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Hesekiel 16

Studie

   

1 Und das Wort Jehovas geschah zu mir also:

2 Menschensohn, tue Jerusalem seine Greuel kund

3 und sprich: So spricht der Herr, Jehova, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung (O. Geburt; wie v 4) ist aus dem Lande der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter, und deine Mutter eine Hethiterin.

4 Und was deine Geburt betrifft-an dem Tage, da du geboren wurdest, wurde dein Nabel nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser gebadet zur einigung, und nicht mit Salz abgerieben, und nicht in Windeln gewickelt.

5 Kein Auge blickte mitleidig auf dich hin, um dir eines dieser Dinge zu tun, um sich deiner zu erbarmen; und du wurdest auf das freie Feld geworfen, vor Abscheu an deinem Leben, an dem Tage, da du geboren wurdest. -

6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich zappeln in deinem Blute; und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe! und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe!

7 Zu Zehntausenden, wie das Gewächs des Feldes, machte ich dich; und du wuchsest heran und wurdest groß, und du gelangtest Zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs; aber du warst nackt und bloß.

8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich aus, und bedeckte deine Blöße; und ich schwur dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, Jehova, und du wurdest mein.

9 Und ich badete dich in Wasser, und spülte dein Blut von dir ab, und salbte dich mit Öl.

10 Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem und beschuhte dich mit Seekuhfellen, und ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide;

11 und ich schmückte dich mit Schmuck: ich legte Armringe an deine Hände und eine Kette um deinen Hals,

12 und legte einen eif in deine Nase und inge in deine Ohren, und setzte eine Prachtkrone auf dein Haupt.

13 Und so wurdest du mit Gold und Silber geschmückt, und deine Kleidung war Byssus und Seide und Buntgewirktes; du aßest Feinmehl und Honig und Öl. Und du warst überaus schön und gelangtest zum Königtum.

14 Und dein uf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr, Jehova.

15 Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest auf deinen uf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden Vorübergehenden: ihm ward sie.

16 Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du hurtest auf denselben-was nicht vorkommen und nicht geschehen sollte.

17 Und du nahmst deine prächtigen Geschmeide von meinem Golde und von meinem Silber, welches ich dir gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder und hurtest mit ihnen.

18 Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest sie damit; und mein Öl und mein äucherwerk setztest du ihnen vor;

19 und meine Speise, die ich dir gegeben: Feinmehl und Öl und Honig, womit ich dich gespeist hatte, die setztest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Und das ist geschehen, spricht der Herr, Jehova. -

20 Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Fraß.

21 War es zu wenig an deiner Hurerei, daß du meine Kinder schlachtetest und sie hingabst, indem du sie ihnen durch das Feuer gehen ließest?

22 Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien gedachtest du nicht der Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst, zappelnd in deinem Blute lagst. -

23 Und es geschah, nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe dir! spricht der Herr, Jehova)

24 bautest du dir Gewölbe und machtest dir Höhen auf allen Straßen;

25 an jedem Scheidewege bautest du deine Höhen, und du schändetest deine Schönheit und spreiztest deine Füße gegen jeden Vorübergehenden; und du mehrtest deine Hurerei.

26 Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die groß an Fleisch sind; und du mehrtest deine Hurerei, um mich zu reizen.

27 Und siehe, ich streckte meine Hand wider dich aus und verkürzte das dir Bestimmte; und ich gab dich hin der Gier derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen (O. lasterhaften) Wege schämen.

28 Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du nie satt werden kannst; und du hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt.

29 Und du mehrtest deine Hurerei nach dem Krämerlande Chaldäa hin; und auch davon wurdest du nicht satt.

30 Wie schmachtend ist dein Herz! spricht der Herr, Jehova, indem du dieses alles tust, das Tun eines ausgelassenen Hurenweibes,

31 indem du deine Gewölbe baust an jedem Scheidewege und deine Höhen auf allen Straßen machst. Und du warst nicht einmal wie eine Hure, indem du den Lohn verschmähtest;

32 das ehebrecherische Weib nimmt statt ihres Mannes (Eig. unter ihrem Manne stehend; vergl. Kap. 23,5; 4. Mose 5,19) Fremde an!

33 Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Geschenke allen deinen Buhlen, und du beschenktest sie, damit sie von ringsumher zu dir kämen, um Hurerei mit dir zu treiben (Eig. um deiner Hurereien willen.)

