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1 Mose 24:36

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36 Dazu hat Sara, meines HERRN Weib, einen Sohn geboren meinem HERRN in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat.

Iz Swedenborgovih djela

 

Himmlische Geheimnisse #4844

Proučite ovaj odlomak

  
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4844. „Bleibe Witwe im Hause deines Vaters“, 1 Mose 38:11, bedeutet Entfremdung von ihm.

Dies kann daraus erhellen, daß er damit wollte, sie solle weggehen und nicht wieder zu ihm kommen. Er sagte zwar, sie solle dort bleiben, bis sein Sohn Schelah groß sein würde, aber dennoch dachte er, daß sie seinem Sohn Schelah nicht gegeben werden solle, denn er sagte: sonst möchte auch dieser sterben, wie seine Brüder, und dies bewährte er auch mit der Tat, wie aus 1 Mose 38:14 erhellt: „Thamar sah, daß Schelah heranwuchs und daß sie ihm nicht gegeben wurde zum Weibe“. Hieraus folgt nun, daß durch jene Worte bezeichnet wird, daß er sie von ihm entfremdete; d.h. im inneren Sinn die das Geistige und Himmlische vorbildende Kirche, die durch Thamar vorgebildet wird: Nr. 4811, 4831, von der jüdischen Kirche, die durch Jehudah (bezeichnet wird); denn sie konnten nicht übereinstimmen, weil das Judentum bloß ein Vorbild der Kirche war, nicht aber eine vorbildliche Kirche: Nr. 4307, 4500; denn sie erkannte das Äußere an, nicht aber das Inwendige.

Die Witwe bedeutet auch das Wahre der Kirche ohne sein Gutes, weil die Gattin im vorbildlichen Sinn das Wahre bedeutet und der Gatte das Gute: Nr. 4823, 4843, deshalb ist die Gattin ohne den Gatten das Kirchenwahre ohne sein Gutes, und wenn von ihr gesagt wird, sie sei im Haus ihres Vaters geblieben, so wird bezeichnet, daß das Kirchenwahre entfremdet, wie auch, daß es in seinem Hause nicht aufgenommen wurde. Das konnte auch die jüdische Völkerschaft nicht, weil sie nicht im Guten, sondern im Bösen war.

Die Witwe wird im Wort oft erwähnt, und wer den inneren Sinn nicht weiß, kann nicht anders glauben, als daß durch Witwe bezeichnet wird eine Witwe; aber durch Witwe wird im inneren Sinn daselbst das Kirchenwahre ohne das Gute bezeichnet, d.h. diejenigen, die im Wahren sind ohne das Gute und dennoch verlangen, im Guten zu sein, folglich die, welche sich gerne durch das Gute leiten lassen; der Gatte ist das Gute, das leiten sollte. Solche wurden in der Alten Kirche durch die Witwen im guten Sinn verstanden, mochten es Frauen oder Männer sein, denn die Alte Kirche unterschied den Nächsten, gegen den man Liebtätigkeit üben sollte, in mehrere Klassen: einige nannte sie Arme, einige Elende und Niedergebeugte, einige Gebundene im Gefängnis, einige Blinde und Lahme, einige Fremdlinge, Waisen und Witwen, und je nach ihren Beschaffenheiten richteten sie die Werke der Liebtätigkeit ein. Ihre Lehren gaben dazu Anweisung; jene Kirche kannte keine anderen Lehren. Deshalb haben die, welche zu damaliger Zeit lebten, gemäß ihren Lehren sowohl gelehrt als geschrieben; mithin, wenn sie Witwen nannten, verstanden sie nichts anderes als solche, die im Wahren ohne das Gute waren und dennoch verlangten, durch das Gute geleitet zu werden.

