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Über das weiße Pferd in der Offenbarung #1

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1. Über das weiße Pferd in der Offenbarung 19 Bei Johannes in der Offenbarung wird das WORT seinem geistigen oder inneren Sinn nach also beschrieben:

„Ich sah den Himmel offen, und siehe ein weißes Pferd und Der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und richtet und streitetmit Gerechtigkeit. Seine Augen wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt viele Diademe. Er hatte einen Namen geschrieben, den niemand weiß, außer Ihm; und Er war angetan mit einem Gewand, in Blut getaucht, und Sein Name heißt das Wort Gottes. Und die Heere in den Himmeln folgten Ihm auf weißen Pferden, in weißen und reinen Byssus gekleidet; und auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte steht ein Name geschrieben: König der Könige und Herr der Herren:" Offenbarung 19:11-14, 16.

Was dieses imeinzelnen in sich schließt, kann niemand wissen, außer aus dem inneren Sinn; offenbar ist, daß alles einzelne etwas Vorbildliches und Bezeichnendes ist, nämlich der Himmel, der offen; das Pferd, das weiß war; Der darauf saß, daß Er mit Gerechtigkeit richte und streite; daß Seine Augen wie eine Feuerflamme; daß auf Seinem Haupt viele Diademe; daß Er einen Namen hatte, den niemand weiß, außer Ihm; daß Er angetan war mit einem Gewand in Blut getaucht; daß die Heere in den Himmeln Ihm auf weißen Pferden folgten; daß sie in reinen und weißen Byssus gekleidet waren, und daß auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte ein Name geschrieben stand; es ist klar gesagt, daß Er das WORT sei, und daß der Herr es sei, Der das WORT ist; denn es heißt: „Sein Name heißt das Wort Gottes;" und hierauf: „auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte steht ein Name geschrieben: König der Könige und Herr der Herren."

Durch die Auslegung der einzelnen Worte wird offenbar, daß hier das WORT nach seinem geistigen oder inneren Sinn beschrieben wird; daß der Himmel offen ist, bildet vor und bedeutet, daß der innere Sinn des WORTES im Himmel gesehen wird, und daher von denjenigen in der Welt, denen der Himmel geöffnet ist; das Pferd, das weiß war, bildet vor und bedeutet das Verständnis des WORTES seinem Inneren nach; daß das weiße Pferd dies bedeute, wird aus demfolgenden klar werden; daß Der darauf saß, der Herr als WORT, also das WORT ist, steht fest, denn es wird gesagt: Sein Name heißt das Wort Gottes; ›Treu, und Der mit Gerechtigkeit richtet‹ heißt Er aus dem Guten; und ›Wahrhaftig, und Der mit Gerechtigkeit streitet‹ heißt, Er aus dem Wahren, denn der Herr selbst ist die Gerechtigkeit; Seine Augen wie eine Feuerflamme, bezeichnen das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe; auf Seinem Haupt viele Diademe, bezeichnen alles Gute und Wahre des Glaubens; Er hatte einen Namen geschrieben den niemand weiß, außer Ihm, bedeutet, daß niemand sieht, wie beschaffen das WORT im inneren Sinn ist, als Er, und wem Er es offenbart; angetan mit einem Gewand in Blut getaucht, bezeichnet das WORT im Buchstaben, dem Gewalt angetan worden; die Heere in den Himmeln, die Ihm auf weißen Pferden folgten, bezeichnen diejenigen, die im Verständnis des WORTES seinem Inneren nach sind; in weißen und reinen Byssus gekleidet, bezeichnet diesel ben im Wahren aus dem Guten; auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte ein Name geschrieben, bezeichnet das Wahre und das Gute, und ihre Beschaffenheit. Hieraus, und aus dem, was vorhergeht, und was folgt, erhellt, daß hier verkündet wird, es werde um die letzte Zeit der Kirche der geistige oder innere Sinn des WORTES erschlossen werden; was aber dann geschehen werde, wird ebenfalls daselbst beschrieben: Offenbarung 19:17-21.