34 Und es geschah bei dir das Umgekehrte von den Weibern bei deinen Hurereien, daß man nicht dir nachhurte; denn indem du Lohn gabst und dir kein Lohn gegeben wurde, bist du das Umgekehrte gewesen.

35 Darum, Hure, höre das Wort Jehovas!

36 So spricht der Herr, Jehova: Weil deine Unreinigkeit ausgegossen und deine Blöße aufgedeckt worden ist in deinen Hurereien mit deinen Buhlen, und wegen all deiner greuelhaften Götzen und wegen des Blutes (Eig. und gemäß dem Blute) deiner Kinder, die du ihnen gegeben hast:

37 darum, siehe, werde ich alle deine Buhlen sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, samt allen, die du gehaßt hast. Und ich werde sie von ringsumher wider dich sammeln und deine Blöße vor ihnen aufdecken, so daß sie deine ganze Blöße sehen werden.

38 Und ich werde dich richten nach den echten der Ehebrecherinnen und der Blutvergießerinnen, und dich machen zum Blute des Grimmes und der Eifersucht.

39 Und ich werde dich in ihre Hand geben, damit sie deine Gewölbe zerstören und deine Höhen niederreißen, und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.

40 Und sie werden eine Versammlung wider dich heraufführen und dich steinigen, und werden dich mit ihren Schwertern durchbohren.

41 Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Gerichte an dir üben vor den Augen vieler Weiber. Und so werde ich dich aufhören lassen, eine Hure zu sein, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben.

42 Und ich werde meinen Grimm an dir stillen, und mein Eifer wird von dir weichen; und ich werde ruhig sein und mich nicht mehr kränken. -

43 Darum, daß du nicht gedacht hast der Tage deiner Jugend und mich durch alles dieses gereizt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, Jehova, damit du nicht mehr diese Schandtat begehest (O. damit du nicht mehr Unzucht begehest) zu allen deinen Greueln hinzu.

44 Siehe, jeder Spruchredner wird über dich das Sprichwort reden und sprechen: Wie die Mutter, so ihre Tochter.

45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verschmähte; und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hethiterin, und euer Vater ein Amoriter.

46 Und deine größere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern (d. i. Tochterstädten; so auch nachher,) die zu deiner Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als du, und die zu deiner echten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern.

47 Aber nicht auf ihren Wegen hast du gewandelt, und nicht nur ein wenig nach ihren Greueln getan; denn du hast verderbter gehandelt als sie auf allen deinen Wegen.

48 So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, Sodom, deine Schwester, sie und ihre Töchter haben nicht getan, wie du getan hast, du und deine Töchter!

49 Siehe, dies war die Missetat Sodoms, deiner Schwester: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose uhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht;

50 und sie waren hochmütig und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.

51 Und Samaria hat nicht gesündigt gleich der Hälfte deiner Sünden; und du hast deiner Greuel mehr gemacht als sie (d. i. Sodom und Samaria,) und hast deine Schwestern gerechtfertigt durch alle deine Greuel, die du verübt hast.

52 So trage auch du deine Schmach, welche du deinen Schwestern zuerkannt hast; durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast als sie, sind sie gerechter als du. Und so werde auch du zu Schanden und trage deine Schmach, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast.

53 Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter, und die Gefangenschaft deiner Gefangenen (O. und deine eigene Gefangenschaft) in ihrer Mitte:

54 auf daß du deine Schmach tragest und dich schämest alles dessen, was du getan hast, indem du sie tröstest.

55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr werdet zurückkehren zu eurem früheren Stande.

56 Und Sodom, deine Schwester, wurde nicht erwähnt (O. wurde nicht zur Predigt, Lehre) in deinem Munde am Tage deiner Hoffärtigkeiten,

57 ehe deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie zur Zeit des Hohnes der Töchter Syriens und aller seiner Umgebungen, der Töchter der Philister, die dich verachteten ringsumher.

58 Deine Unzucht und deine Greuel, du wirst sie tragen, spricht Jehova.

59 Denn so spricht der Herr, Jehova: Ja, ich will dir tun, so wie du getan, die du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast (Eig. indem du den Bund brachtest.) -

60 Doch ich will gedenken (O. Doch gedenken will ich) meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend, und will dir einen ewigen Bund errichten.

