Dalle opere di Swedenborg

 

Über das weiße Pferd in der Offenbarung #1

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1. Über das weiße Pferd in der Offenbarung 19 Bei Johannes in der Offenbarung wird das WORT seinem geistigen oder inneren Sinn nach also beschrieben:

„Ich sah den Himmel offen, und siehe ein weißes Pferd und Der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und richtet und streitetmit Gerechtigkeit. Seine Augen wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupt viele Diademe. Er hatte einen Namen geschrieben, den niemand weiß, außer Ihm; und Er war angetan mit einem Gewand, in Blut getaucht, und Sein Name heißt das Wort Gottes. Und die Heere in den Himmeln folgten Ihm auf weißen Pferden, in weißen und reinen Byssus gekleidet; und auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte steht ein Name geschrieben: König der Könige und Herr der Herren:" Offenbarung 19:11-14, 16.

Was dieses imeinzelnen in sich schließt, kann niemand wissen, außer aus dem inneren Sinn; offenbar ist, daß alles einzelne etwas Vorbildliches und Bezeichnendes ist, nämlich der Himmel, der offen; das Pferd, das weiß war; Der darauf saß, daß Er mit Gerechtigkeit richte und streite; daß Seine Augen wie eine Feuerflamme; daß auf Seinem Haupt viele Diademe; daß Er einen Namen hatte, den niemand weiß, außer Ihm; daß Er angetan war mit einem Gewand in Blut getaucht; daß die Heere in den Himmeln Ihm auf weißen Pferden folgten; daß sie in reinen und weißen Byssus gekleidet waren, und daß auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte ein Name geschrieben stand; es ist klar gesagt, daß Er das WORT sei, und daß der Herr es sei, Der das WORT ist; denn es heißt: „Sein Name heißt das Wort Gottes;" und hierauf: „auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte steht ein Name geschrieben: König der Könige und Herr der Herren."

Durch die Auslegung der einzelnen Worte wird offenbar, daß hier das WORT nach seinem geistigen oder inneren Sinn beschrieben wird; daß der Himmel offen ist, bildet vor und bedeutet, daß der innere Sinn des WORTES im Himmel gesehen wird, und daher von denjenigen in der Welt, denen der Himmel geöffnet ist; das Pferd, das weiß war, bildet vor und bedeutet das Verständnis des WORTES seinem Inneren nach; daß das weiße Pferd dies bedeute, wird aus demfolgenden klar werden; daß Der darauf saß, der Herr als WORT, also das WORT ist, steht fest, denn es wird gesagt: Sein Name heißt das Wort Gottes; ›Treu, und Der mit Gerechtigkeit richtet‹ heißt Er aus dem Guten; und ›Wahrhaftig, und Der mit Gerechtigkeit streitet‹ heißt, Er aus dem Wahren, denn der Herr selbst ist die Gerechtigkeit; Seine Augen wie eine Feuerflamme, bezeichnen das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe; auf Seinem Haupt viele Diademe, bezeichnen alles Gute und Wahre des Glaubens; Er hatte einen Namen geschrieben den niemand weiß, außer Ihm, bedeutet, daß niemand sieht, wie beschaffen das WORT im inneren Sinn ist, als Er, und wem Er es offenbart; angetan mit einem Gewand in Blut getaucht, bezeichnet das WORT im Buchstaben, dem Gewalt angetan worden; die Heere in den Himmeln, die Ihm auf weißen Pferden folgten, bezeichnen diejenigen, die im Verständnis des WORTES seinem Inneren nach sind; in weißen und reinen Byssus gekleidet, bezeichnet diesel ben im Wahren aus dem Guten; auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte ein Name geschrieben, bezeichnet das Wahre und das Gute, und ihre Beschaffenheit. Hieraus, und aus dem, was vorhergeht, und was folgt, erhellt, daß hier verkündet wird, es werde um die letzte Zeit der Kirche der geistige oder innere Sinn des WORTES erschlossen werden; was aber dann geschehen werde, wird ebenfalls daselbst beschrieben: Offenbarung 19:17-21.

