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Hesekiel 16

Studie

   

1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:

2 Menschensohn, tue Jerusalem seine Greuel kund und sprich:

3 So spricht der Herr, Jehova, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung ist aus dem Lande der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter, und deine Mutter eine Hethiterin.

4 Und was deine Geburt betrifft, an dem Tage, da du geboren wurdest, wurde dein Nabel nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser gebadet zur Reinigung, und nicht mit Salz abgerieben, und nicht in Windeln gewickelt.

5 Kein Auge blickte mitleidig auf dich hin, um dir eines dieser Dinge zu tun, um sich deiner zu erbarmen; und du wurdest auf das freie Feld geworfen, vor Abscheu an deinem Leben, an dem Tage, da du geboren wurdest. -

6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich zappeln in deinem Blute; und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe! Und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe!

7 Zu Zehntausenden, wie das Gewächs des Feldes, machte ich dich; und du wuchsest heran und wurdest groß, und du gelangtest Zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs; aber du warst nackt und bloß.

8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich aus, und bedeckte deine Blöße; und ich schwur dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, Jehova, und du wurdest mein.

9 Und ich badete dich in Wasser, und spülte dein Blut von dir ab, und salbte dich mit Öl.

10 Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem und beschuhte dich mit Seekuhfellen, und ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide;

11 und ich schmückte dich mit Schmuck: Ich legte Armringe an deine Hände und eine Kette um deinen Hals,

12 und legte einen Reif in deine Nase und Ringe in deine Ohren, und setzte eine Prachtkrone auf dein Haupt.

13 Und so wurdest du mit Gold und Silber geschmückt, und deine Kleidung war Byssus und Seide und Buntgewirktes; du aßest Feinmehl und Honig und Öl. Und du warst überaus schön und gelangtest zum Königtum.

14 Und dein Ruf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr, Jehova.

15 Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden Vorübergehenden: Ihm ward sie.

16 Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du hurtest auf denselben, was nicht vorkommen und nicht geschehen sollte.

17 Und du nahmst deine prächtigen Geschmeide von meinem Golde und von meinem Silber, welches ich dir gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder und hurtest mit ihnen.

18 Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest sie damit; und mein Öl und mein Räucherwerk setztest du ihnen vor;

19 und meine Speise, die ich dir gegeben: Feinmehl und Öl und Honig, womit ich dich gespeist hatte, die setztest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Und das ist geschehen, spricht der Herr, Jehova. -

20 Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Fraß.

21 War es zu wenig an deiner Hurerei, daß du meine Kinder schlachtetest und sie hingabst, indem du sie ihnen durch das Feuer gehen ließest?

22 Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien gedachtest du nicht der Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst, zappelnd in deinem Blute lagst. -

23 Und es geschah, nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe dir! spricht der Herr, Jehova)

24 bautest du dir Gewölbe und machtest dir Höhen auf allen Straßen;

25 an jedem Scheidewege bautest du deine Höhen, und du schändetest deine Schönheit und spreiztest deine Füße gegen jeden Vorübergehenden; und du mehrtest deine Hurerei.

26 Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die groß an Fleisch sind; und du mehrtest deine Hurerei, um mich zu reizen.

27 Und siehe, ich streckte meine Hand wider dich aus und verkürzte das dir Bestimmte; und ich gab dich hin der Gier derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen Wege schämen.

28 Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du nie satt werden kannst; und du hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt.

29 Und du mehrtest deine Hurerei nach dem Krämerlande Chaldäa hin; und auch davon wurdest du nicht satt.

30 Wie schmachtend ist dein Herz, spricht der Herr, Jehova, indem du dieses alles tust, das Tun eines ausgelassenen Hurenweibes,

31 indem du deine Gewölbe baust an jedem Scheidewege und deine Höhen auf allen Straßen machst. Und du warst nicht einmal wie eine Hure, indem du den Lohn verschmähtest;

32 das ehebrecherische Weib nimmt statt ihres Mannes Fremde an!

33 Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Geschenke allen deinen Buhlen, und du beschenktest sie, damit sie von ringsumher zu dir kämen, um Hurerei mit dir zu treiben.

34 Und es geschah bei dir das Umgekehrte von den Weibern bei deinen Hurereien, daß man nicht dir nachhurte; denn indem du Lohn gabst und dir kein Lohn gegeben wurde, bist du das Umgekehrte gewesen.

