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Hosea 12

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1 (H12:2) Ephraim weidet sich an Wind und jagt dem Ostwinde nach; den ganzen Tag mehrt es Lüge und Gewalttat; und sie schließen einen Bund mit Assyrien, und Öl wird nach Ägypten gebracht.

2 (H12:3) Auch mit Juda hat Jehova einen Rechtsstreit; und er wird Jakob heimsuchen nach seinen Wegen, nach seinen Handlungen ihm vergelten. -

3 (H12:4) Im Mutterleibe hielt er seines Bruders Ferse, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott:

4 (H12:5) er kämpfte mit dem Engel und überwand, er weinte und flehte zu ihm; zu Bethel fand er ihn, und daselbst redete er mit uns.

5 (H12:6) Und Jehova, der Gott der Heerscharen, Jehova ist sein Gedenkname.

6 (H12:7) Du denn, kehre um zu deinem Gott; bewahre Güte und Recht, und hoffe beständig auf deinen Gott.

7 (H12:8) Ein Kaufmann ist er; in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt zu übervorteilen.

8 (H12:9) Und Ephraim spricht: ich bin doch reich geworden, habe mir Vermögen erworben; in all meinem Erwerb wird man mir keine Ungerechtigkeit nachweisen, welche Sünde wäre.

9 (H12:10) Ich aber bin Jehova, dein Gott, vom Lande Ägypten her; ich werde dich wieder in Zelten wohnen lassen wie in den Tagen der Festfeier.

10 (H12:11) Und ich habe zu den Propheten geredet, ja, ich habe Gesichte vermehrt und durch die Propheten in Gleichnissen geredet.

11 (H12:12) Wenn Gilead Frevel ist, so werden sie nur Nichtiges werden. In Gilgal opferten sie Stiere; so werden auch ihre Altäre wie Steinhaufen sein auf den Furchen des Feldes.

12 (H12:13) Und Jakob entfloh nach dem Gefilde von Aram, und Israel diente um ein Weib und hütete um ein Weib.

13 (H12:14) Und Jehova führte Israel durch einen Propheten aus Ägypten herauf, und durch einen Propheten wurde es gehütet.

14 (H12:15) Ephraim erzürnte ihn bitterlich, und sein Herr wird seine Blutschuld auf ihm lassen und seine Schmähung ihm vergelten.

   

From Swedenborg's Works

 

Wahre Christliche Religion #247

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247. Bei den Propheten wird die Kirche des israelitischen und jüdischen Volkes an zahlreichen Stellen als völlig zerstört und vernichtet beschrieben, und zwar deshalb, weil es den Sinn oder das Verständnis des Wortes verfälscht hatte. Nur das zerstört nämlich die Kirche. Dieses Verständnis des Wortes, und zwar ebenso das wahre wie das falsche, beschreiben die prophetischen Schriften, besonders Hoschea unter der Gestalt des Ephraim. Ephraim stellt das Verständnis des Wortes in der Kirche dar, und weil dieses die Kirche bildet, heißt Ephraim „der köstliche Sohn, das Kind des Vergnügens“, (Jeremia 31:20) „der Erstgeborene“, (Jeremia 31:9) „die Stärke des Hauptes Jehovahs“, (Psalm 60:8; 108:9) „der Mächtige“, (Sacharja 10:7) „der mit dem gefüllten Bogen“, (Sacharja 9:13) Die Söhne Ephraims werden genannt „Bewaffnete und Bogenschützen“ (Psalm 78:9), denn der Bogen bedeutet die Lehre aus dem Wort, die gegen das Falsche kämpft. Darum wurde Ephraim zur Rechten Israels versetzt und gesegnet und schließlich auch anstelle Rubens aufgenommen (1 Mose 48:5, 11 ff.) und zusammen mit seinem Bruder Manasse von Moses, als er die Kinder Israels segnete, unter dem Namen ihres Vaters Joseph über alle anderen erhöht. (5 Mose 33:13-17)