Daß dies durch jene Worte bezeichnet wird, braucht nicht hier dargelegt zu werden, weil das einzelne gezeigt worden ist in den »Himmlischen Geheimnissen « als: Daß der Herr das WORT ist, weil Er das göttlich Wahre ist, 2533, 2803, 2894, 5272, (7835). Daß das WORT das göttlich Wahre ist, 4692, 5075, 9987. Daß, Der auf dem Pferd saß, genannt wird: Der richtet und streitet mit Gerechtigkeit, weil der Herr die Gerechtigkeit ist, und daß der Herr die Gerechtigkeit genannt wird, aus dem Grund, weil Er aus eigener Macht das menschliche Geschlecht erlöst hat, 1813, 2025-2027, 9715, 9809, 10019, 10152. Und daß die Gerechtigkeit das Verdienst ist, das dem Herrn allein angehört, 9715, 9979. Daß die Augen wie eine Feuerflamme das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe bezeichnen, ist, weil Augen den Verstand und das Wahre des Glaubens bezeichnen, 2701, 4403-4421, 4523-4534, 6923, 9051, 10569; und eine Feuerflamme das Gute der Liebe, 934, 4906, 5215, 6314, 6832. Daß die Diademe auf Seinem Haupt alles Gute und Wahre des Glaubens bezeichnen, 114, 3858, 6335, 6640, 9863, 9865, 9868, 9873, 9905. Daß durch einen Namen geschrieben haben, den niemand weiß, außer Ihm, bezeichnet wird, daß niemand sehe, wie beschaffen der innere Sinn des WORTES sei, außer Ihm, und wem Er es offenbare, hat seinen Grund darin, daß der Name die Beschaffenheit einer Sacharja bezeichnet, 144-145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3237, 3421, 6674, 9310. Daß angetan mit einem Gewand in Blut getaucht, das WORT im Buchstaben bezeichnet, dem Gewalt angetan worden ist, weil das Gewand das Wahre bezeichnet, sofern es das Gute umkleidet, 1073, 2576, 5319, 5248, 5954, 9212, 9216, 9952, 10536; insonderheit das Wahre im Letzten, somit das WORT im Buchstaben, 5248, 6918, 9158, 9212; und weil Blut die vom Falschen dem Wahren angetane Gewalt bezeichnet, 374, 1005, 4735, 5476, 9127. Daß die Heere in den Himmeln, die Ihm auf weißen Pferden folgten, diejenigen bezeichnen, die im Verständnis des WORTES seinem Inneren nach sind, ist, weil durch Heere diejenigen bezeichnet werden, die im Wahren und Guten des Himmels und der Kirche sind, 3448, 7236, 7988, 8019, und durch das Pferd das Verständnis, 3217, 5321, 6125, 6400, 6531, 6534, 7024, 8146, 8318, und durch weiß das Wahre, wie es im Licht des Himmels ist, somit das inneren Wahre, 3301, 3993, 4007, 5319. Daß durch gekleidet in weißen und reinen Byssus dieselben, als im Wahren aus dem Guten, bezeichnet werden ist, weil Byssus oder aus Byssus, das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, welches das Wahre aus dem Guten ist, 5319, 9469. Daß ein Name auf das Kleid und die Hüfte geschrieben, das Wahre und das Gute und ihre Beschaffenheit bedeutet, ist, weil das Kleid Wahres bezeichnet, und der Name Beschaffenheit, wie oben, und weil die Hüfte das Gute der Liebe bezeichnet, 3021, 4277, 4280, 9961, 10485. König der Könige und Herr der Herren ist der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, und in Ansehung des göttlich Guten; daß der Herr König genannt wird aus dem göttlich Wahren, 3009, 5068, 6148. Und daß Er Herr genannt wird aus dem göttlich Guten, 4973, 9167, 9194.

Hieraus erhellt, wie das WORT in seinem geistigen oder inneren Sinn beschaffen ist, und daß kein Ausdruck darin enthalten ist, der nicht etwas Geistiges, dem Himmel und der Kirche Angehörendes bezeichne.

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Originally translated by Fedor Goerwitz in 1880. Updated in 2002.