Hieraus wird auch klar, daß die Lehren der Alten Kirche dasjenige lehrten, was sich auf die Liebtätigkeit und den Nächsten bezieht und ihre Erkenntnisse und ihr Wißtümliches den Zweck hatten, daß sie erkennen möchten, was die äußeren Dinge bezeichneten; denn es war eine das Geistige und Himmlische vorbildende Kirche. Geistige und himmlische Dinge, die vorgebildet und bezeichnet wurden, waren es deshalb, die durch die Lehren und Wissenschaften erlernt wurden, aber diese Lehren und diese Erkenntnisse sind heutzutage ganz in Vergessenheit gekommen, und zwar so sehr, daß man nicht weiß, daß sie existiert haben. An deren Stelle sind die Lehren des Glaubens getreten; wenn diese (gleichsam) verwitwet und von den Lehren der Liebtätigkeit getrennt sind, dann lehren sie beinahe nichts; denn die Lehren der Liebtätigkeit lehren, was gut, hingegen die Lehren des Glaubens, was wahr ist, und das Wahre lehren ohne das Gute heißt, wandeln als ein Blinder; denn das Gute ist es, was lehrt und leitet und das Wahre ist es, was gelehrt und geleitet wird. Zwischen jenen beiden Lehren ist ein so großer Unterschied wie zwischen Licht und Finsternis. Wird die Finsternis nicht durch das Licht erleuchtet, d.h. das Wahre nicht durch das Gute oder der Glaube durch die Liebtätigkeit, dann ist es lauter Finsternis.

Daher kommt es, daß niemand aus innerer Anschauung, folglich auch nicht aus Innewerden weiß, ob das Wahre wahr sei, sondern aus der Lehre, die man in der Knabenzeit aufgefaßt und im erwachsenen Alter begründet hat. Daher kommt es ferner, daß die Kirchen so sehr voneinander abweichen und die eine das für wahr erklärt, was die andere für falsch, und daß sie gar nicht zusammenstimmen.

Daß durch Witwen im guten Sinn solche bezeichnet werden, die im Wahren ohne das Gute sind, aber doch verlangen, durch das Gute geleitet zu werden, kann aus den Stellen im Wort erhellen, wo die Witwen genannt werden, wie bei

Psalm 146:7-9: „Jehovah ist es, der Recht schafft den Unterdrückten, der Brot gibt den Hungrigen, Jehovah, der löset die Gebundenen, Jehovah, der öffnet die Blinden, Jehovah, der aufrichtet die Gebeugten, Jehovah, der liebt die Gerechten, Jehovah, der behütet die Fremdlinge, die Waise und die Witwe erhält“: hier ist im inneren Sinn von denjenigen die Rede, die vom Herrn in den Wahrheiten belehrt und zum Guten geleitet werden; aber einige von ihnen werden genannt Unterdrückte, einige Hungrige, einige Gebundene, Blinde, Gebeugte, Fremdlinge, Waisen, Witwen, und das ihrer Beschaffenheit gemäß. Die Beschaffenheit aber kann niemand wissen als aus dem inneren Sinn. Die Lehren der Alten Kirche haben dies gelehrt.

Hier, wie in mehreren anderen Stellen werden nebeneinander genannt der Fremdling, die Waise und die Witwe, weil durch den Fremdling diejenigen bezeichnet werden, die in den Wahrheiten des Glaubens belehrt sein wollen: Nr. 1463, 4444, durch den Waisen die, welche im Guten sind ohne das Wahre und verlangen, durch das Wahre zum Guten geleitet zu werden und durch die Witwe die, welche im Wahren sind ohne das Gute und verlangen, durch das Gute zum Wahren geleitet zu werden. Jene drei werden hier und sonst im Wort nebeneinander genannt, weil sie im inneren Sinne eine Klasse bilden, denn durch sie werden zusammen diejenigen bezeichnet, die belehrt und zum Guten und Wahren geleitet werden wollen.

Psalm 68:6: „Der Vater der Waisen und der Richter der Witwen ist Gott in der Wohnung seiner Heiligkeit“: Waisen für diejenigen, die wie Kinder im Guten der Unschuld sind, aber noch nicht im Wahren; deren Vater heißt der Herr, weil Er wie ein Vater sie leitet, und zwar durch das Wahre ins Gute, nämlich ins Gute des Lebens oder der Weisheit. Witwen für diejenigen, die wie die Erwachsenen im Wahren sind, aber noch nicht im Guten; deren Richter heißt der Herr, weil Er sie leitet, und zwar durch das Gute ins Wahre, nämlich ins Wahre der Einsicht; denn durch den Richter wird der Führer bezeichnet. Das Gute ohne das Wahre, das durch Waise bezeichnet ist, wird zum Guten der Weisheit durch die Lehre des Wahren; und das Wahre ohne das Gute, das unter Witwe verstanden ist, wird zum Wahren der Einsicht durch das Leben des Guten.