Daß dies durch jene Worte bezeichnet wird, braucht nicht hier dargelegt zu werden, weil das einzelne gezeigt worden ist in den »Himmlischen Geheimnissen « als: Daß der Herr das WORT ist, weil Er das göttlich Wahre ist, 2533, 2803, 2894, 5272, (7835). Daß das WORT das göttlich Wahre ist, 4692, 5075, 9987. Daß, Der auf dem Pferd saß, genannt wird: Der richtet und streitet mit Gerechtigkeit, weil der Herr die Gerechtigkeit ist, und daß der Herr die Gerechtigkeit genannt wird, aus dem Grund, weil Er aus eigener Macht das menschliche Geschlecht erlöst hat, 1813, 2025-2027, 9715, 9809, 10019, 10152. Und daß die Gerechtigkeit das Verdienst ist, das dem Herrn allein angehört, 9715, 9979. Daß die Augen wie eine Feuerflamme das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe bezeichnen, ist, weil Augen den Verstand und das Wahre des Glaubens bezeichnen, 2701, 4403-4421, 4523-4534, 6923, 9051, 10569; und eine Feuerflamme das Gute der Liebe, 934, 4906, 5215, 6314, 6832. Daß die Diademe auf Seinem Haupt alles Gute und Wahre des Glaubens bezeichnen, 114, 3858, 6335, 6640, 9863, 9865, 9868, 9873, 9905. Daß durch einen Namen geschrieben haben, den niemand weiß, außer Ihm, bezeichnet wird, daß niemand sehe, wie beschaffen der innere Sinn des WORTES sei, außer Ihm, und wem Er es offenbare, hat seinen Grund darin, daß der Name die Beschaffenheit einer Sacharja bezeichnet, 144-145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3237, 3421, 6674, 9310. Daß angetan mit einem Gewand in Blut getaucht, das WORT im Buchstaben bezeichnet, dem Gewalt angetan worden ist, weil das Gewand das Wahre bezeichnet, sofern es das Gute umkleidet, 1073, 2576, 5319, 5248, 5954, 9212, 9216, 9952, 10536; insonderheit das Wahre im Letzten, somit das WORT im Buchstaben, 5248, 6918, 9158, 9212; und weil Blut die vom Falschen dem Wahren angetane Gewalt bezeichnet, 374, 1005, 4735, 5476, 9127. Daß die Heere in den Himmeln, die Ihm auf weißen Pferden folgten, diejenigen bezeichnen, die im Verständnis des WORTES seinem Inneren nach sind, ist, weil durch Heere diejenigen bezeichnet werden, die im Wahren und Guten des Himmels und der Kirche sind, 3448, 7236, 7988, 8019, und durch das Pferd das Verständnis, 3217, 5321, 6125, 6400, 6531, 6534, 7024, 8146, 8318, und durch weiß das Wahre, wie es im Licht des Himmels ist, somit das inneren Wahre, 3301, 3993, 4007, 5319. Daß durch gekleidet in weißen und reinen Byssus dieselben, als im Wahren aus dem Guten, bezeichnet werden ist, weil Byssus oder aus Byssus, das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, welches das Wahre aus dem Guten ist, 5319, 9469. Daß ein Name auf das Kleid und die Hüfte geschrieben, das Wahre und das Gute und ihre Beschaffenheit bedeutet, ist, weil das Kleid Wahres bezeichnet, und der Name Beschaffenheit, wie oben, und weil die Hüfte das Gute der Liebe bezeichnet, 3021, 4277, 4280, 9961, 10485. König der Könige und Herr der Herren ist der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, und in Ansehung des göttlich Guten; daß der Herr König genannt wird aus dem göttlich Wahren, 3009, 5068, 6148. Und daß Er Herr genannt wird aus dem göttlich Guten, 4973, 9167, 9194.