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Himmlische Geheimnisse #3301

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3301. Daß „der haarige Rock“, 1 Mose 25:25, das Wahre des Natürlichen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Rockes, welcher ist ein solches, was ein anderes bekleidet, hier deswegen das Wahre, weil dieses das Gute bekleidet, denn das Wahre ist wie ein Kleid: Nr. 1073, 2576, oder was beinahe das gleiche, das Wahre ist das aufnehmende Gefäß des Guten: Nr. 1469, 1496, 1832, 1900, 2063, 2261, 2269; sodann aus der Bedeutung des Haarigen, welches ist das Natürliche in Ansehung des Wahren.

Das Haar (pilus seu crinis) wird etliche Male im Wort erwähnt und bedeutet dort das Natürliche. Die Ursache ist, weil die Haare Auswüchse im Äußersten des Menschen sind, wie es auch das Natürliche ist in Rücksicht auf sein Vernünftiges und auf das Inwendigere von diesem. Dem Menschen, wenn er im Leibe lebt, scheint es, das Natürliche sei alles in ihm, aber dies ist vom Wahren so weit entfernt, daß das Natürliche vielmehr ein Auswuchs von seinem Inwendigen ist, wie die Haare es sind von dem, was dem Leib angehört; sie gehen auch vom Inneren beinahe ebenso hervor. Daher auch die Menschen, die im Leibesleben eben nur natürlich waren, im anderen Leben, wenn sie ihrem Zustand gemäß sichtbar dargestellt werden, beinahe im ganzen Gesicht behaart erscheinen. Und außerdem wird das Natürliche des Menschen vorgebildet durch Haare; wenn es aus dem Guten ist, durch zierliche und ordentlich gerichtete Haare, wenn aber nicht aus dem Guten, durch unanständige und ungeordnete Haare.

Von diesem Vorbild kommt es, daß die Haare im Wort das Natürliche hauptsächlich in Ansehung des Wahren vorbilden, wie bei

Sacharja 13:4: „Es wird geschehen an jenem Tage, es werden zuschanden werden die Propheten, ein Mann wegen seines Gesichts, wenn er weissaget, und sie werden nicht anziehen einen haarigen Rock, damit sie lügen“: Propheten für diejenigen, die Wahres lehren, hier die Falsches: Nr. 2534; Gesicht für Wahres, hier für Falsches, haariger Rock für das Natürliche in Ansehung des Wahren, und weil es nicht wahr, sondern falsch war, wird gesagt: „damit sie lügen“. Mit solchem wurden die Propheten bekleidet, auf daß sie jenes Wahre, weil es äußerlich, vorbilden sollten.

