Die göttliche Vorsehung#145

作者: エマニュエル・スウェデンボルグ

この節の研究

  
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145. V. Sich selbst zwingen ist nicht gegen Vernunft und Freiheit. Oben wurde nachgewiesen, daß im Denken des Menschen ein Inneres und ein Äußeres besteht und daß sie unterschieden sind wie das Frühere und das Spätere oder das Obere und das Untere, und daß sie infolge dieses Unterschieds entweder getrennt oder in Verbindung handeln können. Getrennt handeln sie, wenn der Mensch seinen äußeren Gedanken nach anders spricht und handelt, als er innerlich denkt und will. In Verbindung handeln sie, wenn der Mensch so spricht und handelt, wie er auch innerlich denkt und will. Dies ist allgemein bei den Aufrichtigen der Fall, jenes bei den Unaufrichtigen.

2. Weil nun das Innere und Äußere des Gemüts so geschieden sind, kann das Innere mit dem Äußeren kämpfen und es dadurch zur Übereinstimmung drängen. Der Kampf entsteht, wenn der Mensch denkt, das Böse sei Sünde und deshalb wolle er davon abstehen. Sobald er das tut, öffnet sich eine Pforte, und dann werden vom Herrn die Begierden des Bösen ausgetrieben, die das Innere des Denkens belagern, und an ihrer Stelle werden gute Neigungen eingepflanzt. Das vollzieht sich im Inneren des Denkens. Doch weil die Lustreize der bösen Begierden die äußeren Gedanken belagern und nicht zugleich ausgestoßen werden können, entsteht ein Kampf zwischen dem Inneren und Äußeren des Denkens. Das Innere möchte jene Lustreize austreiben, weil sie böse sind und nicht mit den Neigungen zum Guten übereinstimmen, in denen jetzt das Innere ist; es möchte an die Stelle der bösen Lustreize gute, übereinstimmende setzen. Unter diesen guten Lustreizen versteht man das Gute der tätigen Liebe, und aus diesem Widerspruch entsteht jener Kampf, der, wenn er sich steigert, Versuchung genannt wird.

3. Weil nun der Mensch Mensch ist durch das Innere seines Denkens - denn eben dies ist der Geist des Menschen -, so steht fest, daß der Mensch sich selbst zwingt, wenn er seine äußeren Gedanken zur Übereinstimmung oder zur Aufnahme der mit seinen Neigungen verbundenen Freuden zwingt, die das Gute der tätigen Liebe sind. Es ist klar, daß das nicht gegen Freiheit und Vernunft verstößt, sondern ihnen gemäß ist, denn die Vernunft beschwört diesen Kampf herauf und die Freiheit führt ihn durch. Auch wohnt ja eben die Freiheit zusammen mit der Vernunft im inneren Menschen und von da aus im äußeren.

4. Wenn daher das Innere siegt, d.h. wenn es das Äußere zur Übereinstimmung und zum Gehorsam gebracht hat, verleiht der Herr dem Menschen die wahre Freiheit und die wahre Vernunft. Denn damit hat ja der Herr den Menschen der höllischen Freiheit entrissen, die an sich nur Knechtschaft ist, und ihn in die himmlische, die Freiheit an sich, und in die Gemeinschaft der Engel versetzt. Der Herr selbst lehrt bei Johannes 8:31-36, daß die Knechte sind, welche die Sünde tun, und er alle frei macht, die durch das Wort die Wahrheit von ihm aufnehmen.

  
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