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1 Mose 41

Studie

   

1 Und nach zwei Jahren hatte Pharao einen Traum, wie er stünde am Nil

2 und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase.

3 Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen; die waren häßlich und mager und traten neben die Kühe an das Ufer am Wasser.

4 Und die häßlichen und mageren fraßen die sieben schönen, fetten Kühe. Da erwachte Pharao.

5 Und er schlief wieder ein, und ihn träumte abermals, und er sah, daß sieben Ähren wuchsen an einem Halm, voll und dick.

6 Darnach sah er sieben dünnen Ähren aufgehen, die waren vom Ostwind versengt.

7 Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte Pharao und merkte, daß es ein Traum war.

8 Und da es Morgen ward, war sein Geist bekümmert; und er schickte aus und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählte ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte.

9 Da redete der oberste Schenke zu Pharao und sprach: Ich gedenke heute an meine Sünden.

10 Da Pharao zornig ward über seine Knechte, und mich mit dem obersten Bäcker ins Gefängnis legte in des Hauptmanns Hause,

11 da träumte uns beiden in einer Nacht, einem jeglichen sein Traum, des Deutung ihn betraf.

12 Da war bei uns ein hebräischer Jüngling, des Hauptmanns Knecht, dem erzählten wir's. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeglichen seinen Traum.

13 Und wie er uns deutete, so ist's ergangen; denn ich bin wieder in mein Amt gesetzt, und jener ist gehenkt.

14 Da sandte Pharao hin und ließ Joseph rufen; und sie ließen ihn eilend aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und zog andere Kleider an und kam hinein zu Pharao.

15 Da sprach Pharao zu ihm: Mir hat ein Traum geträumt, und ist niemand, der ihn deuten kann; ich habe aber gehört von dir sagen, wenn du einen Traum hörst, so kannst du ihn deuten.

16 Joseph antwortete Pharao und sprach: Das steht bei mir nicht; Gott wird doch Pharao Gutes weissagen.

17 Pharao sprach zu Joseph: Mir träumte ich stand am Ufer bei dem Wasser

18 und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase.

19 Und nach ihnen sah ich andere sieben, dürre, sehr häßliche und magere Kühe heraussteigen. Ich habe in ganz Ägyptenland nicht so häßliche gesehen.

20 Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen auf die sieben ersten, fetten Kühe.

21 Und da sie sie hineingefressen hatten, merkte man's nicht an ihnen, daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich gleich wie vorhin. Da wachte ich auf.

22 Und ich sah abermals in einen Traum sieben Ähren auf einem Halm wachsen, voll und dick.

23 Darnach gingen auf sieben dürre Ähren, dünn und versengt.

24 Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren. Und ich habe es den Wahrsagern gesagt; aber die können's mir nicht deuten.

25 Joseph antwortete Pharao: Beide Träume Pharaos sind einerlei. Gott verkündigt Pharao, was er vorhat.

26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind auch die sieben Jahre. Es ist einerlei Traum.

27 Die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen sind, das sind sieben Jahre; und die sieben mageren und versengten Ähren sind sieben Jahre teure Zeit.

28 Das ist nun, wie ich gesagt habe zu Pharao, daß Gott Pharao zeigt, was er vorhat.

29 Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland.

30 Und nach denselben werden sieben Jahre teure Zeit kommen, daß man vergessen wird aller solcher Fülle in Ägyptenland; und die teure Zeit wird das Land verzehren,

31 daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der teuren Zeit, die hernach kommt; denn sie wird sehr schwer sein.

32 Daß aber dem Pharao zum andernmal geträumt hat, bedeutet, daß solches Gott gewiß und eilend tun wird.

33 Nun sehe Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über Ägyptenland setze,

34 und schaffe, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren

35 und sammle alle Speise der guten Jahre, die kommen werden, daß sie Getreide aufschütten in Pharaos Kornhäuser zum Vorrat in den Städten und es verwahren,

36 auf daß man Speise verordnet finde dem Lande in den sieben teuren Jahren, die über Ägyptenland kommen werden, daß nicht das Land vor Hunger verderbe.

37 Die Rede gefiel Pharao und allen seinen Knechten wohl.

38 Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen solchen Mann finden, in dem der Geist Gottes sei?