Aber die Propheten, vor allem Hoschea, beschreiben unter der Gestalt des Ephraim auch die Beschaffenheit der Kirche, nachdem ihr das Verständnis des Wortes verloren gegangen ist, z. B. an folgenden Stellen: „Israel und Ephraim werden zusammenfallen … Ephraim wird zur Öde werden … Ephraim ist unterdrückt und im Gericht erschüttert.“ (Hoschea 5:5, 9, 11-14) „O Ephraim, was soll ich dir tun? … Deine Heiligkeit ist wie das Gewölk der Morgenröte und wie der Tau, der in der Frühe fällt.“ (Hosea 6:4) „Sie werden nicht im Lande Jehovahs wohnen, sondern Ephraim wird umkehren nach Ägypten, und in Assyrien wird er Unreines essen.“ (Hoschea 9:3)

Das Land Jehovahs ist die Kirche, Ägypten das Wissen des natürlichen Menschen und Assyrien die darauf aufgebauten Vernunftgebilde. Durch diese – einen Messias, der die Theokratie und damit zugleich die politische Herrschaft Israels heraufführen würde. Da er diese nationalen Hoffnungen nicht erfüllte, wurde die ganze Schwere der Ketzergesetze gegen ihn angewendet. (Vergl. Eth. Stauff er, Literaturverzeichnis) beiden zusammen wird das tiefere Verständnis des Wortes verfälscht. Darum heißt es, Ephraim werde zurückkehren nach Ägypten und in Assyrien Unreines essen.

„Ephraim weidet sich am Wind und folgt dem Morgenwind. Täglich vermehrt er die Lüge und die Verwüstung, mit Assyrien schließt er einen Bund, und Öl wird nach Ägypten abgeführt.“ (Hoschea 12:2)

Sich am Wind weiden, den Morgenwind verfolgen, Lüge und Verwüstung vermehren, heißt die Wahrheiten verfälschen und damit die Kirche zerstören. Dasselbe wird auch durch die Unzucht Ephraims bezeichnet, bedeutet doch die Unzucht die Verfälschung des Verständnisses des Wortes, das heißt seiner echten Wahrheiten, beispielsweise an folgenden Stellen:

„Ich kenne Ephraim … er hat immerfort Unzucht getrieben, und Israel wurde befleckt.“ (Hosea 5:3) „Schändliches sah ich im Hause Israels: Unzucht trieb dort Ephraim, und Israel befl eckte sich.“ (Hosea 6:10) Israel ist die Kirche selbst, während Ephraim das Verständnis des Wortes darstellt, das die Grundlage und den Maßstab der Kirche bildet. Deshalb heißt es, dass Ephraim Unzucht getrieben und Israel sich befleckt habe. Weil die Kirche beim israelitischen und jüdischen Volk durch die ständige Verfälschung des Wortes völlig zerstört war, wird Ephraim gedroht: „Ich will dich dahingeben, Ephraim, ich will dich übergeben, Israel, wie Adama und wie Zeboim dich hinstellen.“ (Hosea 11:8)

Da nun beim Propheten Hoschea von Anfang bis Ende von der Verfälschung des echten Verständnisses des Wortes und der dadurch herbeigeführten Zerstörung die Rede ist, Unzucht aber die Verfälschung des Wahren in der Kirche bedeutet, so erhielt jener Prophet, um den Zustand der Kirche darzustellen, den Befehl, sich eine Hure zum Weib zu nehmen und mit ihr Söhne zu zeugen (man vergleiche Kapitel I), beziehungsweise eine Ehebrecherin zum Weib zu nehmen (man vergleiche Kapitel 3).

Diese Dinge wurden erwähnt, um aus dem Wort aufzuzeigen und zu begründen, dass sich die Beschaffenheit der Kirche nach ihrem Verständnis des Wortes richtet, dass sie vortrefflich und köstlich ist, wenn das Verständnis sich auf die echten Wahrheiten aus dem Wort gründet, verderbt, ja scheußlich hingegen, wenn sie sich auf verfälschte Wahrheiten bezieht.

  
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