Hieraus erhellt, wie das WORT in seinem geistigen oder inneren Sinn beschaffen ist, und daß kein Ausdruck darin enthalten ist, der nicht etwas Geistiges, dem Himmel und der Kirche Angehörendes bezeichne.

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Originally translated by Fedor Goerwitz in 1880. Updated in 2002.

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Himmlische Geheimnisse #9987

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9987. „Und das ist das Wort, das du ihnen tun sollst“, 2 Mose 29:1, bedeutet das Gesetz der Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Wortes, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet und daher das Gesetz der Ordnung, worüber folgen wird.

Wort bedeutet im allgemeinen Sinn einen Ausspruch des Mundes oder eine Rede; und weil die Rede das durch Worte ausgesprochene Denken des Gemütes ist, darum bedeutet das Wort auch die Sache, die gedacht wird. Daher wird jede Sache, die wirklich existiert und etwas ist, in der Grundsprache „Wort“ genannt. Aber im höheren Sinn ist das Wort das göttlich Wahre, und zwar deshalb, weil alles, was wirklich existiert und etwas ist, aus dem göttlich Wahren ist. Daher wird gesagt bei

Psalm 33:6: „Durch das Wort Jehovahs sind die Himmel gemacht und durch den Geist Seines Mundes all ihr Heer“: das Wort Jehovahs ist hier das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre; der Geist des Mundes Jehovahs ist das Leben daraus. Die durch dasselbe gemachten Himmel und all ihr Heer sind die Engel, insofern sie die Aufnahmen (oder Aufnehmer) des göttlich Wahren sind. Durch die Himmel werden die Engel bezeichnet, weil sie den Himmel bilden; und weil die Engel die Aufnahmen des göttlich Wahren sind, darum werden auch durch Engel im abstrakten Sinn die göttlichen Wahrheiten vom Herrn bezeichnet, man sehe Nr. 8192; und daß das Heer der Himmel in ebendemselben Sinn die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, sehe man Nr. 3448, 7236, 7988. Hieraus kann man erkennen, was durch das „Wort“ bezeichnet wird bei

Johannes 1:1, 3, 14: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alles ist durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht worden. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit“: daß hier der Herr unter dem Worte verstanden wird, ist deutlich, denn es wird gesagt, daß das Wort Fleisch wurde, der Herr ist aber das Wort, weil der Herr, als Er in der Welt war, das göttlich Wahre selbst war, und als Er aus der Welt schied, das göttlich Wahre von Ihm ausging; man sehe die Nr. 9199 und 9315 E angeführten Stellen.

Daß das Wort im höchsten Sinne der Herr in Ansehung des göttlich Wahren ist oder, was das gleiche ist, daß das Wort das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, erhellt aus mehreren Stellen:

Psalm 107:20: „Sie riefen zu Jehovah, und Er sandte Sein Wort und heilte sie“.

Johannes 5:38, 40: „Das Wort des Vaters habt ihr nicht in euch bleibend, weil ihr dem, den Er gesandt hat, nicht glaubt; auch wollt ihr nicht zu Mir kommen, daß ihr das Leben habt“.

Johannes 17:14, 17: „Ich habe ihnen Dein Wort gegeben, darum has-set sie die Welt; heilige sie in Deiner Wahrheit, Dein Wort ist die Wahrheit“.

Offenbarung 19:13, 16: „Der auf dem weißen Pferde saß, war angetan mit einem in Blut getauchten Kleide, und Sein Name heißt das Wort Gottes, und Er trug auf Seinem Gewande und an Seiner Hüfte den Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren“. Aus diesen und anderen Stellen erhellt, daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre das Wort ist und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Wahren; denn es wird gesagt, der Name dessen, der auf dem weißen Pferde saß, sei das Wort Gottes, und Er sei der König der Könige und der Herr der Herren. Und weil das Wort das göttlich Wahre ist, darum wird gesagt, Er sei angetan mit einem in Blut getauchten Kleide; denn durch Kleid wird das göttlich Wahre bezeichnet: Nr. 9952, und durch Blut das Wahre aus dem Guten; man sehe dies vollständiger erklärt: Nr. 2760, 2761, 2762. Daher kommt es, daß alles Wahre, das vom Göttlichen ist, Wort heißt, wie bei