35 Darum, Hure, höre das Wort Jehovas!

36 So spricht der Herr, Jehova: Weil deine Unreinigkeit ausgegossen und deine Blöße aufgedeckt worden ist in deinen Hurereien mit deinen Buhlen, und wegen all deiner greuelhaften Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen gegeben hast:

37 darum, siehe, werde ich alle deine Buhlen sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, samt allen, die du gehaßt hast. Und ich werde sie von ringsumher wider dich sammeln und deine Blöße vor ihnen aufdecken, so daß sie deine ganze Blöße sehen werden.

38 Und ich werde dich richten nach den Rechten der Ehebrecherinnen und der Blutvergießerinnen, und dich machen zum Blute des Grimmes und der Eifersucht.

39 Und ich werde dich in ihre Hand geben, damit sie deine Gewölbe zerstören und deine Höhen niederreißen, und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.

40 Und sie werden eine Versammlung wider dich heraufführen und dich steinigen, und werden dich mit ihren Schwertern durchbohren.

41 Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Gerichte an dir üben vor den Augen vieler Weiber. Und so werde ich dich aufhören lassen, eine Hure zu sein, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben.

42 Und ich werde meinen Grimm an dir stillen, und mein Eifer wird von dir weichen; und ich werde ruhig sein und mich nicht mehr kränken. -

43 Darum, daß du nicht gedacht hast der Tage deiner Jugend und mich durch alles dieses gereizt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, Jehova, damit du nicht mehr diese Schandtat begehest zu allen deinen Greueln hinzu.

44 Siehe, jeder Spruchredner wird über dich das Sprichwort reden und sprechen: Wie die Mutter, so ihre Tochter.

45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verschmähte; und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hethiterin, und euer Vater ein Amoriter.

46 Und deine größere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die zu deiner Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als du, und die zu deiner Rechten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern.

47 Aber nicht auf ihren Wegen hast du gewandelt, und nicht nur ein wenig nach ihren Greueln getan; denn du hast verderbter gehandelt als sie auf allen deinen Wegen.

48 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, Sodom, deine Schwester, sie und ihre Töchter haben nicht getan, wie du getan hast, du und deine Töchter!

49 Siehe, dies war die Missetat Sodoms, deiner Schwester: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht;

50 und sie waren hochmütig und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.

51 Und Samaria hat nicht gesündigt gleich der Hälfte deiner Sünden; und du hast deiner Greuel mehr gemacht als sie, und hast deine Schwestern gerechtfertigt durch alle deine Greuel, die du verübt hast.

52 So trage auch du deine Schmach, welche du deinen Schwestern zuerkannt hast; durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast als sie, sind sie gerechter als du. Und so werde auch du zu Schanden und trage deine Schmach, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast.

53 Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter, und die Gefangenschaft deiner Gefangenen in ihrer Mitte:

54 auf daß du deine Schmach tragest und dich schämest alles dessen, was du getan hast, indem du sie tröstest.

55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr werdet zurückkehren zu eurem früheren Stande.

56 Und Sodom, deine Schwester, wurde nicht erwähnt in deinem Munde am Tage deiner Hoffärtigkeiten,

57 ehe deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie zur Zeit des Hohnes der Töchter Syriens und aller seiner Umgebungen, der Töchter der Philister, die dich verachteten ringsumher.

58 Deine Unzucht und deine Greuel, du wirst sie tragen, spricht Jehova.

59 Denn so spricht der Herr, Jehova: Ja, ich will dir tun, so wie du getan, die du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast. -

60 Doch ich will gedenken meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend, und will dir einen ewigen Bund errichten.

61 Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern empfangen wirst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht infolge deines Bundes.

62 Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, daß ich Jehova bin:

63 auf daß du eingedenk seiest und dich schämest, und den Mund nicht mehr auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, Jehova.