Darum heißt auch Elias, der Thesbite von einem solchen Ge-wand „ein haariger Mann“: 2 Koenige 1:8; und Johannes, welcher der letzte der Propheten, hatte ein Kleid von Kamelhaaren: Matthaeus 3:4. Daß Kamele Wißtümliches im natürlichen Menschen sind, sehe man Nr. 3048, 3071, 3143, 3145; und daß Wißtümliches ist Wahres des natürlichen Menschen: Nr. 3293. Daß das Haar das Natürliche in Ansehung des Wahren bedeutete, erhellt augenscheinlich von den Nasiräern, denen befohlen wurde, daß „in allen Tagen ihres Nasiräats kein Schermesser gehen sollte über ihr Haupt, bis die Tage erfüllt wären, in denen sie sich enthalten sollten dem Jehovah, und dann sollten sie das Haar ihres Hauptes frei wachsen lassen, und dann sollten sie an der Tür des Zeltes der Zusammenkunft das Haupt ihres Nasiräats scheren und das Haar dann geben auf das Feuer, das unter dem Dankopfer“: 4 Mose 6:5, 18, 19. Dieselben bildeten vor den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, und daher den Menschen der himmlischen Kirche, weil er eine Ähnlichkeit des Herrn: Nr. 51; und das Natürliche jenes Menschen durch das Haar, daher: „als sie geheiligt wurden, sollten sie ihren alten oder vorigen natürlichen Menschen, in den sie geboren waren, ablegen und einen neuen anziehen“, und dies wurde bezeichnet dadurch, daß sie, „wenn erfüllt wären die Tage, in denen sie sich enthalten sollten dem Jehovah, frei wachsen lassen sollten das Haar ihres Hauptes und geben sollten auf das Feuer unter dem Opfer“: denn der Stand des himmlischen Menschen ist, daß er im Guten ist und aus dem Guten alles Wahre weiß und gar nicht aus Wahrem über das Gute, weniger aus Wißtümlichem über das Gute denkt und redet. Man sehe Nr. 202, 337, 2715, 2718, 3246. Außerdem sind die himmlischen Menschen so geartet, daß, ehe sie jenen Zustand ablegen, in einem so starken Natürlichen in Ansehung des Wahren sind, daß sie mit den Höllen kämpfen können, denn das Wahre ist es, das kämpft, gar nicht das Gute; dem Guten können die Höllen nicht einmal von ferne nahen. Daß das Wahre so beschaffen ist und das Gute so beschaffen, sehe man Nr. 1950, 1951. Hieraus wird klar, warum Simson die Stärke vom Haar hatte, worüber wie folgt: „Es erschien der Engel Jehovahs der Mutter Sim-sons und sprach: siehe, du wirst empfangen und gebären einen Sohn, und ein Schermesser soll nicht hinaufkommen auf sein Haupt, es soll sein ein Nasiräer Gottes der Knabe von Mutterleib an“: Richter 13:3, 5. Hernach habe er der Delila angesagt, daß, wenn er geschoren würde, von ihm weichen würde seine Stärke und er schwach würde; und dann sei, als er geschoren war, die Stärke gewichen, und die Philister haben ihn ergriffen; und nachher, als das Haar seines Hauptes zu wachsen anfing, sowie es abgeschoren war, sei die Stärke wieder gekommen, so daß er die Säulen des Hauses wegrückte: Richt. Kapitel 16. Wer sieht nicht, daß in diesem ein himmlisches Geheimnis ist und daß dies niemand weiß, wenn er nicht belehrt über die Vorbilder, daß nämlich der Nasiräer darstellte den himmlischen Menschen und solange er Haar hatte, darstellte das Natürliche jenes Menschen, der in einem so kräftigen und starken Wahren ist. Und weil zu damaliger Zeit alle Vorbilder, die vom Herrn geboten waren, eine solche Bedeutung und Wirkung hatten, daher kam dem Simson Stärke zu. Aber er war nicht ein geheiligter Nasiräer wie jene, von denen oben, daß er nämlich den Stand des Guten anstatt des Wahren angezogen hätte; die Wirkung seiner Stärke wegen der Haare war darum hauptsächlich, weil er den Herrn vorbildete, der aus dem natürlichen Menschen in Ansehung des Wahren mit den Höllen kämpfte und sie unterjochte, und das, ehe Er das göttlich Gute und Wahre anzog, auch in Ansehung des natürlichen Menschen.

Hieraus wird auch klar, warum befohlen wurde, daß „der große Priester, auf dessen Haupt das Öl der Salbung ausgegossen wurde und dessen Hand gefüllt, anzuziehen die Kleider, sein Haupt nicht scheren und seine Kleider nicht zertrennen sollte“: 3 Mose 21:10; und ebenso die Priester, Leviten, wo vom neuen Tempel gehandelt wird, daß „sie ihr Haupt nicht scheren und ihr Haar nicht frei wachsen lassen sollten“: Ezechiel 44:20; daß nie nämlich vorbildeten das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des Wahren, das aus dem Guten und genannt wird das Wahre des Guten.

Daß das Haar das Natürliche in Ansehung des Wahren bedeutet, erhellt auch aus prophetischen Stellen des Wortes, wie bei:

Ezechiel 16:7: „Wie ein Gewächs des Feldes habe ich dich gemacht, daher bist du gewachsen und groß geworden zu Zierden der Zierden, die Brüste wurden befestigt, und dein Haar ist gewachsen“: wo von Jerusalem, die dort die Alte Kirche, die im Fortgang der Zeit eine verkehrte wurde. Die gefestigten Brüste für das natürlich Gute, das Haar, das wuchs, für das natürlich Wahre.

Daniel 7:9: „Ich war sehend, bis Throne aufgestellt wurden, und der Alte der Tage saß, sein Kleid wie weißer Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron wie eine Feuerflamme“.

