vor dem Herrn wie ein Mensch sei, und daß ebendarum der Himmel der Größte Mensch heiße: Nr. 1276, 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3751. 4218-4228, 2998, 3624-3649, 3741-3751, 4218-4228;

ebenso die Kirche des Herrn, weil das Reich des Herrn auf Erden die Kirche ist, die eins ausmacht mit dem Reich des Herrn in den Himmeln: Nr. 4060, 7396, 9216,

daß der Mensch der Kirche ein Himmel und eine Kirche im besonderen sei: Nr. 1900, 1902, 3624-3631, 3634, 3884, 4292, 4523, 4524, 4625, 6013, 6057. Daß diejenigen, die in der Liebe zum Herrn und in der Liebe gegen den Nächsten sind das Gebiet des Herzens im Größten Menschen, und die, welche in der Liebtätigkeit und daher im Glauben vom Herrn sind das Gebiet der Lunge bilden: Nr. 3635, 3883-3896. Daß alles Leben des Menschen durch den Himmel vom Herrn einfließe: Nr. 2536, 2706, 2886-2889, 2893, 3001, 3318, 3484, 3742, 3743, 4151, 5846, 5850, 5986, 6053-6058, 6189-6215, 6307-6327, 6466-6495, 6598-6626, 6982, 6985-6996, 7004, 7055, 7056, 7058, 7147, 7270, 7343, 8321, 8685, 8701, 8717, 8728, 9110, 9111, 9216. Daß ein Zusammenhang des Himmels mit dem Menschen stattfinde: Nr. 9216;

und daß ohne eine Kirche auf Erden das Menschengeschlecht zugrunde gehen würde: Nr. 468, 637, 2853, 4545.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

from the Writings of Emanuel Swedenborg

 

Himmlische Geheimnisse #7270

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7270. „Du sollst reden alles, was Ich dir gebieten werde, und Aharon, dein Bruder, soll zu Pharao reden“, 2 Mose 7:2, bedeutet die Aufnahme des göttlichen Einflusses und die Mitteilung.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der reden soll, sofern er das göttlich Wahre bezeichnet; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, sofern er die daher stammende Lehre ist, wovon Nr. 7089; aus der Bedeutung von reden, sofern es der Einfluß und die Aufnahme desselben ist, wovon Nr. 5797; und aus der Bedeutung von gebieten, sofern es ebenfalls den Einfluß bezeichnet, wovon Nr. 5486, 5732, hier die Aufnahme des Einflusses.

Hieraus wird klar, daß durch „reden“ der mittelbare Einfluß des göttlichen Wahren in die Lehre, d.h. bei dem Lehrenden bezeichnet wird, denn es wird darunter verstanden, daß Mose, der das göttlich Wahre, reden sollte, was Jehovah gebieten würde, zu Aharon, der die Lehre oder der Lehrende ist, somit zu demjenigen, der es mitteilen sollte; und daß durch „gebieten“ der unmittelbare göttliche Einfluß in das göttliche Gesetz bezeichnet wird, das vorgebildet wird durch Mose.

Wie dieses zu verstehen sei, kann aus dem erhellen, was Nr. 7009, 7010 gesagt wurde, daß nämlich Mose das Wahre vorbildet, das unmittelbar vom Göttlichen und daß Aharon das Wahre vorbildet, das mittelbar ausgeht. Wer nicht weiß, wie es sich mit der Ordnung in aufeinanderfolgenden Dingen verhält, der weiß auch nicht, wie es sich mit dem Einfluß verhält, deshalb soll es mit wenigem gesagt werden:

Das Wahre, das unmittelbar vom Herrn ausgeht, kann, weil es aus dem Göttlich-unendlichen Selbst kommt, durchaus nicht von irgendeinem lebendigen Wesen, das endlich ist, aufgenommen werden, somit auch nicht von irgendeinem Engel. Deshalb hat der Herr nacheinanderfolgende Sphären (oder Substanzen) [successiva] geschaffen als Mittel, durch die das unmittelbar ausgehende göttlich Wahre mitgeteilt werden könnte. Aber das erste aus diesem Hervorgehende ist vom Göttlichen noch zu voll, als daß es schon von irgendeinem lebendigen Wesen, das endlich ist, somit von einem Engel aufgenommen werden könnte. Deswegen schuf Er noch ein weiter Folgendes, mittels dessen das unmittelbar ausgehende göttlich Wahre einigermaßen aufnahmsfähig wurde; dieses weiter Folgende ist das göttlich Wahre, das im Himmel ist. Die beiden ersten sind über den Himmeln und sind gleichsam aus einem Flammenmeer hervorstrahlende Gürtel, welche die Sonne umgeben, die der Herr ist. So beschaffen ist die aufeinanderfolgende Ordnung bis zu dem Himmel, der dem Herrn am nächsten und der dritte Himmel ist, wo die Unschuldigen und die Weisen sich befinden. Von da aus setzt sich (die Ordnung) allmählich fort, bis zum letzten Himmel und vom letzten Himmel bis zum Sinnlichen und Leiblichen des Menschen, das den Einfluß zuletzt aufnimmt.

Hieraus ergibt sich, daß ununterbrochene Aufeinanderfolgen stattfinden vom Ersten, d.h. vom Herrn, bis zum Letzten, das beim Menschen ist, ja sogar zum Letzten, das in der Natur ist. Das Letzte, das beim Menschen wie auch in der Natur, ist beziehungsweise träg und daher kalt, und verhältnismäßig allgemein und daher dunkel. Hieraus geht auch hervor, daß durch jenes Aufeinanderfolgen ein ununterbrochener Zusammenhang aller Dinge mit dem Ur-Sein stattfindet.

Diesem Aufeinanderfolgen gemäß verhält sich der Einfluß; denn das göttlich Wahre, das unmittelbar vom göttlich Guten ausgeht, fließt allmählich ein und auf seinem Wege, d.h. bei jeder neuen Stufe wird es allgemeiner, somit gröber und dunkler, auch wird es langsamer, somit träger und kälter. Hieraus erhellt, wie beschaffen die göttliche Ordnung der aufeinanderfolgenden (Sphären) und der aus ihnen herkommenden Einflüsse ist. Es ist aber wohl zu merken, daß das göttlich Wahre, das in den dritten Himmel, der dem Herrn am nächsten ist, einfließt, zugleich auch ohne eine aufeinanderfolgende Gestaltung bis in das Letzte der Ordnung einfließt und hier vom Ersten aus unmittelbar auch das Ganze und Einzelne regiert und besorgt. Dadurch werden die aufeinanderfolgenden Sphären in ihrer Ordnung und in ihrem Zusammenhang erhalten.

Daß es sich so verhält, kann man auch einigermaßen ersehen aus dem den Gelehrten in der Welt nicht unbekannten Grundsatze, daß es nur eine einzige Substanz gibt, welche (die wesentliche) Substanz ist, und daß die übrigen Dinge nur Formationen aus dieser Substanz sind, und daß in den Formationen jene einzige Substanz regiert, nicht nur als Form, sondern auch als Nicht-Form (oder Wesen) wie in ihrem Ursprung. Wenn es nicht so wäre, so könnte das Formierte durchaus nicht bestehen und wirken. Doch dieses soll nur für den Einsichtsvolleren gesagt sein.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.