Joel 2:11: „Jehovah läßt hören Seine Stimme vor Seinem Heer; sehr groß ist Sein Lager, denn unzählige sind, die Sein Wort vollziehen“: die Stimme, die Jehovah hören läßt, ist das Wahre vom Göttlichen: Nr. 9926; das Lager Jehovahs ist der Himmel: Nr. 4236, 8193, 8196; daraus erhellt, daß die unzähligen, die Sein Wort vollziehen, diejenigen sind, die das göttlich Wahre tun.

Matthaeus 13:19-23: „Wenn jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät ist; der aber auf den felsigen Boden Gesäte ist der, welcher das Wort hört und alsbald mit Freuden aufnimmt, aber es hat nicht Wurzel bei ihm; der aber unter die Dornen Gesäte ist der, welcher das Wort hört, aber die Sorge dieser Welt und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort; der aber auf das gute Land Gesäte ist der, welcher das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt“: daß hier das Wort das göttlich Wahre ist, leuchtet ohne Erklärung ein. „Das Wort vom Reich“ wird gesagt, weil es das Wahre des Himmels und der Kirche ist, denn das Reich ist der Himmel und die Kirche.

Hieraus kann man erkennen, daß die Worte göttliche Wahrheiten vom Herrn sind, wie bei Johannes 6:63: „die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben“; und darum heißen auch die Gebote des Dekaloges „die Zehn Worte“: 2 Mose 34:28. Das Wort bedeutet aber hier das Gesetz der Ordnung, weil das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre die Ordnung in den Himmeln macht, und zwar so sehr, daß es die Ordnung selber ist. Daher sind die Gesetze der himmlischen Ordnung göttliche Wahrheiten; man sehe Nr. 1728, 1919, 2258, 2447, 4839, 5703, 7995, 8513, 8700, 8988. Das Gesetz der Ordnung, das durch das Wort in diesem Kapitel bezeichnet wird, lehrt, wie der Herr Sein Menschliches verherrlichte,

d.h. es göttlich machte; denn darüber wird im inneren Sinn hier gehandelt, und daher im bezüglichen Sinn auch von der Wiedergeburt des Menschen; denn die Wiedergeburt des Menschen ist ein Bild der Verherrlichung des Herrn: Nr. 3138, 3212, 3245, 3246, 3296, 4402, 5688. Daß dies vorzugsweise das Gesetz der Ordnung ist, kommt daher, daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen die Ordnung in den Himmeln ist, und weil jeder, der wiedergeboren wird, in diese Ordnung gebracht wird, weshalb auch die, welche in dieser Ordnung sind, im Herrn sind.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.

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Himmlische Geheimnisse #3993

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3993. „Und absondern jedes getüpfelte und gefleckte Stück“,

1. Mose 30:32, bedeutet, es soll ausgeschieden werden alles Gute und Wahre, was sein eigen ist, mit dem vermischt sei das Böse, welches ist das Getüpfelte, und mit dem vermischt sei das Falsche, welches ist das Gefleckte.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wegtun, sofern es heißt ausscheiden; und aus der Bedeutung von Stück, die hier sind Ziegen und Lämmer, sofern sie bedeuten Gutes und Wahres, wovon Nr. 1824, 3519. Daß in diesen und den folgenden Worten dieses Kapitels Geheimnisse sind, kann man daraus sehen, daß es meistens solche Dinge sind, die nicht würdig wären, im göttlichen Wort erwähnt zu werden, wenn nicht Geheimeres darin läge, als es im Buchstaben erscheint, z.B. daß Jakob als Lohn sich ausgebeten habe das getüpfelte und gefleckte Vieh unter den Ziegen und das schwarze unter den Lämmern, daß er nachher in die Trinkrinnen gelegt Stecken von der Haselstaude und Platane, die weiß geschält waren, vor die Herden Labans, wenn sie brünstig wurden, und daß, was die Lämmer betrifft, er die Angesichter der Herde zum Bunten und Schwarzen in der Herde Labans gegeben hatte, und daß er so nicht durch gute, sondern böse Kunst reich geworden sei. In diesen Dingen erscheint nichts Göttliches, da doch das Wort in allem und jedem bis aufs kleinste Jota hinaus göttlich ist; und außerdem gewährt es keinen, nicht einmal den geringsten Nutzen zum Heil, dieses zu wissen, da doch das Wort, weil göttlich, eben nur solches, was zum Heil und zum ewigen Leben dient, in sich enthält.

