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3 Mose 10

Studie

   

1 Und die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen ein jeglicher seinen Napf und taten Feuer drein und legten Räuchwerk drauf und brachten das fremde Feuer vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte.

2 Da fuhr ein Feuer aus von dem HERRN und verzehrete sie, daß sie starben vor dem HERRN.

3 Da sprach Mose zu Aaron: Das ist's, das der HERR gesagt hat: Ich werde geheiliget werden an denen, die zu mir nahen, und vor allem Volk werde ich herrlich werden. Und Aaron schwieg stille.

4 Mose aber rief Misael und Elzaphan, den Söhnen Usiels, Aarons Vettern, und sprach zu ihnen: Tretet hinzu und traget eure Brüder von dem Heiligtum hinaus vor das Lager.

5 Und sie traten hinzu und trugen sie hinaus mit ihren leinenen Röcken vor das Lager, wie Mose gesagt hatte.

6 Da sprach Mose zu Aaron und seinen Söhnen, Eleazar und Ithamar: Ihr sollt eure Häupter nicht blößen, noch eure Kleider zerreißen, daß ihr nicht sterbet, und der Zorn über die ganze Gemeine komme. Lasset eure Brüder des ganzen Hauses Israel weinen über diesen Brand, den der HERR getan hat.

7 Ihr aber sollt nicht ausgehen von der Tür der Hütte des Stifts; ihr möchtet sterben. Denn das Salböl des HERRN ist auf euch. Und sie taten, wie Mose sagte.

8 Der HERR aber redete mit Aaron und sprach:

9 Du und deine Söhne mit dir, sollt keinen Wein noch stark Getränke trinken, wenn ihr in die Hütte des Stifts gehet, auf daß ihr nicht sterbet. Das sei ein ewiges Recht allen euren Nachkommen,

10 auf daß ihr könnet unterscheiden, was heilig und unheilig, was unrein und rein ist,

11 und daß ihr die Kinder Israel lehret alLE Rechte, die der HERR zu euch geredet hat durch Mose.

12 Und Mose redete mit Aaron und mit seinen übrigen Söhnen, Eleazar und Ithamar: Nehmet, das überblieben ist vom Speisopfer an den Opfern des HERRN und esset es ungesäuert bei dem Altar; denn es ist das Allerheiligste.

13 Ihr sollt es aber an heiliger Stätte essen; denn das ist dein Recht und deiner Söhne Recht an den Opfern des HERRN; denn so ist mir's geboten.

14 Aber die Webebrust und die Hebeschulter sollst du und deine Söhne und deine Töchter mit dir essen an reiner Stätte; denn solch Recht ist dir und deinen Kindern gegeben an den Dankopfern der Kinder Israel.

15 Denn die Hebeschulter und die Webebrust zu den Opfern des Fettes werden gebracht, daß sie zur Webe gewebet werden vor dem HERRN: darum ist's dein und deiner Kinder zum ewigen Recht, wie der HERR geboten hat.

16 Und Mose suchte den Bock des Sündopfers und fand ihn verbrannt. Und er ward zornig über Eleazar und Ithamar, Aarons Söhne, die noch übrig waren, und sprach:

17 Warum habt ihr das Sündopfer nicht gegessen an heiliger Stätte? denn es das Allerheiligste ist, und er hat's euch gegeben, daß ihr die Missetat der Gemeine tragen sollt, daß ihr sie versöhnet vor dem HERRN.

18 Siehe, sein Blut ist nicht kommen in das Heilige hinein. Ihr solltet es im Heiligen gegessen haben, wie mir geboten ist.

19 Aaron aber sprach zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Sündopfer und ihr Brandopfer vor dem HERRN geopfert, und es ist mir also gegangen, wie du siehest; und ich sollte essen heute vom Sündopfer? Sollte das dem HERRN gefallen?

20 Da das Mose hörete, ließ er's ihm gefallen.

   

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Himmlische Geheimnisse # 9960

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9960. „Um zu bedecken das Fleisch ihrer Blöße“, 2 Mose 28:42, bedeutet, damit nicht das Innere der Liebe, das unrein und höllisch ist, erscheine.