Offenbarung 1:13, 14: „Inmitten der sieben Leuchter Einer gleich dem Sohn eines Menschen, angetan mit einem Talar und umgürtet an den Brüsten mit einem goldenen Gürtel, das Haupt aber und die Haupthaare weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, aber seine Augen wie eine Feuerflamme“: die Haupthaare weiß wie reine Wolle für das göttlich Natürliche in Ansehung des Wahren. Das Wahre selbst wurde im Wort und in den Religionsgebräuchen der jüdischen Kirche vorgebildet durch das Weiße, welches, weil vom Guten, heißt reine Wolle. Die Vorbildung des Wahren durch das Weiße und des Guten durch das Rote, hatte den Grund, weil das Wahre Sache des Lichts ist, und das Gute Sache des Feuers, aus dem Licht.

Das Haar, wie das übrige im Wort, hat auch einen entgegengesetzten Sinn, und bedeutet das Natürliche in Ansehung des verkehrten Wahren, wie bei

Jesaja 7:20: „An jenem Tage wird abscheren der Herr durch ein gemietetes Schermesser in den Übergängen des Flusses durch den König Aschurs, das Haupt und die Haare des Fußes, und wird auch dem Bart Garaus machen“.

Ezechiel 5:1-4: „Sohn des Menschen, nimm dir ein scharfes Schwert, ein Schermesser sollst du dir nehmen, das du hinführen sollst über dein Haupt und über deinen Bart; hernach sollst du dir nehmen Waagschalen des Gewichts und sie teilen: den dritten Teil sollst du verbrennen mit Feuer inmitten der Stadt; den dritten sollst du schlagen mit dem Schwert um sie her; und den dritten sollst du zerstreuen in den Wind. Du sollst nehmen davon wenig in der Zahl, und es binden in deine Flügel; endlich sollst du davon wieder nehmen und es werfen in die Mitte des Feuers und es mit Feuer verbrennen, von dem ausgehen wird ein Feuer zum ganzen Haus Israels“: so wird vorbildlich beschrieben, daß kein inwendigeres und auswendigeres natürlich Wahres mehr sein sollte, welches ist das Haar und der Bart. Daß die Begierden es zerstört haben, wird bezeichnet dadurch, daß es mit Feuer verbrannt werden sollte; daß die Vernunftschlüsse, dadurch daß es mit dem Schwert umhergeschlagen werden sollte, daß falsche Grundsätze dadurch, daß es in den Wind zerstreut werden sollte. Dieses schließt gleiches in sich wie das, was der Herr lehrt bei

Matthaeus 13:1-9: „Daß der Same, welcher ist das Wahre, etlicher gefallen sei unter die Dornen, etlicher auf den Fels, und etlicher auf den Weg“.

Daß Haare unreines Wahres und Falsches, das dem natürlichen Menschen angehört, bedeuten, wurde auch dadurch vorgebildet, daß „eine Frauensperson, die geehelicht werden wollte aus den Gefangenen der Feinde, ins Haus geführt, die Haare ihres Hauptes abgeschoren, die Nägel beschnitten, die Kleider ihrer Gefangenschaft entfernt werden sollten“: 5 Mose 21:12, 13; dann daß, wenn die Leviten geweiht wurden, „man auf sie sprengen sollte Wasser der Sühnung, hingehen lassen sollte ein Schermesser über all ihr Fleisch und deren Kleider gewaschen werden und sie so rein sein sollten“: 4 Mose 8:7; und auch, daß Nebukadnezar „vom Menschen ausgetrieben wurde, daß er Kraut wie die Ochsen aß und vom Tau der Himmel sein Leib benetzt wurde, bis sein Haar wie das der Adler wuchs und seine Klauen wie die der Vögel“: Daniel 4:30. Daß „beim Aussatz beobachtet werden sollen die Farben des Haares und Bartes, ob weiß, rötlich, gelb, schwarz; auch an den Kleidern; und daß der vom Aussatz Gereinigte abscheren sollte alles Haar des Hauptes, des Bartes, der Augenbrauen“: 3. Mose Kapitel 13; 14:8, 9; bedeutete unreines Falsches aus dem Unheiligen, das ist der Aussatz im inneren Sinn.