Hieraus und aus dergleichen anderwärts kann jeder schließen, daß ein Geheimnis darin liege, und daß das einzelne, obwohl es solcher Art ist im Buchstabensinn, göttlichere Dinge in sich trägt. Was es aber in sich trägt, kann niemandem (auf andere Weise) klar werden als aus dem inneren Sinn, d.h. wenn er nicht weiß, wie dieses von den Engeln begriffen wird; denn diese sind im geistigen Sinn, während der Mensch im historisch-natürlichen ist. Wie entfernt aber diese beiden Sinne voneinander erscheinen, obwohl sie aufs innigste verbunden sind, kann aus diesem und dem übrigen augenscheinlich erhellen.

Das Geheimnis selbst, das in diesen und den folgenden Worten dieses Kapitels liegt, kann man zwar einigermaßen merken aus demjenigen, was früher über Laban und über Jakob gesagt wurde, daß nämlich Laban ein solches Gute bezeichnet, durch welches echte Gutheiten (d. i. Antriebe zum Guten) und Wahrheiten eingeführt werden können, daß Jakob das Gute des Wahren bezeichnet. Weil aber wenige wissen, was das Natürliche ist, das dem geistig Guten entspricht, und wenigere, was das geistig Gute ist, daß eine Entsprechung da sein muß, und noch wenigere, daß ein Gutes, das als gut erscheint, das Mittel ist, echtes Gutes und Wahres einzuführen, darum können die Geheimnisse, die davon handeln, nicht leicht für die Fassungskraft auseinandergesetzt werden; denn sie fallen in den Schatten des Verstandes, und es ist, wie wenn jemand in einer fremden Sprache redet: wenn er in derselben auch noch so klar die Sache erklärt, so versteht, der es hört, es doch nicht. Aber wiewohl es sich so verhält, so muß es dennoch gesagt werden, weil das, was das Wort im inneren Sinn verbirgt, aufgeschlossen werden muß.

Hier wird im höchsten Sinn gehandelt vom Herrn, wie Er Sein Natürliches göttlich gemacht hat, und im vorbildlichen Sinn vom Natürlichen beim Menschen, wie der Herr dasselbe wiedergebiert und zur Entsprechung bringt mit dem Menschen seines Inwendigeren, d.h. mit demjenigen, der leben wird nach dem Hingang des Lei-bes und alsdann der Geist des Menschen genannt wird, der, wenn er gelöst ist vom Leib, alles bei sich hat, was dem äußeren Menschen angehört, ausgenommen Bein und Fleisch; wenn diese Entsprechung des inwendigen Menschen mit dem äußeren nicht hergestellt worden ist in der Zeit oder im Leben des Leibes, so kommt sie nachher nicht zustande. Von der Verbindung beider durch die Wiedergeburt vom Herrn wird hier im inneren Sinn gehandelt.