39 Und sprach zu Joseph: Weil dir Gott solches alles hat kundgetan, ist keiner so verständig und weise wie du.

40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Stuhl will ich höher sein als du.

41 Und weiter sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt.

42 Und er tat seinen Ring von seiner Hand und gab ihn Joseph an seine Hand und kleidete ihn mit köstlicher Leinwand und hing eine goldene Kette an seinen Hals

43 und ließ ihn auf seinem zweiten Wagen fahren und ließ vor ihm ausrufen: Der ist des Landes Vater! und setzte ihn über ganz Ägyptenland.

44 Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; ohne deinen Willen soll niemand seine Hand und Fuß regen in ganz Ägyptenland.

45 Und nannte ihn den heimlichen Rat und gab ihm ein Weib, Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Also zog Joseph aus, das Land Ägypten zu besehen.

46 Und er war dreißig Jahre alt, da er vor Pharao stand, dem König in Ägypten; und fuhr aus von Pharao und zog durch ganz Ägyptenland.

47 Und das Land trug in den sieben reichen Jahren die Fülle;

48 und sie sammelten alle Speise der sieben Jahre, so im Lande Ägypten waren, und taten sie in die Städte. Was für Speise auf dem Felde einer jeglichen Stadt umher wuchs, das taten sie hinein.

49 Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maßen viel wie Sand am Meer, also daß er aufhörte es zu zählen; denn man konnte es nicht zählen.

50 Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe denn die teure Zeit kam, welche ihm gebar Asnath, Potipheras, des Priesters zu On, Tochter.

51 Und er hieß den ersten Manasse; denn Gott, sprach er, hat mich lassen vergessen alles meines Unglücks und all meines Vaters Hauses.

52 Den andern hieß er Ephraim; denn Gott, sprach er, hat mich lassen wachsen in dem Lande meines Elends.

53 Da nun die sieben reichen Jahre um waren in Ägypten,

54 da fingen an die sieben teuren Jahre zu kommen, davon Joseph gesagt hatte. Und es ward eine Teuerung in allen Landen; aber in ganz Ägyptenland war Brot.

55 Da nun das ganze Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zu Pharao um Brot. Aber Pharao sprach zu allen Ägyptern: Gehet hin zu Joseph; was euch der sagt, das tut.

56 Als nun im ganzen Lande Teuerung war, tat Joseph allenthalben Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern. Denn die Teuerung ward je länger, je größer im Lande.

57 Und alle Lande kamen nach Ägypten, zu kaufen bei Joseph; denn die Teuerung war groß in allen Landen.

   

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Himmlische Geheimnisse # 5376

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5376. „Weil der Hunger stark war in allen Landen“, 1 Mose 41:57, bedeutet, überall, ausgenommen dort, (war) Verödung im Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hungers, sofern er die Verödung bezeichnet, wovon früher, und aus der Bedeutung des Landes, sofern es das Natürliche ist, wovon ebenfalls früher. Daß überall (Hunger war), nur nicht dort, nämlich im Wißtümlichen, wo das Himmlische des Geistigen (eingedrungen), folgt aus dem Vorhergehenden.

Wie es sich mit der Verödung des Natürlichen oder mit der Beraubung des Wahren in demselben verhält, ist früher gesagt worden. Weil aber von diesem Gegenstand im Folgenden noch weiter gehandelt wird, so soll es abermals gesagt werden:

Der Mensch, der innerhalb der Kirche geboren ist, lernt vom ersten Knabenalter an aus dem Wort und aus den Lehren der Kirche, was das Wahre des Glaubens, auch was das Gute der Liebtätigkeit ist. Wenn er aber ins jugendliche Alter kommt, fängt er an, die Glaubenswahrheiten, die er gelernt hatte, entweder bei sich zu begründen oder bei sich zu leugnen; denn er sieht sie alsdann mit eigenen Augen an, und hierdurch bewirkt er, daß jene Wahrheiten entweder ihm angeeignet oder verworfen werden; denn nichts kann einem angeeignet werden, was nicht aus eigener Anschauung anerkannt wird, d.h. (nur) das, was einer aus sich, nicht aus einem anderen weiß, daß es so sei. Ebendarum konnten die Wahrheiten, die er als Knabe aufgefaßt hatte, nicht tiefer in sein Leben eingehen als bis zum ersten Eingang, von wo aus sie weiter nach innen zugelassen oder auch hinausgeworfen werden können.