   

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Himmlische Geheimnisse # 5620

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5620. „Ein wenig Balsam und ein wenig Honig“, 1 Mose 43:11, bedeutet Wahres des auswendiger natürlich Guten und sein Angenehmes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Balsam, sofern er das Wahre des Guten oder das Wahre aus dem Guten bezeichnet, wovon Nr. 4748. Der Grund, warum Balsam dies bedeutet, ist der, weil er zu den salbenartigen Flüssigkeiten (interunguentosa), wie auch zu wohlriechenden (aromatischen) Stoffen gehört. Die aromatischen Stoffe bedeuten solches, was dem Wahren aus dem Guten angehört und mehr noch, wenn sie salbenartig sind und daher etwas von Öl in sich haben; denn Öl bedeutet das Gute: Nr. 886, 3728, 4582. Daß jener Balsam ein wohlriechender gewesen ist, sehe man 1 Mose 37:25, und ebendeswegen bedeutet das gleiche Wort in der Grundsprache Balsam (oder eigentlich das Harz der Balsamstaude). Jener ist bekanntlich salbenartig oder dickölig; daher kommt es nun, daß durch das Harz (der Balsamstaude) bezeichnet wird das Wahre des Guten, das im Natürlichen ist, hier im auswendigeren, weil es an erster Stelle gesetzt und dem Honig beigesellt wird, der das Angenehme (oder den Lustreiz) daselbst bezeichnet.

Der Honig bedeutet das Angenehme, weil er süß ist und alles Süße in der natürlichen Welt dem Angenehmen und Lieblichen im Geistigen entspricht. Daß gesagt wird „sein Angenehmes“, nämlich des Wahren aus dem Guten im auswendigeren Natürlichen, beruht darauf, weil alles Wahre, und mehr noch das Wahre des Guten sein Angenehmes hat, aber das Angenehme, das aus der Neigung zu demselben und daher aus dem Nutzzweck (hervorgeht). Daß der Honig das Angenehme ist, kann auch aus anderen Stellen im Wort erhellen, wie bei

Jesaja 7:14, 15: „Die Jungfrau wird empfangen und gebären einen Sohn und wird nennen Seinen Namen Immanuel (Gott mit uns); Butter und Honig wird Er essen, daß Er wisse, zu verwerfen das Böse und zu erwählen das Gute“: hier vom Herrn. Butter für das Himmlische, Honig für das, was aus dem Himmlischen (stammt).

Jesaja 7:22: „Es wird sein, von wegen der Menge der Milch wird er Butter essen; und Butter und Honig wird essen jeder übrige inmitten des Landes“: hier vom Reich des Herrn. Milch für das geistig Gute, Butter für das himmlisch Gute und Honig, was aus diesem (stammt), somit für das Selige, Liebliche, Angenehme.

Ezechiel 16:13, 19: „So bist du geschmückt worden mit Gold und Silber, und deine Kleider (waren) Byssus und Seide und Stickerei; Semmel und Honig und Öl hast du gegessen, daher bist du schön geworden gar sehr und bist gediehen bis zum Königreich; mit Semmel, Öl und Honig habe Ich dich gespeiset; du aber hast es gegeben vor jenen zum Geruch der Ruhe“: hier von Jerusalem, durch welche die geistige Kirche verstanden wird; sie wird beschrieben, wie beschaffen sie bei den Alten war und wie sie nachher geworden ist. Daß sie geschmückt war mit Gold und Silber, bedeutet, mit dem himmlisch und geistig Guten und Wahren; ihre Kleider waren Byssus, Seide und Stickerei für Wahrheiten im Vernünftigen und in beidem Natürlichen; Semmel für das Geistige, Honig für sein Liebliches und Öl für sein Gutes. Daß durch jenes einzelne solches bezeichnet wird, was dem Himmel angehört, kann jedem einleuchten.

Ezechiel 27:17: „Jehudah und das Land Israel waren deine Händler in den Weizen, Minnith und Pannag und Honig und Öl und Balsam“: hier von Tyrus, durch welche die geistige Kirche bezeichnet wird, wie beschaffen sie im Anfang war und wie sie hernach geworden ist, aber in Ansehung der Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1201. Honig auch hier für das Liebliche und Angenehme aus den Neigungen, zu wissen und zu lernen himmlisch und geistig Gutes und Wahres.

5. Mose 32:13: „Er läßt ihn einherfahren auf den Höhen des Landes und speiset ihn mit dem Ertrag der Felder, lässet ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Gestein des Felsens“: auch hier von der Alten geistigen Kirche. Honig aus dem Felsen saugen, bedeutet das Angenehme aus den wißtümlichen Wahrheiten.

Psalm 81:17: „Ich speise sie mit dem Fett des Weizens, und aus dem Gestein mit Honig sättige Ich sie“: aus dem Gestein mit Honig sättige bedeutet, mit dem Angenehmen aus den Wahrheiten des Glaubens.