Es war die Rede von den allgemeinen Wahrheiten, die der Mensch annehmen und anerkennen muß, ehe er wiedergeboren werden kann; diese sind durch die zehn Söhne Jakobs von der Leah und von den Mägden bezeichnet worden; und nachdem er sie angenommen und anerkannt hat, wurde gehandelt von der Verbindung des äußeren Menschen mit dem inwendigeren oder des Natürlichen mit dem Geistigen, das durch Joseph bezeichnet ist. Nun wird der Ordnung gemäß gehandelt von der Befruchtung des Guten und Vermehrung des Wahren, die dann erst ins Dasein tritt, wenn die Verbindung geschehen ist, und zwar insoweit als die Verbindung geschieht. Dieses ist es, was bezeichnet wird durch die Herde, die sich Jakob durch die Herde Labans erworben hat. Die Herde bedeutet hier das Gute und Wahre, wie anderswo öfter im Wort; die Herde Labans das Gute, das durch Laban vorgebildet wird, von welcher Art dieses ist, wurde oben gesagt. Die Herde Jakobs bedeutet das echte Gute und Wahre, das durch jenes erworben wird; aber wie die echten Gutheiten und Wahrheiten erworben werden, wird hier beschrieben; aber dieses kann keineswegs begriffen werden, wenn man nicht weiß, was durch das Getüpfelte, was durch das Gefleckte, was durch das Schwarze und was durch das Weiße im inneren Sinn bezeichnet wird. Deshalb muß hier zuerst davon die Rede sein:

Das Getüpfelte und Gefleckte ist, was aus schwarz und weiß besteht. Das Schwarze bedeutet im allgemeinen das Böse, insbesondere des Eigene des Menschen, weil dieses nur böse ist. Das Dunkle aber bedeutet das Falsche und insbesondere die Grundsätze des Falschen. Das Weiße bedeutet im inneren Sinn das Wahre, eigentlich die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn und daher die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn beim Menschen; dieses Weiße wird Helle genannt, denn es glänzt vom Licht, das vom Herrn (ausgeht). Das Weiß aber im entgegengesetzten Sinn bedeutet die eigene Gerechtigkeit oder das eigene Verdienst, denn das Wahre ohne das Gute trägt ein solches Verdienst in sich; denn wenn einer das Gute tut, aber nicht aus dem Guten des Wahren, dann will er immer belohnt werden, denn er tut es um seiner selbst willen. Dagegen wenn er das Wahre tut aus dem Guten, dann wird dasselbe erleuchtet durch das Licht, das vom Herrn (ausgeht).

Hieraus wird klar, was das Gefleckte sei, daß es nämlich das Wahre bezeichnet, mit dem das Falsche vermischt ist, und was das Punktierte sei, daß es nämlich das Gute bezeichnet, mit dem das Böse vermischt ist.

Es erscheinen auch in Wirklichkeit Farben im anderen Leben, und zwar so schöne und glänzende, daß sie nicht beschrieben werden können: Nr. 1053, 1624, dieselben sind aus verschiedener Mischung von Licht und Schatten in Weiß und Schwarz, aber das Licht dort, obwohl es als Licht vor den Augen erscheint, ist doch nicht wie das Licht in der Welt. Das Licht im Himmel hat in sich Einsicht und Weisheit, denn die göttliche Einsicht und Weisheit vom Herrn stellt sich als Licht dort dar und erleuchtet auch den ganzen Himmel: Nr. 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3223, 3225, 3339, 3340, 3341, 3485, 3636, 3643, 3862. Auch ist der Schatten im anderen Leben, obwohl er als Schatten erscheint, doch nicht wie der Schatten in der Welt, denn der Schatten dort ist Abwesenheit des Lichts, mithin Mangel an Einsicht und Weisheit; daher nun kommt das Weiße und das Schwarze, und weil dieses aus dem Licht dort, in welchem ist Einsicht und Weisheit und aus dem Schatten, welcher ist der Mangel derselben, entsteht, so ist klar, daß durch dasselbe, nämlich durch das Weiße und Schwarze, solches bezeichnet wird, was oben gesagt wurde. Daher nun auch die Farben, welche sind Modifikationen von Licht und Schatten in weißen und schwarzen (Gegenständen) als auf Grundflächen. Die verschiedenen Mischungen daraus sind es, die Farben genannt werden: Nr. 1042, 1043, 1053. Aus diesem kann nun erhellen, was das Getüpfelte oder mit Punkten, nämlich schwarzen und weißen, Gezeichnete und Unterschiedene ist, daß es nämlich das Gute ist, mit dem Böses vermischt ist, sodann was das Gefleckte, sofern es ist das Wahre, mit dem Falsches vermischt ist. Dieses nun ist es, was vom Guten La-bans her genommen ist und zur Einführung von echt Gutem und Wahren dienen soll.