Bei denjenigen, die wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr vorhersieht, daß sie sich wiedergebären lassen, werden jene Wahrheiten sehr vermehrt, denn sie sind in der Neigung, die Wahrheiten zu erkennen. Wenn sie aber näher zum eigentlichen Akt der Wiedergeburt kommen, werden sie jener Wahrheiten gleichsam beraubt, sie werden nämlich einwärts gezogen, und dann erscheint der Mensch in der Verödung. Aber dennoch werden jene Wahrheiten nach und nach ins Natürliche zurückgebracht und dort mit dem Guten verbunden, wenn der Mensch wiedergeboren wird.

Bei denen aber, die nicht wiedergeboren werden, d.h. von denen der Herr voraussieht, daß sie sich nicht wiedergebären lassen, pflegen zwar die Wahrheiten sich zu mehren, denn sie sind in der Neigung, solches zu wissen um des Namens, der Ehre und des Gewinnes willen; wenn sie aber älter werden und jene Wahrheiten der eigenen Anschauung unterbreiten, dann glauben sie dieselben entweder nicht oder leugnen oder verkehren sie dieselben in Falsches. Auf diese Weise werden die Wahrheiten bei diesen nicht nach innen zu gezogen, sondern hinausgeworfen. Dennoch aber bleiben sie im Gedächtnis um weltlicher Zwecke willen, (jedoch) ohne Leben. Dieser Zustand heißt im Wort ebenfalls Verödung oder Verwüstung, aber er unterscheidet sich von dem ersteren, sofern die Verödung des ersteren Zustandes scheinbar ist, hingegen die Verödung dieses Zustandes eine vollständige ist; denn im ersteren Zustand wird der Mensch der Wahrheiten nicht beraubt, hingegen im letzteren Zustand wird er ihrer gänzlich beraubt.

Von der Verödung des ersteren Zustandes war im inneren Sinn in diesem Kapitel die Rede und ist noch weiter die Rede im folgenden, und sie ist es, die durch den siebenjährigen Hunger bezeichnet wird. Von ebendieser Verödung ist öfters sonst im Wort die Rede, so bei

Jesaja 51:17-23: „Wache auf, wache auf, Jerusalem, die du getrunken hast aus der Hand Jehovahs den Kelch Seines Zorns; zweierlei ist dir begegnet; wer trägt Leid für dich? Verwüstung und Zerbrechung, Hunger und Schwert, wer als Ich wird dich trösten? Deine Söhne wurden matt, sie lagen vorne an allen Gassen; darum höre doch das, du Niedergeschlagene und Trunkene, aber nicht vom Wein; sieh, Ich habe genommen aus deiner Hand den Taumelkelch, die Hefen des Kelchs Meines Grimms; nicht ferner sollst du ihn mehr trinken, sondern Ich will ihn geben in die Hand derer, die dich kränken“: hier wird der Zustand der Verödung beschrieben, in den der Mensch der Kirche kommt, der eine Kirche, d.h. der wiedergeboren wird. Jene Verödung wird genannt Verwüstung, Zerbrechung, Hunger, Schwert, ferner Kelch des Zorns und Grimms Jehovahs, Taumelkelch. Die Wahrheiten, deren er alsdann beraubt wird, sind die Söhne, die hinsinken und liegen vorne an allen Gassen. Daß die Söhne Wahrheiten sind, sehe man Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373; daß Gassen sind, wo Wahrheiten: Nr. 2336, daher heißt liegen vorne an allen Gas-sen, daß die Wahrheiten zerstreut erscheinen. Daß die Verödung nur eine scheinbare ist, und wie die Versuchungen ein Mittel der Wiedergeburt, ist klar; denn es wird gesagt: es werde ihn nicht mehr trinken, und Er werde ihn geben in die Hand derer, die es kränken.