5. Mose 8:7, 8: „Jehovah führet dich in ein gutes Land, ein Land der Wasserbäche, der Quellen und Tiefen, die ausgehen von Tälern und von Bergen, ins Land des Weizens und der Gerste und des Weinstockes und des Feigenbaumes und des Granatapfels, ins Land des Ölbaumes und des Honigs“: vom Land Kanaan, im inneren Sinn vom Reich des Herrn in den Himmeln. Land des Ölbaumes und des Honigs für das geistig Gute und sein Liebliches. Daher wird auch das Land Kanaan genannt „das Land, wo Milch und Honig fließt“:

4. Mose 13:27; 14:7, 8; 5 Mose 26:9, 15; 27:3; Jeremia 11:5; 32:22; Ezechiel 20:6. Durch das Land Kanaan wird hier im inneren Sinn das Reich des Herrn verstanden, fließend von Milch bedeutet, Überfluß an geistig-himmlischen Dingen, und von Honig bedeutet, Überfluß an Seligkeiten und Annehmlichkeiten.

Psalm 19:11: „Die Rechte Jehovahs sind Wahrheit, gerecht sind sie insgesamt, köstlicher denn Gold und viel feines Gold und süßer denn Honig und Honigseim“: die Rechte Jehovahs bedeuten das göttlich Wahre, süßer denn Honig und das Triefen der Waben bezeichnen das Angenehme aus dem Guten und das Liebliche aus dem Wahren.

Psalm 119:103: „Süß sind meinem Gaumen deine Worte, süßer als Honig meinem Mund“. Ebenso das Manna, das den Nachkommen Jakobs in der Wüste anstatt des Brotes diente, wird so beschrieben 2 Mose 16:31: „Das

Man war wie Koriandersamen, weiß, und sein Geschmack wie Kuchen, mit Honig durchwirkt“: weil das Man das göttlich Wahre bezeichnete, das vom Herrn durch den Himmel herabkommt, mithin den Herrn selbst in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, wie Er selbst lehrt: Johannes 6:51, 58, denn aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn kommt alles göttlich Wahre, ja, von demselben handelt alles göttlich Wahre; und weil es sich so verhält, wird das Manna seiner Annehmlichkeit und Lieblichkeit nach beschrieben durch einen Geschmack, gleich dem eines mit Honig durchwirkten Kuchens. Daß der Geschmack das Angenehme des Guten und das Liebliche des Wahren bedeute, sehe man Nr. 3502. Weil Johannes der Täufer den Herrn vorbildete in Ansehung des Wortes, welches das göttlich Wahre auf Erden ist, ebenso wie Elias: Nr. 2762, 5247 E, darum war er der Elias, der vor dem Herrn kommen sollte: Maleachi 3:23; Matthaeus 17:10-12; Markus 9:11-13; Lukas 1:17; daher waren auch seine Kleider und Nahrungsmittel bezeichnend, von denen es Matthaeus 3:4 und Markus 1:6 heißt: „Johannes hatte seinen Anzug von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden, seine Nahrung waren Heuschrecken und wilder Honig“: der Anzug aus Kamelhaaren bezeichnete das Wort, wie sein buchstäblicher Sinn beschaffen ist in Ansehung des Wahren, und dieser Sinn ist (gleichsam) das Gewand für den inneren Sinn, weil er nämlich der natürliche ist; denn das Natürliche wird bezeichnet durch Haare, sodann durch Kamele, und die Nahrung, die aus Heuschrecken und wildem Honig bestand, bezeichnete das Wort, wie sein buchstäblicher Sinn in Ansehung des Guten beschaffen ist. Sein Angenehmes wird bezeichnet durch wilder Honig.

Das Angenehme des göttlich Wahren in Ansehung des äußeren Sinnes wird auch durch Honig beschrieben bei Ezechiel 3:3: „Er sprach zu mir: Sohn des Menschen, speise deinen Bauch und fülle deine Eingeweide mit dieser Buchrolle, die Ich dir gebe; und da ich aß, war es in meinem Munde wie Honig nach der Süßigkeit“.