Dies erhellt aus der Bedeutung von bedecken, insofern es ausdrückt, machen, daß etwas nicht erscheine. Aus der Bedeutung der Zeugungsglieder und der Lenden, die hier durch das Fleisch der Blöße bezeichnet werden, insofern sie das Innere der ehelichen Liebe bezeichnen; denn wenn durch die Beinkleider das Äußere der ehelichen Liebe bezeichnet wird: Nr. 9959, so wird auch durch das Fleisch, das sie bedecken, das Innere derselben bezeichnet. Daß die Lenden die eheliche Liebe bedeuten, sehe man Nr. 3021, 4280, 4575; und auch die Zeugungsglieder: Nr. 4462, 5050-5062; und daß das Fleisch das Gute der Liebe bedeutet: Nr. 3813, 7850, 9127. Wie aber die meisten Ausdrücke im Worte auch einen entgegengesetzten Sinn haben, so auch die Lenden, die Zeugungsglieder und das Fleisch, und in diesem Sinne bezeichnen sie das Böse, Unreine und Höllische dieser Liebe: Nr. 3813, 5059. Daß sie hier das Böse, Unreine und Höllische bedeuten, erhellt daraus, daß es heißt: „um zu bedecken das Fleisch der Blöße“. Das Fleisch der Blöße ist hier das, was dem Guten der ehelichen Liebe entgegengesetzt ist, nämlich der Lustreiz zum Ehebruch, also das Höllische, worüber im Folgenden.

Was die Blöße anbelangt, so entnimmt sie ihre Bedeutung von den Körperteilen, die bloß erscheinen, ebenso wie die Kleider von den Körperteilen, die sie bekleiden: Nr. 9827. Daher hat die Blöße eine andere Bedeutung, wenn sie sich auf das Haupt bezieht, wo sie dann Kahlköpfigkeit ist; eine andere, wenn sie sich auf den ganzen Körper bezieht, und wieder eine andere, wenn sie sich auf die Len-den und Zeugungsglieder bezieht. Wenn sich die Blöße auf das Haupt bezieht, wo sie dann Kahlköpfigkeit ist, bedeutet sie die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten; wenn sie sich auf den ganzen Körper bezieht, bedeutet sie die Beraubung der Glaubenswahrheiten; wenn sie sich aber auf die Len-den und die Zeugungsglieder bezieht, bedeutet sie die Beraubung des Guten der Liebe.

Was das erste anbelangt, wenn die Blöße sich auf das Haupt bezieht, was dann Kahlköpfigkeit ist, so bedeutet sie Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten; dies erhellt:

Jesaja 7:20: „An jenem Tage wird der Herr durch den König von Assyrien abscheren das Haupt und das Haar an den Füßen, und den Bart wird er wegnehmen“: das Haupt abscheren bedeutet, das innere Wahre der Kirche wegnehmen; das Haar abscheren und den Bart wegnehmen bedeutet, das äußere Wahre derselben rauben; durch den König von Assyrien bedeutet, durch die Vernünfteleien aus dem Falschen. Es ist für jedermann klar, daß durch den König von Assyrien das Haupt nicht geschoren wurde, auch nicht das Haar an den Füßen noch der Bart, und daß vielmehr diese Worte (sinnbildliche) Bezeichnungen enthalten.

Daß das Haupt das Innere bezeichnet, das der Weisheit und Einsicht angehört, sehe man Nr. 6292, 6436, 9166, 9656; daß der König von Assyrien die Vernünftelei bedeutet: Nr. 119, 1186; daß das Haar das äußere Wahre der Kirche bezeichnet: Nr. 3301, 5247, 5569-5573, daß die Füße auch das Äußere oder Natürliche bezeichnen: Nr. 2162, 3147, 3986, 4280, 4938-4952; daß der Bart das sinnlich Wißtümliche bedeutet, welches das letzte Wahre ist, erhellt aus den Stellen im Worte, wo der Bart genannt wird.

Jesaja 15:2: „Auf allen Häuptern ist Kahlheit, jeder Bart ist abgeschoren“: was ebenso zu erklären ist.