Ezechiel 36:3-12: „So sprach der Herr Jehovih: darum weil sie euch verwüsten und verschlingen ringsum, damit ihr ein Erbe seid für die Überreste der Heiden, darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn Jehovih: so sprach der Herr Jehovih zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern und zu den verödeten Wüsteneien und zu den verlassenen Städten, die geworden sind zum Raub und zum Spott den Überresten der Heiden, die im Umkreis: Ich habe in Meinem Eifer und in Meinem Grimm geredet, wegen der Schmach der Heiden, die ihr getragen habt. Die Heiden, die ringsum euch her, die sollen ihre Schmach tragen; ihr aber, ihr Berge Israels, werdet hervorbringen eure Zweige und eure Frucht tragen Meinem Volk Israel; denn sieh, Ich bin bei euch und werde zu euch hinsehen, daß ihr gebaut und besäet werdet; dann werde Ich bei euch die Menschen vermehren, das ganze Haus Israels, und es werden bewohnt werden die Städte, und die Wüsteneien werden gebaut werden; Ich will euch wohnen lassen wie in eurer Vorzeit und Gutes erweisen mehr als in euren Anfängen“: auch hier ist von der Verödung die Rede, die der Wiedergeburt vorangeht. Die Verödung wird bezeichnet durch verödete Wüsteneien und verlassene Städte, die zum Raub und zum Spott geworden sind, aber die Wiedergeburt durch: Zweige hervorbringen und Frucht tragen, zu ihnen hinsehen, daß sie gebaut und besäet werden, daß vermehrt werde der Mensch, bewohnt werden die Städte und gebaut werden die Wüsteneien, und durch wohnen lassen wie in der Vorzeit, und wohltun mehr als in den Anfängen.

Wie es sich mit der Verödung verhält, wird klar an denen, die in der Verödung sind im anderen Leben: die dort in der Verödung sind, werden von bösen Geistern und Genien gequält (vexantur); denn diese flößen ihnen Beredungen des Bösen und Falschen ein, daß sie beinahe damit überschwemmt werden, daher erscheinen (ihnen) die Wahrheiten nicht, hingegen sobald die Zeit der Verödung ein Ende hat, so werden sie vom Licht aus dem Himmel erleuchtet, und so werden die bösen Geister und Genien weggetrieben, ein jeder in seine Hölle, wo sie büßen müssen. Dieses ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß die Städte zum Raub und Spott geworden seien den Überresten der Heiden, die ringsumher, und daß die Heiden, die ringsum sind, ihre Schmach tragen werden, und oben bei Jesajas dadurch, daß der Kelch gegeben wird in die Hand derer, die kränken; und auch Jesaja 33:1, daß „der Verwüster werde verwüstet werden“, und bei

Jeremia 25:12: „Heimsuchen werde Ich die Verwüster und sie bringen in Verödungen des Zeitlaufs“.

Jesaja 49:17-19: „Deine Zerstörer werden eilends herbringen deine Söhne, und deine Verwüster werden von dir weggehen; erhebe ringsumher deine Augen, und siehe, alle werden versammelt kommen zu dir; denn was deine Verwüstungen betrifft und das Land deiner Zerstörung, so wirst du zu eng sein für die Bewohner, ferne werden sein deine Verschlinger“: hier wird auch im ganzen Kapitel gehandelt von der Verödung derjenigen, die wiedergeboren werden und von der Wiedergeburt und Befruchtung nach der Verödung und zuletzt von der Bestrafung derer, die unterdrückt haben (Jesaja 49:26).

Jesaja 33:1: „Wehe dem Verwüster, da er doch verwüstet wird; wenn du fertig bist mit Verwüsten, wirst du verwüstet werden“: auch hier heißt es, daß die Verwüster bestraft werden, wie oben.

Jesaja 16:1, 4: „Weilen sollen in dir Meine Vertriebenen; Moab sei ihnen Bergungsort vor dem Verwüster; denn ein Ende hat der Unterdrücker, aus ist es mit der Verwüstung“.