Jesaja 10:1, 2: „Wehe denen, die da einsetzen Satzungen des Unrechts, abzulenken vom Gericht die Armen und ins Gericht zu bringen die Elenden Meines Volkes, daß die Witwen ihre Beute sind und sie die Waisen berauben“: hier wird durch Arme, Elende, Witwen und Waisen nicht diese bezeichnet, sondern die, welche in geistiger Beziehung solche sind; und weil in der jüdischen Kirche, wie in der Alten, alles vorbildlich war, so war es auch das Wohltun gegen Waisen und Witwen; denn alsdann wurde im Himmel die Liebtätigkeit gegen diejenigen, die in geistigem Sinn solche waren, vorgebildet.

Jeremia 22:3: „Tut Gericht und Gerechtigkeit und reißet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers, und den Fremdling, den Waisen und die Witwe betrüget nicht und tut nicht Gewalt und vergießet nicht unschuldiges Blut an diesem Ort“: auch hier werden durch den Fremdling, die Waise und die Witwe die bezeichnet, die in geistiger Beziehung solche sind; denn in der geistigen Welt oder im Himmel weiß man nicht, wer ein Fremdling, wer eine Waise und wer eine Witwe; denn dort sind nicht auch solche, die in der Welt solche waren. Deswegen werden diese Worte, wenn sie vom Menschen gelesen werden, von den Engeln nach ihrem geistigen oder inneren Sinn begriffen.

Ezechiel 22:6, 7: „Siehe, die Fürsten Israels ein jeglicher seinem Arm gemäß, sind in dir gewesen, daß sie Blut vergössen, Vater und Mutter haben sie verachtet in dir, gegen den Fremdling haben sie gehandelt mit Unterdrückung in dir, den Waisen und die Witwe haben sie betrogen in dir“.

Maleachi 3:5: „Treten werde Ich zu euch ins Gericht und werde sein ein eilender Zeuge gegen die Zauberer und gegen die, so falsch schwören und gegen die Unterdrücker des Lohns des Tagelöhners, der Witwe und der Waisen und ablenken den Fremdling und Mich nicht fürchten“.

2. Mose 22:20-23: „Den Fremdling sollst du nicht drücken und ihn nicht bedrängen, irgendeine Witwe oder Waise sollt ihr nicht beleidigen; wirst du ihn beleidigen, ja beleidigen, und wird er schreien, ja schreien zu Mir, so werde Ich hören, ja hören sein Geschrei, und entbrennen wird Mein Zorn und töten werde Ich euch mit dem Schwert, daß eure Weiber Witwen werden, und eure Söhne Waisen“: dieses, wie alle übrigen Gebote, Gerichte und Satzungen in der jüdischen Kirche, war vorbildlich, und sie wurden auch angehalten, im Äußeren so zu tun und durch solches das Inwendige der Liebtätigkeit vorzubilden, obwohl sie keine Liebtätigkeit hatten oder es aus keiner inwendigen Neigung taten. Das Inwendige wäre gewesen, aus Neigung in den Wahrheiten belehren und durch Wahrheiten zum Guten zu leiten diejenigen, die in Unwissenheit waren, und durch das Gute zu den Wahrheiten diejenigen, die im Wissen waren; dann hätten sie Gutes getan im geistigen Sinn dem Fremdling, dem Waisen und der Witwe. Damit aber dennoch das Äußere bleiben sollte um der Vorbildung willen, deshalb war unter den auf dem Berge Ebal ausgesprochenen Verfluchungen: das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugen, 5 Mose 27:19: ihr Recht beugen steht für: das Gegenteil tun, d.h. durch Belehrung und Leben zum Falschen und Bösen leiten.

Weil auch andere des Guten und Wahren berauben und dasselbe eigener Ehre wegen und aus Eigennutz sich zueignen ein Gegenstand der Verfluchungen war, deshalb sprach der Herr, Matthaeus 23:14; Lukas 20:47: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, weil ihr fresset die Häuser der Witwen, und zwar unter dem Vorwand, daß ihr lange Gebete haltet, um des willen werdet ihr um so mehr Verdammnis empfangen“: die Häuser der Witwen fressen bedeutet, diejenigen der Wahrheiten berauben, die sich danach sehnen, und Falsches lehren.