Jeremia 47:5: „Es wird Kahlheit über Gaza kommen; wie lange willst du dich ritzen?“

Ezechiel 7:18, 19: „Auf allen Gesichtern ist Schamröte und auf allen Häuptern Kahlheit; ihr Silber werden sie auf die Straßen werfen, und ihr Gold wird zu Unflat werden“: auf allen Häuptern Kahlheit bedeutet, die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten. Weil es dies bedeutet, wird auch gesagt, ihr Silber werden sie auf die Straßen werfen, und ihr Gold wird zu Unflat werden, denn das Silber bedeutet das Wahre der Einsicht und das Gold das Gute der Weisheit: Nr. 1551, 5658, 6914, 6917, 8932; daß nicht die Kahlheit auf allen Häuptern zu verstehen ist, und daß sie ihr Silber nicht auf die Straßen werfen und ihr Gold nicht zu Unflat werden soll, ist klar.

3. Mose 10:6: „Mose sprach zu Aharon und zu dessen Söhnen, Eleazar und Ithamar: Eure Häupter sollt ihr nicht scheren und eure Kleider sollt ihr nicht zerreißen, damit ihr nicht sterbet und nicht ein Zorn komme über die ganze Gemeinde“.

Ezechiel 44:20: „Die Priester, die Leviten, sollen ihr Haupt nicht kahl scheren, aber auch ihr Haupthaar nicht frei wachsen lassen“. Weil Aharon und seine Söhne den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren vorbildeten: Nr. 9806, 9807, und weil durch das Kahlscheren des Hauptes und durch Zerreißen der Kleider die Beraubung jenes Göttlichen bezeichnet wurde, darum war es verboten, das Haupt kahl zu scheren und die Kleider zu zerreißen; und es wird gesagt, damit sie nicht sterben und ein Zorn komme über die ganze Gemeinde, wodurch bezeichnet wird, daß dadurch das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren und somit das Vorbildliche der Kirche zugrunde gehen würde.

Weil Trauer die geistige Trauer vorbildete, die eine Trauer ist über die Beraubung des Wahren und Guten der Kirche, deshalb schoren sie ihre Köpfe kahl bei der Trauer, wie:

Jeremia 16:6: „Man wird nicht um sie klagen und nicht das Haupt scheren um ihretwillen“.

Amos 8:10: „Ich will eure Feste in Trauer verkehren und Kahlheit bringen über jedes Haupt; und Ich will es machen wie die Trauer um den einzigen Sohn“.

Micha 1:16: „Mache dir eine Glatze und schere dein Haar um der Söhne deiner Lust willen; mache groß deine Glatze, gleich der eines Adlers, denn sie werden fortziehen von dir“: die Söhne der Lust (Wonne) sind die göttlichen Wahrheiten, ihr Fortziehen bedeutet die Beraubung. Daß die Söhne Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 9807. Zweitens: Wenn sich die Blöße auf den ganzen Körper bezieht, bedeutet sie die Beraubung der Glaubenswahrheiten. Dies erhellt: Offenbarung 3:14, 17, 18: „Dem Engel der Gemeinde zu Laodicea schreibe: Weil du sagst: Ich bin reich und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du elend bist und jämmerlich und arm und blind und bloß, so rate ich dir, Gold von Mir zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, und weiße Kleider, damit du dich bekleiden könnest, auf daß nicht erscheine die Schande deiner Blöße“: der Engel der Gemeinde ist das göttlich Wahre in ihr; sagen, daß man reich sei, bedeutet, daß man in den Erkenntnissen des Wahren und Guten ist; elend und jämmerlich, blind und bloß, bedeutet, daß man gleichwohl ohne Wahrheiten ist, die dem Leben eingepflanzt sind, also ohne Gutes. Gold kaufen, das im Feuer geläutert ist, bedeutet, sich Gutes erwerben. Die weißen Kleider bedeuten die echten Glaubenswahrheiten aus dem Guten. Hieraus wird klar, was es heißt, „auf daß nicht erscheine die Schande deiner Blöße“.

Offenbarung 16:15: „Siehe, Ich komme wie ein Dieb; selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe“: mit gleicher Bedeutung.