Aber wie dieses dienen kann, ist ein Geheimnis, das zwar denjenigen klar vorgestellt werden kann, die im Licht des Himmels sind, weil in diesem Einsicht ist, aber nicht klar denjenigen, die im Licht der Welt sind, wenn nicht ihr Weltlicht erleuchtet ist vom Licht des Himmels, wie bei denen, die wiedergeboren sind. Denn jeder Wiedergeborene sieht die Gutheiten und Wahrheiten in seinem natürlichen Licht aus dem Licht des Himmels. Denn das Licht des Himmels bildet sein verständiges Sehvermögen und das Weltlicht das natürliche Sehvermögen. Es soll aber doch mit wenigem gesagt werden, wie es sich verhält.

Beim Menschen gibt es kein reines Gutes oder Gutes, mit dem nicht Böses vermischt ist, auch kein reines Wahres oder Wahres, mit dem nicht Falsches vermischt ist, denn das Willensvermögen des Menschen ist eben nur böse, aus dem fortwährend in sein Verstandesvermögen das Falsche einfließt; denn der Mensch hat durch Vererbung das Böse in sich, das allmählich von den Eltern angehäuft worden. Aus diesem erzeugt er wirklich (durch sein Tun) das Böse und macht es zu seinem eigenen und tut noch das Böse von sich aus dazu.

Aber das Böse beim Menschen ist von verschiedener Gattung. Es gibt Böses, mit dem Gutes nicht vermischt werden kann, und es gibt Böses, mit dem es kann, ebenso Falsches. Wenn es nicht so wäre, so hätte gar kein Mensch wiedergeboren werden können.

Böses und Falsches, mit dem Gutes und Wahres nicht vermischt werden kann, ist solches, das entgegengesetzt ist der Liebe zu Gott und der Liebe gegen den Nächsten, wie z.B. Haß, Rache, Grausamkeiten, Verachtung anderer neben sich und auch die daraus entstehenden Beredungen des Falschen. Hingegen Böses und Falsches, mit dem Gutes und Wahres vermischt werden kann, ist solches, das nicht entgegengesetzt ist der Liebe zu Gott und der Liebe gegen den Nächsten, wie z.B. wenn jemand sich selber mehr liebt als andere und sich aus dieser Liebe bestrebt, sich vor anderen im sittlichen und bürgerlichen Leben, in Gegenständen des Wissens und der Gelehrsamkeit auszuzeichnen und zu Würden erhoben zu werden und auch zu Vermögen vor anderen, und doch Gott anerkennt und anbetet, dem Nächsten von Herzen Dienste leistet und aus Gewissen tut, was gerecht und billig ist. Das Böse der Selbstliebe eines solchen ist es, mit dem das Gute und Wahre vermischt werden kann, denn das Böse ist es, was das Eigene des Menschen ist, und was durch Vererbung angeboren wird. Wenn ihm nun dasselbe plötzlich weggenommen würde, so hieße das, das Feuer seines ersten Lebens auslöschen. Hingegen wer sich selber mehr liebt als andere, und aus dieser Liebe andere neben sich verachtet, diejenigen haßt, die ihn nicht ehren und gleichsam anbeten, und die Lust des Hasses in der Rache und Grausamkeit empfindet, bei diesem ist das Böse einer solchen Liebe, mit dem das Gute und das Wahre nicht vermischt werden kann, denn es sind Gegensätze.