61 Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern empfangen wirst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht infolge deines Bundes.

62 Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, daß ich Jehova bin:

63 auf daß du eingedenk seiest und dich schämest, und den Mund nicht mehr auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, Jehova.

   

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Himmlische Geheimnisse # 10177

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10177. „Und du sollst einen Altar zur Räucherung des Rauchwerks machen“, 2 Mose 30:1, bedeutet das Vorbild der Erhörung und wohlgefälligen Annahme alles Gottesdienstlichen, das aus Liebe und Liebtätigkeit, vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Altares zur Räucherung von Rauchwerk, sofern er das Vorbild von solchem Gottesdienstlichen ist, das zum Herrn erhoben wird. Daß solches gemeint ist, das aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, wird im Folgenden klar werden. Durch den Altar wird das gleiche bezeichnet wie durch das auf ihm (Dargebrachte), weil der Altar das Enthaltende ist, und das, was auf ihm ist, das Enthaltene. Das Enthaltende aber und der Inhalt machen eins aus, wie der Tisch und das Brot auf ihm, der Becher und der Wein darin. Daß ein Altar für das Räuchern gemacht wurde und kein Tisch, hatte den Grund, daß die Altäre bei der israelitischen Völkerschaft die Hauptvorbilder des Gottesdienstes aus Liebe waren, denn es war Feuer auf demselben, und durch Feuer wird die Liebe und die Liebtätigkeit bezeichnet, aus welcher der Gottesdienst (hervorgehen soll). Daß die Altäre Hauptvorbilder des Gottesdienstes waren, sehe man Nr. 4192, 4541, 8623, 8935, 8940, 9714. Daß der Rauchaltar die Erhörung und wohlgefällige Annahme aller gottesdienstlichen Handlungen, die aus Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen, vorbildete, beruhte darauf, daß durch den Rauch und daher auch durch das Räuchern das bezeichnet wurde, was in die Höhe erhoben wird, und durch den Geruch des Rauches das, was wohlgefällig ist, mithin das, was vom Herrn erhört und angenommen wird. Aber nur das ist angenehm und wird vom Herrn angenommen, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt; daher kam es auch, daß jener Altar mit Gold überzogen war und der goldene Altar hieß; denn Gold bezeichnet das Gute der Liebe und der Liebtätigkeit, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9874, 9881. Daß nur das wohlgefällig ist und darum vom Herrn erhört und angenommen wird, was aus Liebe und Liebtätigkeit kommt, beruht darauf, daß die Liebe den ganzen Menschen ausmacht; denn der Mensch ist so beschaffen wie seine Liebe; daher kommt es, daß die Engel in den Himmeln (ihrem Wesen nach) Liebe und Liebtätigkeit in (mannigfaltiger) Gestaltung sind. Daher ist die Gestalt, die sie haben, die menschliche, weil der Herr, der in ihnen ist und sie gestaltet, in Ansehung des Göttlich-Menschlichen die göttliche Liebe selbst ist. Daher kommt es, daß man aus ihren Angesichtern, aus ihrer Rede und aus ihren Gebärden und hauptsächlich aus den Sphären der Neigungen, die von ihnen auf eine Entfernung hin ausströmen, deutlich wahrnimmt, wie beschaffen sie in Ansehung der Liebe sind.

Weil ferner die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten vom Herrn kommt, und weil die Liebe eine geistige Verbindung ist, darum wird alles, was daraus hervorgeht, vom Herrn erhört und angenommen. Das Heilige aber und das Fromme, das nicht von daher kommt, wird zwar gehört, aber nicht wohlgefällig aufgenommen, denn dieses Heilige und Fromme ist heuchlerisch, weil es nur ein Äußeres ohne ein Inneres ist; und das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) dringt nur bis zur ersten Himmelsschwelle und wird dort zerstoben. Aber das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) dringt bis in den Himmel gemäß der Beschaffenheit des inneren (Heiligen), somit zum Herrn; denn das äußere Heilige ohne das innere (Heilige) kommt bloß aus dem Munde und aus den Gebärden, hingegen das äußere Heilige aus dem inneren (Heiligen) kommt zugleich aus dem Herzen. Über dieses und jenes Heilige sehe man, was Nr. 8252-8257 gesagt und gezeigt worden ist.