Offenbarung 10:9-11: „Der Engel sprach zu mir: nimm das Büchlein und verschlinge es; es wird zwar bitter machen deinen Bauch, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig; ich nahm nun das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es; es war in meinem Munde wie Honig so süß, aber als ich es gegessen hatte, wurde mein Bauch mit Bitterkeit erfüllt; da sprach er zu mir: Du mußt abermal weissagen über Völker und Völkerschaften und Zungen und viele Könige“.

Die Schriftrolle bei Hesekiel und das Büchlein bei Johannes bedeuten das göttlich Wahre. Daß dieses in der äußeren Form angenehm erscheint, wird bezeichnet dadurch, daß es einen süßen Geschmack hatte wie der Honig; denn das göttlich Wahre, wie das Wort in der äußeren Form oder im Buchstabensinn, ist angenehm, weil es zugunsten eines jeden durch Auslegungen sich erklären läßt; nicht aber der innere Sinn, der deswegen durch den bitteren Geschmack bezeichnet wird; denn dieser Sinn deckt das Inwendigere des Menschen auf. Daß der äußere Sinn angenehm ist, hat den angegebenen Grund, weil das, was in demselben liegt, zugunsten erklärt werden kann; es sind in demselben nur allgemeine Wahrheiten, und diese haben eine solche Beschaffenheit, ehe sie qualifiziert sind, durch besondere und diese durch einzelne; alsdann ist er angenehm, weil er natürlich ist und das Geistige sich inwendig verbirgt; er muß auch angenehm sein, damit der Mensch ihn annehme, d.h. auf daß er eingeführt und nicht auf der ersten Schwelle abgeschreckt werde.

Der Honigseim und der gebratene Fisch, den der Herr nach Seiner Auferstehung bei den Jüngern aß, bezeichneten ebenfalls den äußeren Sinn des Wortes, der Fisch in Ansehung seines Wahren und der Honigseim in Ansehung seines Lieblichen, wovon es so heißt bei

Lukas 24:41-43: „Jesus sprach: habt ihr nichts zu essen hier? Da gaben sie Ihm ein Stück von einem gebratenen Fisch und etwas Honigseim, das nahm Er und aß vor ihnen“; und weil dieses bezeichnet wird, darum sagt der Herr zu ihnen: „Dieses sind die Worte, die Ich zu euch geredet habe, da Ich noch bei euch war, daß alles müsse erfüllt werden, was geschrieben ist im Gesetz Mose und den Propheten und Psalmen über Mich“: Lukas 24:44. Es hat zwar nicht den Anschein, als ob solches bezeichnet würde, weil es wie zufällig erscheint, daß sie ein Stück von einem gebratenen Fisch und etwas Honigseim hatten, aber dennoch war es vorsehungsgemäß, nicht allein dieses, sondern auch das übrige bis auf die kleinsten Umstände, was im Wort vorkommt. Weil solches bezeichnet wurde, darum sagte der Herr vom Wort, daß darin über Ihn geschrieben sei. Was aber über den Herrn geschrieben ist im Wort des Alten Testaments im Buchstabensinn, ist wenig, aber was im inneren Sinn, ist alles; darauf beruht auch die Heiligkeit des Wortes. Dies wird verstanden dadurch, daß alles müsse erfüllet werden, was über Ihn geschrieben ist im Gesetz Mose, den Propheten und den Psalmen.

Aus dem Gesagten kann nun erhellen, daß durch den Honig bezeichnet wird das Angenehme, das aus dem Guten und Wahren oder aus der Neigung dazu (kommt), und daß insbesondere bezeichnet wird das äußere Angenehme, somit das des auswendiger Natürlichen, weil dieses Angenehme von solcher Art ist, daß es aus der Welt durch Sinnliches kommt und darum vieles von der Selbstliebe in sich enthält; daher war es verboten, Honig bei Minchen (Speisopfer) zu brauchen. In dieser Beziehung heißt es 3 Mose 2:11: „Jede Mincha, die ihr dem Jehovah bringet, soll ungesäuert bereitet werden; denn alles, was Sauerteig hat oder was Honig hat, davon sollt ihr kein (Opfer-) Feuer anzünden dem Jehovah“: Honig bedeutet ein solches äußeres Angenehme, das, weil es (Elemente) der Weltliebe in sich enthält, auch wie ein Sauerteig war; deshalb wurde es verboten. Was Sauerteig oder Gesäuertes bedeute, sehe man Nr. 2342.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.