Ein weiteres Beispiel: wenn jemand glaubt, er sei rein von Sünden und so abgewaschen wie einer, der durchs Wasser von Schmutz gesäubert wird, wenn er nämlich einmal Buße getan hat und das ihm als Buße Auferlegte bezahlt hat oder nach der Beichte einen solchen Spruch vom Beichtvater gehört hat, oder nachdem er zum heiligen Abendmahl gegangen ist, und wenn er nun ein neues Leben führt in der Neigung zum Guten und Wahren, dann ist nur ein solches Falsches bei ihm, mit dem das Gute vermischt sein kann. Hingegen wenn er ein fleischliches und weltliches Leben führt wie vorher, dann ist es ein Falsches, mit dem das Gute nicht vermischt werden kann.

Ferner, wer glaubt, der Mensch werde selig durch gut glauben und nicht durch gut wollen und doch gut will und gut handelt, dann ist sein Falsches von der Art, daß das Gute und Wahre sich anschließen kann, nicht aber, wenn er nicht gut will und daher auch nicht gut handelt.

Ferner, wenn einer nicht weiß, daß der Mensch nach dem Tod aufersteht und daher an keine Auferstehung glaubt, wie auch der, welcher es weiß, aber gleichwohl bezweifelt und beinahe leugnet, aber doch im Wahren und Guten lebt, dann kann mit diesem Falschen das Gute und Wahre ebenfalls vermischt werden. Wenn er hingegen im Falschen und Bösen lebt, dann kann es mit seinem Falschen nicht vermischt werden, weil es Gegensätze sind und das Falsche das Wahre und das Böse das Gute zerstört.

Ferner Verstellung und Schlauheit, die zum Zweck hat das Gute, sei es das Wohl des Nächsten oder des Vaterlandes oder der Kirche, ist Klugheit. Das Böse, das ihr beigemischt ist, kann vermischt werden mit dem Guten vermöge des Zwecks und um des Zweckes willen. Hingegen Verstellung und Schlauheit, die das Böse zum Zweck hat, ist nicht Klugheit, sondern List und Betrug. Mit diesem kann das Gute keineswegs verbunden werden, denn der Betrug, welcher ist der Zweck des Bösen, bringt höllisches Wesen in alles und jedes, was beim Menschen ist und setzt das Böse in die Mitte und wirft das Gute in die Umkreise hinaus, und diese Ordnung ist die eigentlich höllische Ordnung. So auch bei unzählig anderen Dingen.

Daß es Böses und Falsches gibt, dem Gutes und Wahres sich anschließen kann, kann schon daraus erhellen, daß es so vielerlei Glaubensmeinungen und Lehren gibt, von denen mehrere ganz ketzerisch sind, und doch gibt es bei einer jeden solche, die selig werden. Ferner ist auch unter den Heiden, die außerhalb der Kirche sind, die Kirche des Herrn, und obwohl sie in Falschem sind, werden dennoch solche, die ein Leben der Liebtätigkeit führen, selig: Nr. 2589-2604, was durchaus nicht geschehen könnte, wenn es nicht Böses gäbe, mit dem Gutes, und Falsches, mit dem Wahres vermischt werden kann; denn Böses, mit dem Gutes vermischt wird, und Falsches, mit dem Wahres, wird vom Herrn auf wunderbare Weise in Ordnung gebracht, denn es wird nicht verbunden, noch weniger vereinigt, sondern angeschlossen und angefügt, und zwar so, daß in der Mitte, als wie im Zentrum, Gutes mit Wahrem ist und stufenweise gegen die Umgebungen oder Umkreise hin solches Böses und Falsches. Daher kommt es, daß dieses von jenem erleuchtet wird und eine verschiedene Färbung erhält, wie Weißes und Schwarzes vom Licht aus der Mitte oder aus dem Zentrum. Dieses ist die himmlische Ordnung. Das ist es, was durch das Getüpfelte und Gefleckte im inneren Sinn bezeichnet wird.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.