Offenbarung 17:16: „Sie werden die Hure hassen und sie wüst und bloß machen“: die Hure bezeichnet diejenigen, welche die göttlichen Wahrheiten verfälschen; sie bloß machen bedeutet offenbar, sie derselben berauben, denn es wird gesagt „wüst und bloß“: wüst machen heißt, der Wahrheiten berauben.

Durch Blöße wird auch die Unkenntnis des Wahren bezeichnet und durch Bekleiden die Unterweisung:

Jesaja 58:7, 8: „Wenn du einen Nackten siehst und ihn bekleidest, wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte“.

Matthaeus 25:36, 38, 43, 44: „Der König sprach zu denen zu seiner Rechten: Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet; und zu denen zu seiner Linken: Ich war nackt und ihr habt mich nicht bekleidet“: nackt bedeutet hier diejenigen, die nicht im Wahren sind und dennoch nach den Wahrheiten verlangen; wie auch die, welche anerkennen, daß nichts Gutes und Wahres in ihnen ist, man sehe Nr. 4956, 4958. Drittens, daß die Blöße, wenn sie sich auf die Lenden und die Zeugungsglieder bezieht, die Beraubung des Guten der Liebe bedeutet, erhellt:

Jesaja 47:2, 3: „Jungfrau, Tochter Babels, nimm die Mühle und mahle Mehl; löse dein Haupthaar auf, entblöße deine Füße, enthülle deine Schenkel, wandle durch die Flüsse, es werde offenbar deine Blöße, und es werde gesehen deine Schande“: die Tochter Babels bedeutet die Kirche oder eine Gestalt der Kirche, wo das Heilige im Äußeren ist, im Inneren aber Entweihung. Die Entweihung im Inneren liegt darin, daß man sich und die Welt als Zweck im Auge hat, somit die Herrschaft und die Fülle des Reichtums, das Heilige aber nur als Mittel zu diesem Zweck. Die Mühle nehmen und Mehl mahlen bedeutet, eine Glaubenslehre zusammenstellen aus solchen (Lehren), die als Mittel zum Zweck dienen sollen: Nr. 7780. Das Haupthaar auflösen, die Füße entblößen und den Schenkel enthüllen heißt, ohne Scham und Furcht das äußere und innere Heilige preisgeben; so die Blöße offenbaren bedeutet, machen, daß das Unreine und Höllische, das in den Zwecken liegt, erscheine.

Klagelieder 1:8, 9: „Schwer hat Jerusalem gesündigt; die sie geehrt haben, verabscheuen sie, weil sie ihre Blöße gesehen, ihre Unreinigkeit an ihren Säumen“: Jerusalem bedeutet die Kirche; hier die Kirche, die im Falschen aus dem Bösen ist. Die Blöße sehen bedeutet, die unreinen und höllischen Liebesarten (sehen), die Unreinigkeit an den Säumen bedeutet, solches im Äußersten. Daß die Säume das Äußerste bezeichnen, sehe man Nr. 9917. Nahum 3:5: „Ich will aufdecken deine Säume über dein Angesicht und den Völkern deine Blöße zeigen und den Königreichen deine Schande“: aufdecken die Säume bedeutet, das Äußere wegnehmen, damit das Innere erscheine; die Blöße, die den Völkern und die Schande, die den Königen gezeigt werden soll, sind die höllischen Liebesarten, nämlich die Liebe zu sich und zur Welt, die das Innere verunreinigen.

Ezechiel 16:7, 22, 36: „Du kamst zur vollen Blüte, die Brüste waren fest und dein Haar gewachsen; aber du warst nackt und bloß; bei allen deinen Greueln und Hurereien gedachtest du nicht an die Tage deiner Jugend, da du nackt und bloß warst und zertreten in deinem Blute. Enthüllt ist deine Blöße durch deine Hurereien vor deinen Buhlen“.

Ezechiel 23:28, 29: „Ich will dich in die Hand derer geben, die du hassest, daß sie mit dir handeln in Haß, und sie werden dich nackt und bloß zurücklassen, und es wird enthüllt werden die Blöße deiner Hurereien“.