Ebenso war es vorbildlich, daß das auf den Feldern, in den Ölgärten und Weinbergen Zurückgelassene dem Fremdling, der Waise und der Witwe gehören sollte“: 5 Mose 24:19-22, ferner daß sie, „wenn sie vollendet hatten zu entrichten die Zehnten ihres Einkommens im dritten Jahr, geben sollten dem Fremdling, den Waisen und den Witwen, daß sie essen möchten in ihren Toren und satt werden“: 5 Mose 26:12, 13. Weil der Herr allein es ist, der belehrt und zum Guten und Wahren leitet, wird bei Jeremia 49:10, 11 gesagt: „Verlasse deine Waisen, Ich werde sie lebendig machen, und die Witwen werden auf Mich trauen“; und 5 Mose 10:18: „Jehovah schaffet das Recht der Waisen und der Witwen und liebet den Fremdling, ihm zu geben Brot und Kleid“: Brot für das Gute der Liebe: Nr. 2165, 2177, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735; Kleid für das Wahre des Glaubens: Nr. 4545, 4763. Daß Elias, als Hunger war, weil es nicht regnete im Lande, gen Sarepta zu einer Witwe gesandt wurde und sie um einen kleinen Kuchen bat, den sie zuerst machen und ihm geben sollte, und für sie selbst und ihren Sohn nachher, und daß dann der Topf (Kad) mit Mehl nicht aufgebraucht werden und der Ölkrug nicht Mangel haben sollte, 1 Koenige 17:1-13, war vorbildlich, wie alles übrige, was von Elias und was überhaupt im Wort erwähnt wird. Der Hunger, der im Land war, weil es nicht regnete, bildete die Verwüstung des Wahren in der Kirche vor: Nr. 1460, 3364, die Witwe in Sarepta diejenigen außerhalb der Kirche, die nach dem Wahren verlangen, der Kuchen, den sie zuerst machen sollte, das Gute der Liebe zum Herrn: Nr. 2177, den sie aus ihrer zwar kleinen Kraft mehr als sich selber und ihren Sohn lieben sollte. Der Mehl-Kad bedeutet das Wahre aus dem Guten: Nr. 2177, und der Ölkrug die Liebtätigkeit und die Liebe: Nr. 886, 3728, 4582. Elias bildet das Wort vor, durch das solches (bewirkt wird): Nr. 2762. Dieses wird im inneren Sinn auch durch des Herrn Worte verstanden bei

Lukas 4:24-26: „Kein Prophet ist angenehm in seinem Vaterland; in Wahrheit sage ich euch: viele Witwen waren in den Tagen des Elias in Israel, da der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate lang, während großer Hunger herrschte über das ganze Land; zu keiner derselben jedoch wurde Elias gesandt, als gen Sarepta in Zidon, zu einer Witwe“: d.h. zu denjenigen außerhalb der Kirche, die nach dem Wahren verlangen. Die Witwen aber innerhalb der verwüsteten Kirche, zu denen Elias nicht gesandt wurde, sind die, welche nicht im Wahren sind, weil nicht im Guten; denn wo kein Gutes, da ist auch kein Wahres, mag immerhin bei ihnen das Wahre in äußerer Form als wahr erscheinen, sondern es ist wie eine Schale ohne Kern. Die, welche in einem solchen Wahren und auch die im Falschen sind, werden durch Witwen im entgegengesetzten Sinn bezeichnet, so bei

Jesaja 9:13, 14, 16: „Ausrotten wird Jehovah aus Israel Haupt und Schwanz, Zweig und Rohr an einem Tag, der Greis und der Geehrte von Ansehen ist das Haupt, und der Prophet, der Lehrer der Lüge, ist der Schwanz. Darum wird Sich der Herr über die Jünglinge desselben nicht freuen und über seine Waisen und über seine Witwen nicht erbarmen“.

Jeremia 15:7-9: „Worfeln werde Ich sie mit der Worfschaufel in den Toren des Landes, kinderlos machen, verderben werde Ich Mein Volk. Von ihren Wegen haben sie sich nicht bekehrt, zahlreicher sind Mir geworden seine Witwen als der Sand der Meere; kommen lassen werde Ich ihnen über die Mutter der jungen Mannschaft einen Verwüster am Mittage; es wird verschmachten, die sieben geboren hatte, sie soll aushauchen ihre Seele, untergehen soll ihre Sonne, während es noch Tag ist“.

Klagelieder 5:2, 3: „Unser Erbe ist den Fremden zugewandt, unsere Häuser den Ausländern, Waisen sind wir geworden, vaterlos, unsere Mütter sind wie Witwen“.