Die Kahlheit aber bedeutete das Natürliche, in dem nichts Wahres, wie bei Jesaja 15:2: „Er geht hinauf gen Baith und Dibon, auf die Höhen zum Weinen über Nebo, und über Medba wird Moab heulen, auf allen seinen Häuptern Kahlheit, aller Bart geschoren“.

Jesaja 3:24: „Sein wird anstatt des Flechtwerks Kahlheit, Brandmal statt der Schönheit“.

Daß die Knaben, die zu Elisa sagten: „steig auf, Kahler, steig auf, Kahler“, zerrissen wurden von Bären aus dem Wald: 2 Koenige 2:23, 24, bildete diejenigen vor, die das Wort lästern, als ob nichts Wahres darin wäre; denn Elisa bildete den Herrn in Ansehung des Wortes vor: Nr. 2762. Hieraus wird auch klar, wie viel zur damaligen Zeit die Vorbilder vermocht haben.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #9212

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9212. „Wenn du das Kleid deines Genossen zum Pfande nimmst“, 2 Mose 22:25, bedeutet, falls das wißtümlich Wahre durch Täuschungen aus Sinnlichem zerstreut wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von „zum Pfand nehmen“, so-fern es heißt, für mitgeteiltes Gutes eine Versicherung (tesserum) annehmen; denn das Pfand ist eine Versicherung für das Gute, das geliehen wird. Wenn anstatt dessen Geistiges verstanden wird, dann heißt Gutes mitteilen soviel wie in den Wahrheiten unterrichten, und die Versicherung oder das Pfand ist hier das sinnlich Wahre, denn durch das Kleid, das zum Pfand gegeben wird, wird hier das Letzte des Natürlichen bezeichnet, welches das Sinnliche ist. Weil dieses voll von Täuschungen ist und die Täuschungen die Wahrheiten auslöschen, deswegen wird durch „das Kleid deines Genossen zum Pfand nehmen“ bezeichnet die Zerstörung der Wahrheiten durch Täuschungen aus Sinnlichem. Daß dieses bezeichnet wird, erhellt aus dem Sachzusammenhang des Folgenden im inneren Sinn.

Durch Kleid wird im allgemeinen alles bezeichnet, was etwas anderes bekleidet, somit alles, was beziehungsweise mehr auswendig ist. Daher wird der äußere oder natürliche Mensch im Vergleich mit dem inwendigen oder geistigen ein Kleid genannt; ebenso wird das Wahre im Vergleich mit dem Guten ein Kleid genannt, weil das Wahre das Gute bekleidet, ebenso das wißtümlich Wahre im Vergleich mit dem Wahren des Glaubens, das dem inwendigen Menschen angehört. Das Sinnliche, welches das Letzte des Lebens ist beim Menschen, ist ein Kleid im Vergleich mit dem wißtümlich Wahren.

Daß die Kleider das Untere bezeichnen, welches das Obere bedecktoder, was dasselbe ist, das Äußere, welches das Innere bedeckt, sehe man Nr. 2576, 5248;

daß es im allgemeinen die Wahrheiten sind: Nr. 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093;

daß es die wißtümlichen Wahrheiten sind: Nr. 6918;

und daß es das Sinnliche ist: Nr. 9158; daß das Sinnliche das Letzte des Lebens beim Menschen ist: Nr. 4009, 5077, 5125, 5128, 5767, 5774, 6201, 6313, 7442, 7693; und daß das Sinnliche in Täuschungen befangen ist: Nr. 5084, 5089, 6201, 6948, 6949, 7442. Daß Kleider Wahrheiten bedeuten, kommt von den Vorbildern im anderen Leben her. Hier erscheinen die Engel und Geister mit Kleidern angetan gemäß den Zuständen des Glaubens oder des Wahren, in dem sie sind, und ihre Kleider wechseln gemäß den Veränderungen dieses Zustandes. Die, welche im echten Wahren sind, erscheinen mit weißen Kleidern angetan, und die, welche in Wahrheiten aus dem Guten, mit glänzenden Kleidern. Die aber, die im Guten sind, wie die Engel des innersten Himmels, die himmlische genannt werden, erscheinen nackt. Daher nun kommt es, daß die Kleider Wahrheiten bedeuten, und daß durch Kleider im Wort Wahrheiten bezeichnet werden, wie aus den früher gezeigten Stellen erhellen kann, denen folgende aus den Evangelisten beigefügt werden dürfen:

Matthaeus 17:2: „Als Jesus verwandelt wurde, glänzte Sein Angesicht wie die Sonne, und Seine Kleider wurden wie das Licht“: durch Angesicht wird im Wort das Innere bezeichnet, hauptsächlich die Neigungen: Nr. 358, 1999, 2434, 3527, 3573, 4066, 4796, 4797, 5102, 5695, 6604, 6848, 6849; und durch das Angesicht Gottes das Gute selbst: Nr. 222, 223, 5585; durch die Sonne die göttliche Liebe: Nr. 2441, 2495, 3636, 3643, 4060, 4321, 4696, 7083, 8644. Hieraus wird klar, was es bedeutet, daß der Herr im Angesicht leuchtete wie die Sonne, daß nämlich Sein Inneres das Gute der göttlichen Liebe sei. Daß Seine Kleider wurden wie das Licht, bedeutet das von Ihm ausgehende göttlich Wahre; dieses erscheint auch wirklich im Himmel als Licht: Nr. 1521, 1619-1632, 3195, 3222, 3485, 3636, 3643, 4415, 5400, 8644. Matthaeus 21:1, 7, 8: „Als Jesus nahe zu Jerusalem kam, brachten sie eine Eselin und ein Füllen, und legten ihre Kleider auf dieselben, und setzten Ihn darauf, aber sehr viele vom Volke breiteten ihre Kleider auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen, und breiteten sie auf den Weg“: auf der Eselin und ihrem Füllen reiten, war das Vorbild des höchsten Richters und Königs, man sehe Nr. 2781, wie auch aus dem erhellt, was Matthaeus 21:5: „Saget der Tochter Zions: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig, sitzend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Sohn der Lasttragenden“, sodann Markus 11:1-12; Lukas 19:28-41; Johannes 12:12-16; Sacharja 9:9, 10, wo es vom Herrn heißt, Er reite auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Sohn der Eselin, und hier wird Er König genannt und beigefügt, daß Seine Herrschaft sein werde vom Meer bis zum Meer und vom Strom bis zu den Enden der Erde.

Daß der höchste Richter auf einer Eselin ritt und seine Söhne auf jungen Eseln, sehe man Richter 5:9, 10; 10:3, 4; 12:14; und daß der König auf einer Mauleselin ritt, und die Söhne des Königs auf Maultieren: 1 Koenige 1:33, 38, 44, 45; 2. Sam. 13:29. Daß die Jünger auf die Eselin und ihr Füllen ihre Kleider legten, bildete vor, daß die Wahrheiten in ihrem ganzen Inbegriff dem Herrn als dem höchsten Richter und König unterworfen seien, denn die Jünger bildeten die Kirche des Herrn in Ansehung des Wahren und Guten vor, man sehe Nr. 2129, 3488, 3858, 6397; und ihre Kleider die Wahrheiten selbst: Nr. 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093; ebenso, daß der Volkshaufe seine Kleider auf den Weg breitete, wie auch Baumzweige. Sie breiteten sie aber auf den Weg auch deshalb, weil durch den Weg das Wahre bezeichnet wird, durch das der Mensch der Kirche geführt wird, man sehe Nr. 627, 2333, 3477; daß sie auch Baumzweige darüber breiteten, kam daher, weil die Bäume Wahrnehmungen und auch Gedanken des Wahren und Guten bedeuteten: Nr. 2682, 2722, 2972, 4552, 7692; daher bedeuten Zweige die Wahrheiten selbst.