Im Zelte außerhalb des Vorhanges war der Tisch, worauf die Schaubrote (lagen), ferner der Leuchter mit den Lampen, sodann der Rauchaltar: durch die Schaubrote wurde vorgebildet die Liebe zum Herrn; durch die Lampen des Leuchters wurde vorgebildet die Liebtätigkeit und der Glaube; und durch das Räuchern auf dem Altar wurde vorgebildet der daher stammende Gottesdienst. Deshalb wurde geräuchert alle Morgen und alle Abend, wenn die Lampen zugerichtet wurden. Hieraus erhellt auch, daß durch das Räuchern die Verehrung des Herrn aus Liebe und Liebtätigkeit vorgebildet wurde. Durch das Zelt selbst, in dem jene Gegenstände waren, wurde der Himmel vorgebildet, wo jeder Gottesdienst so beschaffen ist. Daß die Brote das himmlisch Gute vorbildeten, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, sehe man Nr. 9545, daß der Leuchter das geistig Gute vorbildete, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und das Gute des Glaubens ist: Nr. 9548-9561; und daß das Zelt den Himmel vorbildete: Nr. 9457, 9481, 9485, 9784, 9963. Wenn gesagt wird „Gottesdienst“, so wird dasjenige Heilige verstanden, das durch Gebete, Anbetungen, Bekenntnisse und dergleichen geschieht, die aus Inwendigem, nämlich aus Regungen der Liebe und Liebtätigkeit hervorgehen; diese gottesdienstlichen Handlungen sind es, die durch das Räuchern verstanden werden, wie aus den folgenden Stellen erhellen kann:

Psalm 141:2: „Angenehm sind meine Gebete, ein Rauchwerk vor Dir“.

Offenbarung 5:8: „Die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder vor dem Lamme, und sie hatten ein jeder Zithern und goldene Schalen voll Rauchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen“.

Offenbarung 8:3, 4: „Der Engel hatte ein goldenes Rauchfaß, und es wurden ihm gegeben viele Rauchwerke, sie zu geben für die Gebete aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne (stand); es stieg auf der Rauch der Rauchwerke von den Gebeten der Heiligen“.

Weil unter dem Räuchern der Gottesdienst und seine Erhebung, somit die Erhörung und Annahme vom Herrn bezeichnet wurde, darum wurde von Mose befohlen: „sie sollten Pfannen mit Weihrauch nehmen und räuchern vor Jehovah, um zu erfahren, wen Jehovah erwählen, somit wen Er erhören würde“: 4. Mose Kapitel 16; und als das Volk murrte, sei „Aharon in die Mitte der Gemeinde gelaufen mit Rauchwerk, als die Plage anfing, und dadurch habe er sie gestillt“: 4 Mose 17:11-13. Maleachi 1:11: „Vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang wird groß sein der Name Jehovahs bei den Völkerschaften und an jedem Ort Rauchwerk dargebracht werden Meinem Namen und reine Mincha“: es wird beigesetzt reine Mincha (Speisopfer), weil durch sie das Gute der Liebe bezeichnet wurde: Nr. 10137. 5 Mose 33:10: „Die Söhne Levi werden Jakob die Rechte lehren und Israel Dein Gesetz; Rauchwerk werden sie bringen Deiner Nase, und Brandopfer auf Deinen Altar“: es wird gesagt „Rauchwerk bringen der Nase“, weil durch die Nase das Innewerden bezeichnet wird: Nr. 4624-4634; Brandopfer wird beigefügt, weil durch dieses ebenfalls bezeichnet wird, was aus dem Guten der Liebe kommt.

Durch Räuchern wird aber im entgegengesetzten Sinn bezeichnet ein Gottesdienst aus entgegengesetzten Liebestrieben, welche die der Selbst- und Weltliebe sind, so z.B. durch „anderen Göttern räuchern“: Jeremia 1:16; 44:3, 5; durch „den Götzen räuchern“: Ezechiel 8:11; 16:18; und durch „Rauchwerk anzünden den Baalim“: Hosea 2:13. Weil die Räucherungen solches bezeichnen, was emporgehoben und von der Gottheit angenommen wird, darum wurden sie auch von den Heiden bei ihren Religionsgebräuchen angewendet.