Jesaja 13:6: „Nahe ist der Tag Jehovahs, wie eine Verwüstung wird er von Schaddai kommen“: Verwüstung von Schaddai bedeutet die Verwüstung in den Versuchungen; daß Gott hinsichtlich der Versuchungen bei den Alten Schaddai hieß, sehe man Nr. 1992, 3667, 4572. Jesaja 48:21: „Alsdann werden sie nicht dürsten, in den Wüsteneien wird Er sie leiten, Wasser aus dem Felsen wird Er ihnen quellen lassen und spalten den Felsen, daß Wasser herausrinnen“: (dies) vom Zustand nach der Verödung.

Jesaja 51:3: „Trösten wird Jehovah Zion, trösten alle ihre Wüsteneien, so daß er seine Wüste macht wie Eden und seine Einöde wie den Garten Jehovahs; Fröhlichkeit und Freude wird gefunden werden in ihr, Bekenntnis und die Stimme des Gesangs“: ebenso (zu erklären); denn wie oben gesagt worden, die Verödung hat den Zweck, daß der Mensch wiedergeboren werde, d.h. daß nach Ausscheidung des Bösen und Falschen das Wahre mit dem Guten und das Gute mit dem Wahren verbunden werde; der wiedergeborene Mensch wird in Ansehung des Guten mit Eden verglichen und in Ansehung des Wahren mit einem Garten Jehovahs.

Psalm 40:3: „Jehovah hat mich herausgezogen aus der Grube der Verwüstung, aus dem Kot des Schlamms und gestellt auf den Fels meine Füße“.

Die Verwüstung und Verödung des Menschen der Kirche oder der Kirche beim Menschen wurde vorgebildet durch die Gefangenschaft des jüdischen Volkes in Babel und die Erweckung der Kirche durch die Rückkehr aus jener Gefangenschaft, wovon bei Jeremias hie und da (hauptsächlich Kapitel 32:37-44), die Rede ist; denn die Verödung ist eine Gefangenschaft; alsdann wird nämlich der Mensch gleichsam in Banden gehalten; deshalb werden auch durch die Gebundenen im Gefängnis, in der Grube, diejenigen bezeichnet, die in der Verödung sind; man sehe Nr. 4728, 4744, 5037, 5038, 5085, 5096. Vom Zustand der Verödung und Verwüstung bei denjenigen, die nicht wiedergeboren werden, ist auch hie und da im Wort die Rede; in diesem Zustand sind die, welche die Wahrheiten ganz leugnen oder in Falsches verkehren. In diesem Zustand befindet sich die Kirche an ihrem Ende, wenn kein Glaube und keine Liebtätigkeit mehr da ist:

Jesaja 5:5-7: „Kund will Ich euch tun das, was Ich tun werde Meinem Weinberg, weggetan wird sein Zaun, daß er zum Abweiden ist, zerrissen wird seine Mauer, daß er ist zur Zertretung; bringen werde Ich ihn hernach in Verödung; er wird nicht beschnitten und nicht gehackt werden, daß Dorn und Gebüsch aufwachse, ja den Wolken werde Ich gebieten, daß sie nicht auf ihn regnen lassen einen Regen“.

Jesaja 6:9-13: „Sage diesem Volk: höret mit den Ohren, aber verstehet nicht, und sehet mit den Augen, aber erkennet nicht; mache fett das Herz dieses Volkes, und seine Ohren mache schwer und seine Augen verklebe, daß es nicht etwa sehe mit seinen Augen und mit seinen Ohren höre und sein Herz verstehe und sich bekehre, daß es heil werde; da sprach ich: wie lange, Herr? Er sprach: Bis verwüstet werden die Städte, daß sie sind ohne Bewohner, und die Häuser, daß niemand in ihnen ist, und das Land gebracht werde zur Einöde; entfernen wird Er den Menschen, und groß wird die Verödung sein in-mitten des Landes, kaum der zehnte Teil wird noch darinnen sein, und doch wird es sein zum Ausrotten“.

Jesaja 10:21-23: „Die Überreste werden wiederkehren, die Überreste Jakobs zum mächtigen Gott, denn die Vollendung ist entschieden, überflutet die Gerechtigkeit, denn Vollendung und Entscheidung macht der Herr Jehovih Zebaoth im ganzen Land“.