Weil durch Witwen diejenigen bezeichnet wurden, die nicht im Wahren sind, weil nicht im Guten, darum war es eine Schmach für die Kirchen, auch für die, welche im Falschen aus dem Bösen waren, Witwen genannt zu werden, wie bei

Offenbarung 18:7, 8: „In ihrem Herzen sprach sie: ich sitze als Königin und Witwe bin ich nicht und Trauer werde ich wohl nicht sehen. Darum werden an einem Tage kommen ihre Plagen, Tod und Trauer und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden“: hier von Babel. Ebenso von derselben bei

Jesaja 47:8, 9: „Höre dies, du Üppige, sicher Sitzende, die du sagst in deinem Herzen: ich bin es, und niemand sonst wie ich; nicht werde ich sitzen als Witwe, ich werde nicht erfahren Kinderlosigkeit; nun aber werden über dich kommen diese zwei Übel plötzlich an einem Tag, Kinderlosigkeit und Witwenschaft.

Aus diesem nun kann erhellen, was Witwe im inneren Sinn des Wortes bedeutet; und weil Witwe das Kirchenwahre ohne sein Gutes vorbildete und daher auch bezeichnete, sofern die Gattin das Wahre und der Gatte das Gute ist, darum war es in den Alten Kirchen, wo alles und jedes vorbildete, den Priestern verboten, eine Witwe zur Frau zu nehmen, die nicht die Witwe von einem Priester war, worüber 3 Mose 21:13-15: „Der Hohepriester soll eine Frau in ihrer Jungfrauschaft nehmen; eine Witwe oder Verstoßene oder Verdorbene oder Buhlerin soll er nicht nehmen, sondern eine Jungfrau von seinen Völkern soll er zur Frau nehmen“; und wo vom neuen Tempel (die Rede ist) und vom neuen Priestertum, bei Ezechiel 44:22: „Die Priester Leviten sollen keine Witwe oder Verstoßene sich zu Weibern nehmen, sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel; eine Witwe jedoch, welche die Witwe von einem Priester gewesen, sollen sie nehmen“: denn die Jungfrauen, die sie ehelichen sollten, bildeten vor und bezeichneten daher die Neigung zum Wahren; auch eine Witwe von einem Priester die Neigung zum Wahren vom Guten; denn Priester im vorbildlichen Sinn bezeichnet das Gute der Kirche; darum durften auch die Witwen von einem Priester, die kinderlos waren, von den Opfern oder vom Heiligen essen“: 3 Mose 22:12, 13. Daß dies die Bedeutung der Witwe ist, wußten die Angehörigen der Alten Kirche aus ihren Lehren; denn die Lehren, die sie hatten, waren Lehren der Liebe und Liebtätigkeit, die unzählig vieles enthielten, was heutzutage ganz vergessen ist. Aus jenen wußten sie, welche Liebtätigkeit sie üben sollten oder welche Pflicht sie hatten gegen den Nächsten, die Witwen genannt wurden oder Waisen oder Fremdlinge, usw.; ihre Erkenntnisse des Wahren und ihre Wissenschaften bestanden darin, daß sie erkannten und wußten, was ihre Kirchenbräuche vorbildeten und bezeichneten, und die, welche unter ihnen wohl unterrichtet waren, wußten, was die Dinge auf Erden und in der Welt vorbildeten, denn sie wußten, daß die ganze Natur eine das Himmelreich vorbildende Schaubühne sei: Nr. 2758, 2989, 2999, 3483. Solche Kenntnisse erhoben ihre Gemüter zu himmlischen Din-gen, und ihre Lehren leiteten zum Leben hin. Nachdem aber die Kirche von der Liebtätigkeit zum Glauben abgelenkt und, mehr noch, nachdem sie den Glauben von der Liebtätigkeit getrennt und jenen ohne diese und ihre Werke zum seligmachenden gemacht hatte, da konnten die Gemüter nicht mehr durch Erkenntnisse zu himmlischen Dingen erhoben noch durch Lehren zum Leben hingeleitet werden, bis es so weit kam, daß endlich kaum jemand noch glaubt, es gebe ein Leben nach dem Tod und kaum jemand weiß, was das Himmlische ist. Daß es einen geistigen Sinn des Wortes gibt, der nicht im Buchstaben erscheint, das kann man nicht einmal glauben; so verschlossen sind die Gemüter.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Lukas 5

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1 Es begab sich aber, da sich das Volk zu ihm drängte, zu hören das Wort Gottes, daß er stand am See Genezareth

2 und sah zwei Schiffe am See stehen, die Fischer aber waren ausgetreten und wuschen ihre Netze.