Daß Weihrauch, Weihrauchfässer und Rauchpfannen beim römischen Volk im Gebrauch waren, ist aus der Geschichte bekannt. Dieser Religionsgebrauch stammte aus der Alten Kirche, die sich in mehrere Gegenden Asiens, z.B. Syrien, Arabien, Babylonien, Ägypten, Kanaan erstreckt hatte. Diese Kirche war eine vorbildliche Kirche und bestand somit in äußeren Dingen, die Inneres, das ist Himmlisches und Geistiges vorbildeten. Von dieser Kirche pflanzten sich mehrere Religionsgebräuche fort auf die Völkerschaften umher, unter andern auch die Räucherungen, und von da über Griechenland über Italien. Ebenso auch die ewigen Feuer, zu deren Hut man keusche Jungfrauen aufstellte, die man Vestalinnen nannte.

Die Rauchwerke in der Alten Kirche und von daher in der israelitischen bereitete man aus wohlriechenden Substanzen wie: Stakte, Onyx (Räucherklaue), Galbanum und Weihrauch, aus dem Grunde, weil der Geruch das Innewerden bezeichnete und der Wohlgeruch das wohlgefällige Innewerden, man sehe Nr. 925, 1514, 1517, 1518, 1519, 3577, 4624-4634, 4748, 10054. Der Weihrauch aber insbesonders bezeichnet das Wahre des Glaubens; darum wird, wenn der Weihrauch im Wort genannt wird, noch Öl, Brot, Mincha oder Gold beigefügt, durch die das Gute der Liebe bezeichnet wird:

Jesaja 60:6: „Alle werden aus Scheba kommen, Gold und Weihrauch werden sie bringen und den Ruhm Jehovahs verkündigen“.

Ebenso diejenigen, die aus dem Morgenland kamen, bei Matthaeus 2:1, 2, 11: „Es kamen Weise aus dem Morgenlande, die fragten nach dem Herrn, der eben geboren war; sie öffneten ihre Schätze und brachten dar Gold, Weihrauch und Myrrhe“: daß die, welche aus dem Morgenlande kamen und Söhne des Morgenlandes genannt wurden im Wort diejenigen bezeichnen, die Erkenntnisse des Guten und Wahren besaßen, sehe man Nr. 3249, 3762; ebenso Scheba: Nr. 1171, 3240; daß Gold das Gute der Liebe bezeichnet, (sehe man), was Nr. 9874, 9881 angeführt worden.

Jeremia 17:26: „Sie werden bringen Brandopfer und Schlachtopfer und Mincha und Weihrauch“: durch Mincha wird ebenfalls das Gute der Liebe bezeichnet: Nr. 9992, 10137. Hieraus wird klar, daß durch Weihrauch im Worte das Wahre bezeichnet wird, das dem Glauben angehört; denn wo im Worte die Rede ist vom Guten, ist auch die Rede vom Wahren wegen der himmlischen Ehe, welche die des Guten und Wahren ist im einzelnen desselben, man sehe, was angeführt worden: Nr. 9263, 9314. Daher kam

2. Mose 30:1 es auch, daß „auf der Mincha Öl sein sollte und auch Weihrauch“:

3. Mose 1:1, 2, 15; „nicht aber auf der Mincha für die Sünde“:

3. Mose 5:11, und „auf der Mincha des Eiferopfers“: 4 Mose 5:15; der Grund, warum sie nicht auf diesen Speisopfern sein sollten, war der, weil sie dargebracht wurden zur Sühnung (oder Reinigung) vom Bösen, und solange der Mensch in der Sühnung ist, kann er das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens nicht aufnehmen, denn das Böse verhindert es. Anders ist es nach der Sühnung oder Entfernung desselben.

Weil das Gute, das der Liebe angehört, nicht möglich ist, wenn nicht auch das Wahre dabei ist, das dem Glauben angehört (denn das Gute bringt das Wahre hervor und im Wahren verschafft es sich seine Beschaffenheit und gestaltet es sich), ebendarum sollte auf jeder Mincha Weihrauch sein, wie auch „auf den Schaubroten, die auf dem Tische im Zelte der Zusammenkunft (lagen)“: 3 Mose 24:7; denn die Brote bezeichneten das Gute der Liebe: Nr. 3478, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 8410, 9323, 9545, 10040, 10137.

  
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Übersetzung von J.F.I. Tafel, 1867-1869. Schlussredaktion Friedemann Horn, 1998.