Lukas 16:8

In diesem Vers springt das "Gleichnis vom ungerechten Verwalter" im wahrsten Sinne des Wortes aus der Reihe. Der Verwalter hat versucht, den Missbrauch der Gelder seines Herrn zu vertuschen - und möglicherweise sogar seinen Herrn betrogen, indem er mit seinen Schuldnern ein günstiges Geschäft gemacht hat - und wird dafür gelobt! Dann scheint Jesus zu sagen, dass weltliche Menschen tatsächlich klüger und schlauer sind als erleuchtete, geistliche Menschen. Das ist seltsam und hat die Kommentatoren zu großen Anstrengungen und einem hohen Maß an Kreativität in ihren Bemühungen verleitet, eine gute Botschaft zu erkennen.

Spirituell verstanden, macht der Vers viel mehr Sinn.

Die äußeren Vorstellungen von der Anbetung, die der Verwalter vertritt, sind in der Tat leer - ihn "ungerecht" zu nennen (eine wörtlichere Übersetzung als "unjust") bedeutet, dass es dort keine Liebe zum Dienst am Nächsten gibt. Aber sie beruhen immer noch auf wahren Vorstellungen über den Herrn und den Menschen, und wir können diese Wahrheit immer noch nutzen, um unsere Gedanken und Gefühle zu beurteilen - ein Konzept, das durch das Wort "klug" (eine wörtlichere Übersetzung als "schlau") angedeutet wird. Und in der Tat, als diese äußeren Ideen auf die Schuldner angewandt wurden (diejenigen, die die Ideen gelernt, aber noch nicht verinnerlicht hatten), half ihnen das, fest in geistige Zwischenzustände einzutreten (in den Versen sechs und sieben).

Die "Söhne dieser Welt in ihrem Geschlecht" sind die äußeren Ideen, die von einer Kirche hervorgebracht werden; die "Söhne des Lichts" sind die wahren Ideen, die vom Herrn kommen.

Was dieser Vers also wirklich sagt, ist, dass die Dinge, die zwischen dem Verwalter und den Schuldnern ausgetauscht werden - äußere Formen der Anbetung und äußere wahre Ideen - die nützlichsten Werkzeuge sind, um äußeren Menschen zu helfen, geistige Zwischenzustände zu erreichen. Bessere Dinge warten auf uns, aber zuerst müssen wir dorthin gelangen.