Jes. Kap. 24: „Jehovah leeret aus das Land und erschöpft es und wird umkehren seine Oberfläche; ganz entleert wird werden das Land, trauern, hinwelken wird das bewohnbare Land, matt und welk wird sein der Erdkreis; der Fluch wird das Land verzehren, trauern wird der Most, welken wird der Weinstock, das übrige in der Stadt ist Wüstenei; bis zur Verwüstung wird zerschlagen werden das Tor, zerbrochen ist das Land, zerrissen ist das Land, es wanket das Land, ja es taumelt das Land wie ein Trunkener“.

Jesaja 33:8, 9: „Verwüstet sind die Pfade, niemand ist, der hingeht auf den Weg, es trauert, es welkt das Land; zuschanden worden ist der Libanon, hingeschwunden, geworden ist Saron wie eine Wüste“.

Jesaja 42:14, 15: „Veröden und verschlingen zugleich werde Ich, verwüsten werde Ich die Berge und Hügel und all ihr Kraut verdorren lassen“.

Jeremia 25:9-12f: „Verbannen werde Ich alle Völkerschaften umher und sie setzen in Verödung und zum Hohn und in Wüsteneien des Zeitlaufs und werde abschaffen aus ihnen die Stimme der Freude und die Stimme der Fröhlichkeit, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme der Mühlen und das Licht der Leuchte, so daß das ganze Land wird zur Verödung und Verwüstung; geschehen wird es, wenn erfüllt sind siebzig Jahre, da werde Ich heimsuchen den König Babels und diese Völkerschaft um ihre Missetat und das Land der Chaldäer, und werde es machen zu Verödungen des Zeitlaufs“ (d.h. zur ewigen Wüste).

Jeremia 49:13-18: „Zur Verödung, zur Schmach, zur Verwüstung und zum Fluch wird Bozra werden, und alle ihre Städte sollen werden zu Wüsteneien des Zeitlaufs; Edom wird zur Verödung sein; jeder, der vorübergeht an ihr, wird sich entsetzen und zischen über ihren Plagen“.

Ezechiel 12:19, 20: „So spricht der Herr zu den Bewohnern Jerusalems in dem Lande Israels: Sie werden ihr Brot mit Besorgnis essen und ihre Wasser mit Entsetzen trinken, daß verwüstet wird ihr Land mit allem, was darinnen ist, um der Gewalttat aller ihrer Einwohner; die bewohnten Städte werden verwüstet und das Land verödet werden“.

Ezechiel 26:18-22: „Ich will dich machen zur verödeten Stadt, wie die Städte, die nicht bewohnt werden, Ich will heraufkommenlassen über dich die Tiefe, daß viele Wasser dich bedecken und dich hinabfahren lassen mit denen, die in die Grube fahren, zum Volk der Vorzeit, und dich wohnen lassen im Land der Unterwelt, in die Verödung von Ewigkeit, mit den Hinabfahrenden in die Grube“: wo von Tyrus (die Rede ist).

Joel 2:2, 3: „Der (Tag des Herrn) ist ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und der Dunkelheit; vor ihm frißt Feuer und nach ihm lodert die Flamme; wie der Garten Edens ist das Land vor ihm, aber nach ihm eine Einöde der Verwüstung“.

Zephanja 1:15-18: „Nahe ist der Tag Jehovahs, ein Tag des Grimms ist dieser Tag, ein Tag der Angst und Bedrängnis, ein Tag der Verheerung und Verwüstung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag der Wolke und des Nebels, vom Feuer des Eifers Jehovahs wird verzehrt werden das ganze Land, weil Ich eine Vollendung, und zwar eine schnelle machen will mit allen Bewohnern des Landes“.

Matthaeus 24:15: „Wenn ihr sehen werdet den Greuel der Verödung, der vorhergesagt ist von Daniel, dem Propheten, daß er stehet am heiligen Ort, alsdann sollen die in Judäa fliehen auf die Berge“, auch Markus 13:14; Daniel 9:27; 12:10-12. Aus diesem erhellt, daß durch Verödung die scheinbare Beraubung des Wahren bezeichnet wird bei denen, die wiedergeboren werden, hingegen eine vollständige bei denen, die nicht wiedergeboren werden.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.