Hosea 2:2, 3, 9, 10: „Streitet mit eurer Mutter, damit sie entferne ihre Hurerei von ihrem Angesichte und ihren Ehebruch von ihren Brüsten, damit Ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie am Tage ihrer Geburt und sie mache gleich einer Wüste und sie hinstelle wie ein dürres Land und sie töte durch Durst. Ich werde umkehren und Meinen Weizen nehmen, Meinen Most, Meine Wolle und Mein Linnen, das Ich gab, ihre Blöße zu bedecken; und enthüllen will Ich ihre Scham vor den Augen ihrer Buhlen“: es wird hier von Jerusalem gehandelt, die auch Mutter genannt und durch welche die Kirche bezeichnet wird. Ihre Verkehrtheit wird durch die Hurereien, Ehebrüche und durch die Enthüllung ihrer Blöße beschrieben, die nichts anderes bezeichnen als unreine und höllische Liebesarten, nämlich die Liebe zu sich und zur Welt, insofern sie Zwecke sind; denn aus diesen quillt alles Böse und Falsche hervor. Daher werden die Verfälschungen des Wahren und die Entweihungen des Guten im Worte durch Hurereien und Ehebrüche beschrieben und werden auch in demselben Hurereien und Ehebrüche genannt, man sehe Nr. 9804. Hieraus wird klar, was unter Blöße und Enthüllung der Blöße im Worte verstanden wird. Weil von dem verfälschten Wahren der Kirche und von ihrem entweihten Guten gehandelt wird, deshalb wird gesagt: „Ich will sie zur Wüste machen und hinstellen wie ein dürres Land und sie töten durch Durst“: die Wüste bezeichnet das, was ohne Gutes ist, das trockene Land ist, was ohne Wahres ist, und der Durst bedeutet die Beraubung aller (Wahrheiten) des Glaubens. Es wird auch gesagt, „Er wolle Seinen Weizen nehmen, Seinen Most, Seine Wolle und Sein Linnen, womit Er ihre Blöße bedeckt hatte“, weil durch Weizen das innere Gute der geistigen Kirche bezeichnet wird, durch Most ihr inneres Wahres, durch Wolle ihr äußeres Gutes und durch Linnen ihr äußeres Wahres. Daß nicht Linnen, Wolle, Most und Weizen zu verstehen sind, kann jeder sehen, der aus einer etwas erleuchteten Vernunft diese Dinge liest und glaubt, daß im Worte kein Ausdruck umsonst ist, sondern daß es allenthalben und durchaus heilig, weil göttlich ist.

Klagelieder 4:21: „Tochter Edoms, auch an dich wird der Kelch kommen, du wirst trunken werden und entblößt“.

Habakuk 2:15, 16: „Wehe dem, der seinem Gefährten zutrinkt und ihn trunken macht, um zu sehen seine Blöße; mit Schande wirst du dich sättigen statt des Ruhmes; trinke auch du, damit deine Vorhaut enthüllt werde“.

Ezechiel 22:10: „Man vergießt Blut in dir, (o Jerusalem, ) des Vaters Blöße enthüllt man in dir“.

Was diese Dinge bedeuten, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was der Kelch bedeutet, was trinken, was berauscht werden, was entblößt sein, was die Blöße sehen und sie enthüllen, wie auch, was die Vorhaut bedeutet; daß aber alles auf geistige Weise zu verstehen ist, fällt in die Augen. Geistig trinken heißt, in den Wahrheiten unterrichtet werden und im entgegengesetzten Sinn, im Falschen, somit solches schöpfen: Nr. 3069, 3168, 3772, 8562, 9412; hieraus erhellt auch, was der Kelch bedeutet, aus dem getrunken wird: Nr. 5120. Trunken werden heißt, durch dieselben in Wahnwitz verfallen, und entblößt werden bedeutet, ganz und gar (des Wahren) beraubt werden. Die Blöße enthüllen bedeutet, das Böse der Selbst- und der Weltliebe, die höllisch sind, (offenbaren). Die Blöße des Vaters enthüllen bedeutet, dieses Böse (offenbaren), sofern es aus dem Angeerbten und dem eigenen Willen hervorgeht. Die Vorhaut enthüllen, bedeutet, (das Gute) verunreinigen. Daß die Vorhaut die Verunreinigung des himmlisch Guten durch jene Liebesarten bezeichnet, sehe man Nr. 2056, 3412, 4462, 7045; daher bedeutet die Beschneidung die Reinigung von jenem: Nr. 2036, 2632. Hieraus kann man erkennen, was durch die Berauschung und der daraus entstandenen Enthüllung der Blöße Noachs bezeichnet wird, wovon es heißt:

1. Mose 9:21-23: „Noach trank von dem Weine und wurde betrunken und ward aufgedeckt inmitten seines Zeltes; und es sah Cham, der Vater Kanaans, die Blöße seines Vaters und zeigte es an seinen zwei Brüdern, und Schem und Japheth nahmen ein Kleid und legten es auf die Schulter und gingen rückwärts und deckten die Blöße ihres Vaters zu, und ihre Angesichter waren rückwärts gewendet, und die Blöße ihres Vaters sahen sie nicht“: hier wird der Mensch der Alten Kirche beschrieben, der durch Noach (vorgebildet ist). Der Wein, den er trank und von dem er trunken wurde, bedeutet das Falsche, von dem diese Kirche zuerst durchdrungen wurde; daß er dadurch aufgedeckt inmitten des Zeltes lag, bedeutet das Böse aus Mangel an Wahrem im Gottesdienst. Das Kleid, mit dem Schem und Japheth seine Blöße bedeckten, ist das Glaubenswahre, durch welches das Böse bedeckt und gebessert wurde. Die Einpflanzung des Wahren und Guten des Glaubens in das Verstandesgebiet wird dadurch beschrieben, daß sie ein Kleid auf die Schulter legten, rückwärts gingen und ihr Angesicht rückwärts wendeten, denn genau so verhält es sich mit dem Wahren und Guten des Glaubens bei dem Menschen der geistigen Kirche. Schem und Japheth bezeichnen diejenigen von der geistigen Kirche, welche die Glaubenswahrheiten in dem Guten aufnahmen, das die Liebtätigkeit ist, Kanaan aber diejenigen, welche die Glaubenswahrheiten nicht im Guten oder in der Liebtätigkeit aufnahmen.

Daß Noach den Menschen der Alten Kirche, wie er anfangs war, vorbildete und daß sie so geartet waren, sehe man Nr. 736, 773, 788, 1126; daß Schem den Menschen der geistigen inneren Kirche und Japheth den der äußeren (vorbildete): Nr. 1102, 1127, 1140, 1141, 1150; daß Kanaan diejenigen vorbildete, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren oder, was das gleiche ist, in einem vom inneren getrennten äußeren Gottesdienst, also besonders das jüdische Volk: Nr. 1093, 1140, 1141, 1167; daß das Wahre und Gute des Glaubens eingepflanzt wird in das Verstandesgebiet beim Menschen der geistigen Kirche: Nr. 9596. Außerdem bedeutet der Wein, von dem Noach trunken wurde, das Falsche: Nr. 6377; das Zelt, in dem er aufgedeckt lag, bedeutet das Heilige des Gottesdienstes: Nr. 2145, 3312, 4128, 4391, 5152, 5954, 9212, 9216; die Blöße selbst das Böse seines Willensgebietes, das bedeckt wird durch die Glaubenswahrheiten, und wenn es bedeckt wird, sehen die Wahrheiten rückwärts.