Daß es so geschah, hatte seinen Grund auch in dem üblichen Brauch, daß, wenn die höchsten Richter und Könige in ihrem feierlichen Aufzug ritten, alsdann die Vornehmsten des Volkes auf die Eselinnen und Maultiere ihre Kleider legten und das eigentliche Volk seine Kleider auf den Weg breitete oder anstatt derselben Baumzweige; denn das Richterliche bedeutet im Himmel das göttlich Wahre aus dem Guten, und das Königliche das göttlich Wahre: Nr. 1728, 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Lukas 5:36: „Niemand setzt ein Stück von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid, denn sonst reißt das neue, und zu dem alten paßt nicht ein Stück des neuen“: der Herr bediente sich dieses Gleichnisses, um das Wahre der neuen Kirche und das Wahre der alten Kirche zu beschreiben, denn das Kleid bedeutet das Wahre; das eine an das andere annähen und anflicken heißt, beides zerstören; denn das Wahre der neuen Kirche ist das innere Wahre, somit das Wahre für den inneren Menschen, aber das Wahre der alten Kirche ist das äußere Wahre, somit das Wahre für den äußeren Menschen. In diesem Wahren befand sich die jüdische Kirche, denn diese bildete durch äußere Dinge die inneren vor, aber die Kirche der jetzigen Zeit ist in den inneren Wahrheiten, die vorgebildet wurden, denn der Herr hat diese Wahrheiten geoffenbart. Daß diese zu den äußeren nicht so passen, daß sie beisammen sein könnten, wird durch jene Worte des Herrn bezeichnet. Auch hieraus erhellt, daß das Kleid das Wahre der Kirche bezeichnet.

Johannes 21:18: „Jesus sprach zu Petrus: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, da du jung warst, gürtetest du deine Lenden und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt wirst, so wirst du deine Hand ausstrecken, und ein anderer wird deine Lenden gürten und dich führen, wohin du nicht willst“: wer den inneren Sinn des Wortes nicht kennt, kann nicht wissen, was dieses in sich schließt; daß es Geheimnisse sind, ist offenbar. Im inneren Sinn wird durch Petrus der Glaube der Kirche bezeichnet; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22. und Nr. 3750, 6000, 6073. Daher wird durch Petrus, als er jung war, der Glaube der Kirche bezeichnet, wie er in seinem Anfang ist, und durch Petrus als Greis der Glaube der Kirche, wie er an seinem Ende ist. Hieraus wird klar, was es bedeutet: „als du jung warst, gürtetest du deine Lenden und wandeltest, wohin du wolltest“, daß nämlich der Glaube der Kirche in seinem Anfang der Glaube das Wahren aus dem Guten sei, somit der Glaube der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und der Liebe zum Herrn, und daß alsdann der Mensch der Kirche aus Freiheit das Gute tue, weil aus dem Herrn, denn die Lenden bedeuten das Gute der Liebe: Nr. 3021, 3294, 4280, 4575, 5050-5062, weshalb die Lenden gürten soviel ist wie das Gute mit Wahrheiten bekleiden. Wandeln heißt leben: Nr. 519, 1794, 8417, 8420; wandeln wohin man will, heißt daher, in der Freiheit leben; denn diejenigen leben in der Freiheit oder handeln aus Freiheit, die im Glauben sind aus Liebe zum Herrn und Liebtätigkeit gegen den Nächsten, weil sie vom Herrn geführt werden: Nr. 892, 905, 2870-2893, 6325, 9096. „Wenn du alt wirst, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird deine Lenden gürten und dich führen, wohin du nicht willst“ bedeutet, daß der Glaube der Kirche an ihrem Ende untergehen und alsdann das Falsche des Bösen aus den Trieben der Selbst- und Weltliebe an seine Stelle treten und ihn in knechtische Abhängigkeit bringen werde. Dieses Geheimnis ist es, das in diesen Worten des Herrn verborgen liegt und nur aus ihrem inneren Sinn ersehen werden kann.

Hieraus erhellt abermals, in welcher Weise der Herr geredet hat, nämlich so, daß im einzelnen ein innerer Sinn lag, und zwar zu dem Zweck, damit der Himmel mit der Welt verbunden wäre durch das Wort; denn ohne Wort gibt es keine Verbindung, d.h. ohne das geoffenbarte göttlich Wahre, und wenn keine Verbindung da ist, so geht das Menschengeschlecht zugrunde.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.