3 Da trat er in der Schiffe eines, welches Simons war, und bat ihn, daß er's ein wenig vom Lande führte. Und er setzte sich und lehrte das Volk aus dem Schiff.

4 Und als er hatte aufgehört zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Höhe und werfet eure Netze aus, daß ihr einen Zug tut.

5 Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen.

6 Und da sie das taten, beschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz zerriß.

7 Und sie winkten ihren Gesellen, die im andern Schiff waren, daß sie kämen und hülfen ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Schiffe voll, also daß sie sanken.

8 Da das Simon Petrus sah, fiel er Jesu zu den Knieen und sprach: HERR, gehe von mir hinaus! ich bin ein sündiger Mensch.

9 Denn es war ihn ein Schrecken angekommen, ihn und alle, die mit ihm waren, über diesen Fischzug, den sie miteinander getan hatten;

10 desgleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gesellen. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; denn von nun an wirst du Menschen fangen.

11 Und sie führten die Schiffe zu Lande und verließen alles und folgten ihm nach.

12 Und es begab sich, da er in einer Stadt war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Da der Jesum sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: HERR, willst du, so kannst du mich reinigen.

13 Und er streckte die Hand aus und rührte ihn an und sprach: Ich will's tun; sei gereinigt! Und alsobald ging der Aussatz von ihm.

14 Und er gebot ihm, daß er's niemand sagen sollte; sondern "gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten, ihnen zum Zeugnis".

15 Es kam aber die Sage von ihm immer weiter aus, und kam viel Volks zusammen, daß sie ihn hörten und durch ihn gesund würden von ihren Krankheiten.

16 Er aber entwich in die Wüste und betete.

17 Und es begab sich auf einen Tag, daß er lehrte; und es saßen da die Pharisäer und Schriftgelehrten, die da gekommen waren aus allen Märkten in Galiläa und Judäa und von Jerusalem. Und die Kraft des HERRN ging von ihm, und er half jedermann.

18 Und, siehe, etliche Männer brachten einen Menschen auf seinem Bette, der war gichtbrüchig; und sie suchten, wie sie ihn hineinbrächten und vor ihn legten.

19 Und da sie vor dem Volk nicht fanden, an welchen Ort sie ihn hineinbrächten, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hernieder mit dem Bettlein mitten unter sie, vor Jesum.

20 Und da er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

21 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, zu denken und sprachen: Wer ist der, daß er Gotteslästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben denn allein Gott?

22 Da aber Jesus ihre Gedanken merkte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denket ihr in euren Herzen?

23 Welches ist leichter: zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle?

24 Auf das ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Macht hat, Auf Erden Sünden zu vergeben, (sprach er zu dem Gichtbrüchigen): Ich sage dir stehe Auf und hebe dein Bettlein Auf und gehe heim!

25 Und alsbald stand er auf vor ihren Augen und hob das Bettlein auf, darauf er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott.

26 Und sie entsetzten sich alle und priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.

27 Und darnach ging er aus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!

28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.

29 Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Hause, und viele Zöllner und andere saßen mit ihm zu Tisch.

30 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer murrten wider seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern?

31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

32 Ich bin gekommen zu rufen die Sünder zur Buße, und nicht die Gerechten.

33 Und sie sprachen zu ihm: Warum fasten des Johannes Jünger so oft und beten so viel, desgleichen der Pharisäer Jünger; aber deine Jünger essen und trinken?

34 Er sprach aber zu ihnen: Ihr könnt die Hochzeitleute nicht zu fasten treiben, solange der Bräutigam bei ihnen ist.

35 Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten.

36 Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand flickt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; sonst zerreißt er das neue, und der Lappen vom neuen reimt sich nicht auf das alte.

37 Und niemand faßt Most in alte Schläuche; sonst zerreißt der Most die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche kommen um.

38 Sondern den Most soll man in neue Schläuche fassen, so werden sie beide erhalten.

39 Und niemand ist, der vom alten trinkt und wolle bald den neuen; denn er spricht: Der alte ist milder.