Daß solche Geheimnisse in dieser geschichtartigen Erzählung eingeschlossen liegen, erhellt aus dem inneren Sinn; und daß diese Geheimnisse Geheimnisse der Kirche sind, kann man daraus sehen, daß Schem und Japheth allein darum gesegnet wurden, daß sie die Blöße ihres Vaters bedeckten, und mit ihnen ihre ganze Nachkommenschaft, und daß Kanaan mit seiner ganzen Nachkommenschaft verflucht wurde, bloß weil sein Vater (Cham) es seinen Brüdern anzeigte. Weil bei dem jüdischen und dem israelitischen Volke das Innere unrein war (denn sie waren mehr als die übrigen Völker in der Liebe zu sich und zur Welt), und weil die Zeugungsglieder nebst den Lenden die eheliche Liebe bedeuten und diese Liebe die Grundlage aller Liebesarten ist, der himmlischen wie der geistigen, und somit dieselben in sich begreift, darum wurde vorgesehen, daß die Blöße dieser Teile bei Aharon und bei seinen Söhnen, wenn sie beim heiligen Gottesdienst waren, nicht irgendwie zum Vorschein kam; deshalb wird gesagt, daß sie ihnen Beinkleider von Linnen machen sollten, um das Fleisch ihrer Blöße zu bedecken von den Lenden bis zu den Schenkeln; und an einer anderen Stelle, daß sie nicht auf Stufen zu dem Altar hinaufsteigen sollten, damit ihre Blöße nicht aufgedeckt würde über ihm“: 2 Mose 20:23. Daß bei dem jüdischen und israelitischen Volk das Innere unrein und daher verschlossen war, wenn sie im Gottesdienst waren, sehe man an den Nr. 9320 E, 9380 angeführten Stellen; daß die Zeugungsglieder nebst den Lenden die eheliche Liebe bedeuten: Nr. 3021, 4280, 4462, 4575, 5050-5062; und daß die eheliche Liebe die Grundlage aller himmlischen und geistigen Liebesarten ist und folglich diese Liebesarten auch unter ihr verstanden werden: Nr. 686, 2734, 3021, 4280, 5054. Hieraus erhellt nun, was die Blöße bedeutet, besonders die Blöße der zur Zeugung bestimmten Organe, sobald das Innere unrein ist. Wenn aber das Innere (rein) ist, dann bedeutet die Blöße Unschuld, wie auch die eheliche Liebe, und zwar deswegen, weil die wahrhaft eheliche Liebe in ihrem Wesen Unschuld ist. Daß die wahrhaft eheliche Liebe Unschuld ist, sehe man Nr. 2736, und daß somit die Blöße in diesem Sinne Unschuld bedeute: Nr. 165, 8375, und darum erscheinen auch die Engel des innersten Himmels, die himmlische Engel heißen, nackt: Nr. 165, 2306, 2736. Weil die Älteste Kirche, die in den ersten Kapiteln des 1. Buches Mose beschrieben und im inneren Sinn unter dem Menschen oder Adam und seinem Weibe verstanden wird, eine himmlische Kirche war, darum heißt es von ihnen: „sie waren beide nackt und sie schämten sich nicht“: 1 Mose 2:25; als aber diese Kirche fiel, was durch das Essen vom Baume der Erkenntnis geschah, wodurch die Vernünftelei aus dem Wißtümlichen über das Göttliche bezeichnet wurde, wird gesagt, „sie erkannten, daß sie nackt waren, und daß sie die Blätter des Feigenbaumes zusammennähten und sich Schürzen machten“, daß sie somit ihre Blöße bedeckten; und auch daß der Mensch, als Jehovah ihn anrief, sagte, er fürchte sich, weil er nackt sei, und hernach, daß Jehovah ihnen Röcke von Fellen machte und sie kleidete: 1 Mose 3:6-11, 21. Unter den Feigenblättern, aus denen sie sich Schürzen machten und auch unter den Röcken von Fellen wird das Wahre und Gute des äußeren Menschen verstanden. Daß ihr Zustand nach dem Fall so beschrieben wurde, hatte den Grund, weil sie aus inneren Menschen zu äußeren wurden. Ihr Inneres wird durch das Paradies bezeichnet, denn das Paradies bedeutet die Einsicht und Weisheit des inneren Menschen, und die Verschließung desselben wird bezeichnet durch das Ausstoßen aus dem Paradies. Daß das Blatt das natürlich Wahre bedeutet, welches das Wißtümliche ist, sehe man Nr. 885; daß der Feigenbaum das natürlich Gute oder das Gute des äußeren Menschen bezeichnet: Nr. 217, 4231, 5113; und daß der Rock von Fellen auch das Wahre und Gute des äußeren Menschen bezeichnet: Nr. 294, 295, 296; daß Fell das Äußere bedeutet: Nr. 3540.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.